Sächsischer Kammerchor: Crowdfunding für wiederentdecktes Oratorium "Christus der Auferstandene" von Gustav Schreck Drucken

Chor plant Konzert sowie Live-Mitschnitt des neuerschlossenen Werkes

Thumbnail imageAch du Schreck, wer ist das denn? Ein Komponist der Spätromantik, ein Leipziger Thomaskantor, dessen größtes Werk zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, findet der Sächsische Kammerchor, und will deshalb sein Werk „Christus, der Auferstandene“ zum 100. Todestag des Komponisten 2018 auferwecken.

Das Werk wurde seit seiner Uraufführung im Leipziger Gewandhaus (1892) in Deutschland nicht gespielt und das verlorene Aufführungsmaterial – lediglich ein Klavierauszug ist erhalten – gilt es zu rekonstruieren. Der Herausgeber und Chorist Peter Berg stieß bei Recherchen zufällig auf das Werk und war von dessen musikalischen Dimensionen und seinem Farbenreichtum begeistert. Er hat begonnen, das Material aus der handschriftlichen Partitur zu erschließen. Nicht nur die kontrastreiche Klangsprache, auch die Handlung des

Oratoriums macht es besonders reizvoll: Passionen gibt es viele, aber Schreck setzt da an, wo diese enden. Emmy Schreck, Ehefrau und künstlerische Partnerin des Thomaskantors, paraphrasiert in einem eindringlichen Libretto die Evangelien vom Wirken Jesu zwischen Auferstehung und Himmelfahrt.

Das Konzert am 20. Mai 2018 in der Thomaskirche in Leipzig bestreiten der Sächsische Kammerchor und das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus unter der Leitung des Dirigenten Fabian Enders. Damit die Musik für noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden kann, soll ein CD- und DVD-Mitschnitt produziert werden. Mehrere Labels haben bereits Interesse angekündigt. Durch die aufwendige Erschließung des Notenmaterials und die große Besetzung wird das Projekt so teuer, dass es nicht ohne Unterstützung ermöglicht werden kann. Dafür hat der Sächsische Kammerchor ein Crowdfunding auf der Plattform Startnext ins Leben gerufen, eine „Schwarm-Finanzierung", die auf die Unterstützung vieler Menschen setzt, statt auf einzelne große Förderer. Online kann dort jeder das Projekt mit unterschiedlichen Geldbeträgen ab 5 Euro unterstützen. Dafür gibt es Dankeschön-Geschenke vom selbstgebackenen Stollen bis hin zum Hauskonzert. Bis zum 17.12. sollen so 7000 Euro zusammenkommen.

Informationen: Das Crowdfunding sowie ein Erklär-Video finden Sie hier und Informationen zum Chor: www.saechsischer-kammerchor.de

Eva Morlang, Sächsischer Kammerchor
13.12.2017