Singakademie Frankfurt (Oder) begeht 200jähriges Jubiläum im Jahr 2015 Drucken

Uraufführung, deutsch-polnisches Chorfest und flasmob als musikalische Höhepunkte

Thumbnail imageNach der Zerschlagung der napoleonischen Truppen 1813 entwickelte sich in Deutschland ein neues Nationalgefühl. Das aufstrebende Bürgertum drängte auf Selbstbehauptung. Die Zünfte wurden abgebaut, Gewerbefreiheit setzte ein und die Emanzipation der Juden wurde erreicht.

In diesem Umfeld wurde 1815 in Frankfurt (Oder) durch den Arzt Dr. Petersen gemeinsam mit Prof. Spieker, dem Sohn des letzten Rektors der Alma Mater Viadrina, C. L. Wünsch, einem Fräulein von Kleist und weiteren Bürgern der Stadt die Singe-Gesellschaft, 1870 umbenannt in Singakademie, gegründet.

Keiner der Gründungsmitglieder ahnte damals, dass ihre Gesellschaft trotz der Wirren der Geschichte 200 Jahre Bestand haben wird. Und alles deutet darauf hin, dass sich diese Erfolgsstory fortsetzt. So zählt die Singakademie heute über 220 aktive Mitglieder. Die Hälfte davon ist unter 20 Jahre. Insgesamt bestreiten die fünf Chöre jährlich rund 50 Konzerte im In- und Ausland. Der Knabenchor kehrte gerade von einer Konzertreise aus den USA zurück. Künstlerisch führt Chordirektor Rudolf Tiersch den Großen Chor und den Jugendchor von Erfolg zu Erfolg und hat persönlich den Hauptanteil an den sehr guten Beziehungen der Singakademie zum Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und zur Filharmonia Pomorska in Bydgoszcz (Polen).

Neben Konzerten wie Händels "Messiah", den „Jahreszeiten“ von Haydn und der Chorsinfonik zu Weihnachten wird es im Jubiläumsjahr 2015 für die Singakademie Frankfurt (Oder) zusätzlich drei Höhepunkte geben. Am 1. März 2015 findet ein Festkonzert mit einer Uraufführung des Werkes von E. Herlyn (Text) und S. Matthus (Musik) „Von der Macht des Gesanges“ statt. Das Oratorium wurde aus Anlass des 200. Jahrestages der Gründung der Singakademie erstellt. Es ist für gemischten Chor, großes Orchester, Kinderchor und zwei Solisten. Das Stück handelt von den allgemeinen Konflikten zwischen aufbauenden und zerstörenden Kräften, projiziert auf die musikalische Ebene der Töne. In einem grandiosen Finale, welches auf dem Grundmotiv des Kanons „Dona nobis pacem“ basiert, siegt dann das Gute. Der Komponist hat sich bemüht, den Schwierigkeitsgrad so zu gestalten, dass neben Singakademien auch andere Laienchöre dieses Werk aufführen können.

Thumbnail imageAm 02.05.2015 werden die „Carmina Burana“ von Orff mit vielen ehemaligen Choristen, allen Teilchören der Singakademie und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt aufgeführt. Erwartet werden mehr als 1000 Besucher aus der Stadt, dem Umland und Polen. Am Abend wird dann mit vielen Gästen ein Festball stattfinden.

Dritter Höhepunkt ist dann das deutsch-polnische Chorfest am 19.09.2015. Zu Beginn werden jeweils drei bis vier Chöre in die großen Einkaufszentren von Frankfurt und Słubice fahren, um dort, in der Art eines Flashmob, zum Mitsingen zu animieren. Die Chorsänger verteilen sich in kleinen Gruppen in einem vorgegebenen Gebiet des Einkaufszentrums und eine Gruppe beginnt ein bekanntes Volkslied zu singen, nach und nach stimmen die anderen Gruppen mit ein. Daran schließen sich kurze Auftritte der Chöre an. Nach dem Mittagessen in der Mensa der Europauniversität Viadrina wird es einen Erfahrungsaustausch der Chöre in der Konzerthalle "C. Ph. E. Bach" geben. In einem Festumzug ziehen dann alle Chöre zur Marienkirche, wo das Abschlusskonzert des Chorfestes stattfinden wird. 25 Chöre hat die Singakademie eingeladen, darunter sechs polnische Chöre.

Die Singakademie hofft mit ihren Aktivitäten zum 200. Gründungsjubiläum einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Stadt Frankfurt (Oder) als Musikstadt und zur deutsch-polnischen Zusammenarbeit zu leisten sowie neue Mitglieder für ihre Chöre zu begeistern.

Informationen und Termine: www.singakademie-ffo.de

Singakademie Frankfurt (Oder)
08.12.2014