Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
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Schönhausen-Chor widmete sich 2012 den Werken David Briggs |
Neue Chorwerke aus England in Krefeld und Neuss zu erlebenEs ist wahrscheinlich nicht übertrieben, zu sagen, dass David Briggs weltweit der Einzige war, für den im zarten Alter von neun Jahren der Tod Marcel Duprés im Jahre 1971 ein einschneidendes Erlebnis war. Das Hinscheiden eines berühmten französischen Organisten, Komponisten und Improvisators wird andere Kinder kaum berührt haben. Auch dem kleinen David, seinerzeit Chorknabe an der Kathedrale zu Birmingham, war das Improvisieren gleichsam in die Wiege gelegt, war doch schon sein Großvater ein bekannter liturgischer Improvisator. Im gleichen Jahr als Dupré starb kam Briggs mit einer weiteren bedeutenden Persönlichkeit der Pariser Orgel-Szene in Berührung: Er hörte eine Schallplatte mit Improvisationen des legendären Organisten von Notre-Dame Pierre Cochereau (1924-1984). Dessen Improvisationen haben ihn so sehr gefesselt, dass er später als junger aufstrebender Organist und Schüler von Jean Langlais begann, Improvisationen von Cochereau zu transkribieren. Heute ist David Briggs als gefragter Konzert-Organist und Improvisator weltweit (häufig auch in Deutschland) unterwegs. Noch zu entdecken ist hierzulande jedoch sein umfangreiches kompositorisches Schaffen für Orgel und Chor. Dass sich das lohnt, hat Joachim Neugart, Kantor an der Quirinus-Basilika zu Neuss, mit seinen Chören in Krefeld und Neuss im Laufe des Jahres 2012 bewiesen: Im April brachte der Schönhausen-Chor Krefeld David Briggs „Messe pour Saint Sulpice", uraufgeführt erst 2011 in Paris, zum ersten Mal in Deutschland zu Gehör. Auf den Flügeln des farbenreichen und kraftvollen Orgelklangs entwickelt sich in dieser Komposition der bis zu achtstimmig gemischte Chorsatz in einer höchst geschickt arrangierten Transparenz. Inniges Musizieren im Kyrie und Benedictus steht im Kontrast zu extrovertierten Gloria- und Sanctus-Klängen. Das Agnus Dei widmet Briggs dem ehrenden Angedenken an Pierre Cochereau. Stefan Palm, Absolvent der Juillard School in New York und vielfach preisgekrönter Organist, hatte noch 2011 auf der Orgel von Saint Sulpice in Paris konzertiert. In Krefeld begleitete er den Schönhausen-Chor auf der kürzlich restaurierten historischen Walcker-Orgel der Luther-Kirche, die sicher nicht in ihrer Größe, aber doch in ihrer Charakteristik der berühmten Schwester in Paris nahe kommt. In Rahmen der 18. Romanischen Nacht in der Quirinus-Basilika zu Neuss setzten Neugart und sein Kammerchor Capella Quirina im Juli 2012 die Reihe der Briggs-Aufführungen mit der spektakulären „Messe de Notre Dame" (2002) fort. Auch in diesem Werk setzt Briggs sinnliche Chorflächen, die er aus der vokalen Tradition seines Heimatlandes entwickelt, auf die Orgelkaskaden des legendären früheren Organisten der Kathedrale Notre-Dame, Pierre Cochereau. Dieser Tonsprache kann man sich schwerlich entziehen. Der anspruchsvolle Orgelpart lag wieder in den Händen (und Füßen) von Stefan Palm. Ergänzt wurde das Programm mit Briggs' anspruchsvoller A-cappella-Motette „I will lift up mine eyes" (2006), sowie „Ubi caritas et amor" (2002) und „O Lord support us" (2006) mit Orgel, die seitdem zum Standardrepertoire der Capella Quirina Neuss gehören. Seinen Abschluss fand der „Niederrheinische Briggs-Zyklus" dann im September mit der Einbindung der „Messe pour St. Sulpice" in die Liturgie eines Hochamtes im Quirinus-Münster in Neuss durch den Krefelder Schönhausen-Chor. Informationen und Hörbeispiele: www.david-briggs.org 22.11.2012
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