vox nova: Über den reizvollen Einsatz von Gastdirigenten – Musik als Sprache jenseits der Worte Drucken

Wiederaufnahme von „Ubi caritas“ von Jakub Neske

Thumbnail imageDass sich Chöre in einer Nische bewegen ist nichts Neues. Dabei ist es im A-cappella-Bereich besonders schwer, neue Zuhörer anzuziehen und innerhalb des kulturellen (Über-)Angebots Aufmerksamkeit zu erregen. Neben einem interessanten Programm, einer attraktiven Konzert-Location und dem passenden Termin gibt es viele weitere Faktoren, die Publikum anziehen.

Besonders interessant wird es, kann der Chor einen Gastdirigenten verpflichten. Jedes Dirigat entlockt dem Chor einen anderen Klang, was man bei Chordirigierseminaren oder Castings für einen neuen Chorleiter schon eindrücklich erlebt hat. Im Konzertbetrieb ist der Wechsel zwischen dem „Haus-“ und Gastdirigenten, die sich innerhalb eines Konzertabends abwechseln, sowohl für die Sänger als auch die Zuhörer besonders reizvoll.

Damit dies gelingt, sind als Voraussetzung einige Punkte in der Vorbereitung zu beachten. Selbstverständlich sollten die Dirigenten sich im Vorfeld abstimmen bzgl. der Tempi und Absprachen, Besonderheiten der Partitur. Das Stück sollte besonders gut und genau einstudiert werden, damit die Sänger spätestens bei der ersten Probe mit dem Gastdirigenten praktisch auswendig singen und auf ihn reagieren können.

An das Dirigat des Gastes wird sich die Gruppe kurz gewöhnen müssen, daher ist es empfehlenswert, dafür zusätzliche Probenzeit einzuplanen.

Die Chorarbeit ggf. in einer Fremdsprache zu leisten, macht aufs Neue deutlich, dass Musik eine Sprache jenseits der Worte ist, und man schnell eine gemeinsame Ebene finden kann.

Die vox nova hatte im Jahr 2017 ein Auftragswerk an den jungen und in Deutschland bereits bekannten polnischen Komponisten Jakub Neske vergeben: er schrieb ein „Ubi caritas“ für gemischten Chor a cappella. Das gleichnamige Programm bot mit fünf Konzerten den Rahmen für die Uraufführung.

Für zwei Konzerte der Wiederaufnahme von „Ubi caritas“ wird Jakub Neske im März nach München kommen und sein Opus selbst dirigieren.

Informationen:
24. März 2018, 18 Uhr, Immanuelkirche, München | 25. März 2018, 17 Uhr, Heilig Geist Kirche, Ebersberg | Eintritt frei, Spenden herzlich willkommen

vox nova, Barbara Lucke
05.03.2018