Empfehlenswerte Neuauflage des Lexikons der Gesangsstimme aus dem Laaber-Verlag |
Eine große Bandbreite an informativen Artikeln zum Stöbern und ForschenLexikon der Gesangsstimme - Geschichte, Wissenschaftliche Grundlagen, Gesangstechniken und Interpreten. So lautet der Titel des 800 Seiten umfassenden, von Ann-Christine Mecke, Martin Pfleiderer, Bernhard Richter und Thomas Seedorf 2018 in zweiter Auflage im Laaber-Verlag herausgegebenen Nachschlagewerks, in welchem die insgesamt 796 Artikel eine große Bandbreite an stimmrelevanten Themengebieten abdecken, wobei stets eine enge Vernetzung dieser untereinander besteht. „Physiologische Gesichtspunkte, wie Anatomie der (Gesangs-)Stimme und Stimmbildung, werden dabei ebenso ausführlich behandelt wie die unterschiedlichen Stimmtypen und Gesangstechniken. Fragen der Gesangspädagogik und der Vortragslehre des Gesangs wird dementsprechend ein ebenso großer Stellenwert beigemessen wie dem Bereich der Kirchenmusik und den unterschiedlichen Entwicklungen des Chorwesens“, so der Verlag zu seinem neu erschienenen Werk. Mit dieser Vielfalt setzt sich das Lexikon deutlich von anderen Fachbüchern im Bereich der Gesangsstimme ab. Zu Beginn des Lexikons steht ein Geleit des Opern- und Chorsängers Thomas Hampson, in welchem er dieses mit folgenden Worten beschreibt: „Es ist ein Lexikon für alle und es handelt vom Singen und Sprechen, insbesondere von den zahllosen faszinierenden und manchmal scheinbar nicht enden wollenden winzig kleinen Hinweisen darauf, wie wir singen und warum wir singen. Jeder Eintrag lässt sich verstehen wie die Spitze eines Eisbergs, der darauf wartet, neugierig und tatkräftig erobert zu werden.“ Hier zeichnet sich schon ab, wie minutiös und kleingliedrig in dem Buch gearbeitet wurde. Minutiös und kleingliedrig daher, da Themen wie Stimmphysiologie, wozu besonders jene Teile der menschlichen Physis, die für die Produktion und Formung von Tönen und Klängen unabdingbar sind, gehören, in den alphabetisch geordneten Artikeln ebenso Platz finden wie Begriffe im Bereich der Akustik, Kategorisierungsformen von Stimmen, diverse Techniken von Stimmproduktion sowie kulturgeschichtliche Aspekte des Singens und aufführungspraktische Phänomene. Um das Ganze trotz Fülle und Diversität in einem gewissen Rahmen zu halten, wird dafür auf Artikel zu musikalischen Gattungen und Komponisten verzichtet. Mindestens folgende zwei Besonderheiten bietet das Lexikon der Gesangsstimme: Zum einen finden sich neben den bereits erwähnten Themen auch eine Auswahl von „Sängerinnen und Sängern, Gesangspädagogen sowie einige zentrale Stimmforscher.“ Kriterium für die Aufnahme seien dabei weniger die künstlerische Bedeutung, sondern vielmehr ein sängerisches Wirken, das als paradigmatisch oder schulbildend für einen spezifischen Gesangsstil gelten könne oder auch für Vorlieben einer bestimmten Zeit stünde. „Wer etwas sucht, findet es schnell, wer nichts Bestimmtes sucht, findet – vieles! In meinen Augen ist dieses Lexikon viel mehr als nur ein Nachschlagewerk. Es lädt zum Blättern, Lesen, Staunen.“ Informationen:
Salome Martin, VDKC
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