Symphonischer Chor Hamburg und Flensburger Bach-Chor brachten „Die Jahreszeiten“ mit Weltstar Klaus Maria Brandauer auf die Bühne Drucken

Konzerte zum 30. Jubiläum des Schleswig-Holstein Musik Festivals

Thumbnail image180 Sängerinnen und Sänger des Symphonischen Chores Hamburg und des Flensburger Bach-Chores haben ein eindrucksvolles musikalisches Zeichen gesetzt: Unter Dirigent und Chorleiter Matthias Janz brachten die beiden Chöre im Kunstwerk Carslhütte in Rendsburg-Büdelsdorf gemeinsam mit dem Elbipolis Barockorchester Hamburg „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn auf die Bühne. Die beiden Konzerte am 16. und 17.07.2016 während des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit je 1400 Zuschauern waren binnen weniger Tage restlos ausverkauft gewesen.

„Schuld“ daran war auch der österreichische Schauspieler und Weltstar Klaus Maria Brandauer, 73: Nuancenreich und bewegend sprach er Texte von Joseph Haydn sowie Johann Wolfgang Goethe bis Rainer Maria Rilke. „Es war faszinierend mit Klaus Maria Brandauer zusammenarbeiten“, sagt der Chorleiter des Symphonischen Chores Hamburg, Professor Matthias Janz. „Er rief mich eines Morgens an, und wir hatten gleich einen guten Draht, weil ich in der Steiermark Urlaub mache, wo er ja lebt. Er hat sehr schöne Texte von großen Dichtern ausgesucht, die wunderbar zu Haydn passten. Wir haben dann gemeinsam besprochen, wie wir die Texte in den ‚Jahreszeiten’ platzieren. Die Zusammenarbeit mit Brandauer war äußerst angenehm.“

Janz, selbst Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des dänischen Dannebrogordens, würde „jederzeit wieder mit einem Weltstar zusammenarbeiten. Brandauer war schon bei den Proben ganz begeistert vom Chor, vom Orchester von den Solisten. Aufgeregt war ich nicht mehr als bei anderen Konzerten, dafür habe ich mit meinen 70 Jahren schon zu viel vor und hinter der Bühne erlebt.“

Für die 1. Vorsitzende des Symphonischen Chores Hamburg, Ute Beckmann-Schulz, und alle Mitwirkenden waren „Die Jahreszeiten“ das Konzert-Highlight der vergangenen Jahre – der Intendant des Festivals, Dr. Christian Kuhnt, schrieb Matthias Janz, dass er mit diesen Aufführungen Festivalgeschichte geschrieben habe.

Thumbnail image„Dem Flensburger Dirigenten Matthias Janz“, schrieben die Kieler Nachrichten, „gelang es exemplarisch, das gesprochene und gesungene Wort unmittelbar plastisch in der Musik zu spiegeln. Mit dem auf historischem Instrumentarium spielenden Elbipolis Barockorchester Hamburg stellte er sofort die Aura des Übergangs von starrer Winterkälte zu blühender Frühjahrshoffnung her, malte in souverän herausgekitzelten orchestralen Effekten Vogelsang und Lämmersprung, schwüle Hitze, Bachgemurmel und Donnergrollen.“

Das Publikum, darunter zum 30. Jubiläum des SHMF auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig, bedankte sich für die außergewöhnliche Aufführung mit zehnminütigen stehenden Ovationen. Der Ministerpräsident und seine Partnerin Bärbel Boy waren so sehr angetan vom ersten Teil der „Jahreszeiten“, dass sie auch noch die mehr als zweistündige Pause auf dem Nordart-Gelände verbrachten, um dann den zweiten Teil zu hören – obwohl beide geplant hatten nach Haydns Frühling und Sommer zu gehen.

Andreas Schmidt, www.klassik-begeistert.de
04.04.2017