30 Jahre Allgäuer Kantatenchor unter Leitung von Jürgen Brennich Drucken

Durchsichtige und sprechende Interpretationen als Markenzeichen

Thumbnail imageUm im Rahmen einer Facharbeit des Schülers Jürgen Brennich im Leistungskurs Musik eine von ihm rekonstruierte Messe des Immenstädter Komponisten Karl Dietmann auch zum Erklingen zu bringen, wurde 1989 kurzerhand der Allgäuer Kantatenchor und das Allgäuer Kantatenorchester gegründet. Der Erfolg der Aufführungen beflügelte alle Mitwirkenden in jedem Kalenderjahr ein weiteres Projekt mit jeweils zwei Konzerten fortzuführen. Als programmatischen Schwerpunkt wurden die Werke J.S. Bachs gewählt. Seitdem gaben beide Ensembles eine Vielzahl hochkarätiger Konzerte in bedeutenden Kirchen und Konzertsälen in Süddeutschland. Dabei war und ist Anspruch, ein möglichst historisches Klangbild in eine lebendige Interpretation unserer Zeit zu transportieren.

Ein besonderes Anliegen ist dem Chor die Förderung von Nachwuchsmusikern und jungen Gesangssolisten sowie die Zusammenführung unterschiedlicher Generationen. Dabei vereinen sich der Glanz junger Stimmen mit der Erfahrung langjähriger Sänger aus dem gesamten Allgäu. Deshalb werden bei jedem Projekt auch neue junge Sänger integriert, die somit bereits früh die Interpretation historischer Musik auf hohem Niveau miterleben können. Dem Gesangsensemble steht das Allgäuer Kantatenorchester zur Seite. Beide konzertierten mehrfach im Rahmen der Ottobeurer Basilikakonzerte (Händel: Messias, Mozart: Vesperae) und gaben ihr Debüt beim Oberstdorfer Musiksommer 2007, das vom Bayerischen Rundfunk mitgeschnitten wurde.

Seit seinem Bestehen hat der Allgäuer Kantatenchor und das Allgäuer Kantatenorchester alle großen geistlichen Werke J.S. Bachs aufgeführt (Johannes- und Matthäus-Passion, H-Moll-Messe, Weihnachtsoratorium u.a.) und arbeiteten bei großen Projekten (wie den Aufführungen des Requiems von Brahms im Jahre 2014) mit seinem Partnerchor, dem Asamchor Freising, zusammen.

Jürgen Brennich ist seit Anbeginn und nunmehr 30 Jahre lang ohne Unterbrechung der künstlerische Leiter beider Ensembles. Er ist in Memmingen geboren und erlernte das Violinspiel bei Vladimir Lakatos und Olga Leonidowna Woitowa. Nach langjähriger Konzertmeistertätigkeit beim Schwäbischen Jugendsinfonieorchester und Bayerischen Landesjugendorchester spielte er als Violinist u.a. beim Orchestre Philharmonique Suisse, beim Münchener Kammerorchester, der neuen Hofkapelle München und den Dresdner Sinfonikern. Aktiv wirkt er in diversen Klangformationen der Alten Musik mit und konzertiert bei internationalen Musikfestivals. An der Musikhochschule in München studierte er Schulmusik und erhielt dabei Unterricht in Chorleitung bei Prof. Max Frey. Langjährige Kursbesuche bei Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum in Salzburg prägten sein Verständnis für die historische Aufführungspraxis Alter Musik. Er ist 1. Geiger des Amun-Quartetts und hauptamtlicher Musiklehrer am musischen Zweig des Bernhard-Strigel-Gymnasiums Memmingen. Seit vielen Jahren unterstützt er junge Instrumentalisten als Dozent der Begabtenförderung des Ministerialbeauftragen der Gymnasien in Schwaben und durch sein Engagement im Team des rotarischen JugendMusikFörderpreises Allgäu.

Informationen: www.allgaeuer-kantatenchor.de

Marianne Jung, Allgäuer Kantatenchor
29.11.2019