50 Jahre Hallenser Madrigalisten und ein froher Blick Zukunft Drucken

Festprogramm „Morirò d’Amore – So werde ich an der Liebe sterben“ erscheint im Frühjahr auf CD

Thumbnail imageDie Hallenser Madrigalisten feierten 2013 ihr 50. Jubiläum. Zu ihrem Geburtstag schenkten sie sich und vor allem ihrem Publikum mit einem Festkonzert am 12.10.2013 ein Programm mit italienischen und deutschen Madrigalen, die sich natürlich vorrangig um die Liebe und dem damit oftmals musikalisch zum Ausdruck gebrachten Leid rankten. Dementsprechend ergriffen war das Publikum von diesem abwechslungsreichen und emotionsreichen Programm.

Liebe und Leid kommen vor allem in den italienischen Madrigalen zum Tragen. Die Liebe als musikalisches Thema ist sicher so alt wie die Musik selbst. Im Madrigal der Renaissance klingt sie in all ihren Facetten zwischen Gewissheit und Zweifel.

Erst- und Uraufführungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Biographie des Chores. Anlässlich ihres Jubiläums hat das Ensemble Jens Klimek (1984* Magdeburg/Wernigerode) eine Auftragskomposition erteilt. Sein Chorzyklus Madrigalismen greift die Tradition auf und interpretiert in der Konzentration auf die puren Affekte die unvergänglichen Fragen der Liebe neu. Die hierbei entstandenen zeitgenössischen Stücke sind ganz in der alten Madrigaltradition verankert. Die Uraufführung des Auftragswerkes bewies schließlich, dass komponiertes Lachen auf das Publikum hinüberschwappen kann.

Wilhelm Weismann (1900-1980) war im 20. Jahrhundert einer derjenigen, die das Madrigal als Inspiration für eigene Kompositionen wiederentdeckten. Sein Zyklus „Jahreszeiten“ (1970) ergänzte das von Katrin Stöck und Tobias Löbner entworfene Programm des Festkonzertes. Im Sommer 2014 soll dieses Festprogramm auf CD erscheinen.

Die Hallenser Madrigalisten sind ein Kammerchor, dem die Kunst des a-cappella-Gesangs besonders am Herzen liegt. Die Mitglieder üben größtenteils musiknahe Berufe aus. Der Chor wurde 1963 am Institut für Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Siegfried Bimberg gegründet, 1992 erfolgte die Gründung des eingetragenen Vereins. Unter Andreas Göpfert errang  der Chor unter anderem in Marktoberdorf und Tolosa (Spanien) Wettbewerbspreise. Gastspiele führten den Chor u.a. nach Frankreich, Kuba und Israel.

2010 wählte das Ensemble den gebürtigen Zwickauer Tobias Löbner zu seinem musikalischen Leiter. Er und sein Chor sind stolz auf die Qualifikation zum Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar. Das anstehende Jahr ist gespickt mit spannenden, herausfordernden und abwechslungsreichen Auftritten: Kooperation mit dem Händelfestspielorchester Halle und der Staatskapelle Halle, Einladungen zum Bachfest Leipzig, den Loewe-Festtagen und zu den „Tagen der Chor- und Orchestermusik“ des bdo (2014 in Zwickau). Der erste Auftritt im neuen Jahr ist schon zur guten Tradition geworden: da sind die Madrigalisten unter der Leitung von Ludwig Güttler in der Frauenkirche Dresden zu erleben. Sie läuten das Jahr mit Händels Messiah ein.

Allerdings suchen die Madrigalisten zurzeit dringend neue Mitglieder, da einige den Chor nach dem Festkonzert leider verlassen mussten. Gesucht sind ein hoher Sopran, drei Altistinnen, drei Tenöre und ein richtig tiefer Bass. Neben dem hohen musikalischen Anspruch sind in diesem Chor Spaß und Freude garantiert.

Informationen: www.madrigalisten.de

Hallenser Madrigalisten, VDKC
28.11.2013