25 Jahre Nürtinger Konzertensemble Drucken

Anspruchsvolles Festkonzert zum Jubiläum

Thumbnail imageAm 4. Dezember 2010 feierte das Nürtinger Konzertensemble e. V., bestehend aus Nürtinger Kammerchor und Kammersymphonie sein 25jähriges Jubiläum mit einem anspruchsvollen Festkonzert. Auf dem Programm standen „Ave Maria“ und „Te Deum“ aus „Quattro pezzi sacri“ von Giuseppe Verdi, „Psalmus Hungaricus“ von Zoltán Kodály, „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein und das „Te Deum“ von Anton Bruckner. Chor und Orchester unter ihrem Dirigenten Hans-Peter Bader stellten sich der Herausforderung und begeisterten in der Nürtinger Johanneskirche das zahlreich erschienene Publikum.

Als Vertreterin des VDKC und insbesondere des Landesverbandes Baden-Württemberg gratulierte Frau Waltraud Häberle mit einem Grußwort und einer Jubiläumsgabe und führte in ihrer Rede durch die Vita des Nürtinger Konzertensembles und insbesondere des Nürtinger Kammerchores unter seinem Gründer und Leiter Hans-Peter Bader:

Als Vertreterin des Verbandes Deutscher KonzertChöre wurde ich gebeten, ein Grußwort an den Chor, seinen Dirigenten und auch an Sie, das zahlreich erschienene Publikum zu richten. Weiter habe ich die Ehre, die Vita des Nürtinger Kammerchores nachzuzeichnen.

1985 wurde das Nürtinger Konzertensemble e. V., bestehend aus Nürtinger Kammerchor und Kammersymphonie, kurz NKE, gegründet. Davor hatte Hans-Peter Bader, als er 1982 die Leitung der Nürtinger Musikschule übernahm, einen Chor ins Leben gerufen, und schon im April des Gründungsjahres kam die „Johannespassion“ zur Aufführung.

Wie sahen die Aktivitäten vor 25 Jahren aus? Wenn man Berichte der damaligen Mitwirkenden hört, waren es turbulente Zeiten. Neben den Konzerten im heimischen Bereich gab es bereits 1987 Tourneen nach Südfrankreich, wobei eine Aufführung des Mozart-Requiems vor über 2000 Hörern in der Kathedrale von Montpellier und der frenetische Beifall des französischen Publikums bis heute in den Ohren nachhallt. Auch die Aufführung des Brahms-Requiems in der überfüllten Kirche St. Madeleine in Marseille ist in lebhafter Erinnerung. Unter die Rubrik Turbulenzen fällt auch eine Produktion von Ravels „Daphnis et Chloe“ beim damaligen Südwestfunk in Baden-Baden. Musikalisches Neuland betrat der Chor mit den Uraufführungen der Werke von John van Buren und Susanne Erding, wo er seine Qualitäten auch auf diesem Gebiet unter Beweis stellen konnte.

2001 wurde der Nürtinger Kammerchor Preisträger des Landeswettbewerbs des Deutschen Musikrats und konnte auch beim italienischen Festival Corale Internationale in Grado ein silbernes Diplom ersingen.

Als eigenständiger Klangkörper bestritt die Kammersymphonie neben dem Chor/Orchsterkonzerten eine Reihe von Aufführungen, wo neben dem gängigen Repertoire auch Werke von Poulenc, Strawinsky und Prokofieff zu hören waren.

Wer Hans-Peter Bader kennt, weiß, dass er immer wieder nach neuen Herausforderungen sucht. Dies waren und sind seit 1993 die Nürtinger Neujahrskonzerte. Hier ging es nicht nur um das Musizieren von Chor und Orchester, sondern es musste auch szenisch agiert und auswendig gesungen werden. Mit „Orpheus in der Unterwelt“ stand erstmals eine Operette auf dem Programm und war sofort ein Publikumserfolg. Ein weiteres Highlight war sicher auch das Milleniumskonzert 2000 mit Beethovens 9. Sinfonie.

Als logische Folge wurden 1998 die Nürtinger Open Air Festspiele ins Leben gerufen und mit der Bettler-Oper von Benjamin Britten ein weiterer großer Erfolg gefeiert, was Ansporn zu weiterem Tun in diesem Bereich war. Seither finden die Open Air Festspiele im zweijährigen Turnus statt und sind aus dem kulturellen Leben der Stadt Nürtingen nicht mehr wegzudenken.

Zu vielen Konzerten konnten auch namhafte Solisten verpflichtet werden. Es würde zu weit führen, hier alle Namen aufzuzählen. Beispielhaft soll aber das international bekannte Klavierduo Andreas Grau – Götz Schumacher genannt werden, das mehrfach mit dem NKE konzertierte. Sicher ist, dass sich alle unter der Stabführung des Dirigenten wie auch im zwischenmenschlichen Umfeld wohl gefühlt haben.

Der Motor und die Triebfeder war und ist Hans-Peter Bader, der das Ensemble 25 Jahre erfolgreich geführt hat. Mit seinen Ideen und seinem Elan konnte er immer wieder begeistern und das Ensemble inspirieren. Dafür darf ich ihm im Namen aller Anwesenden und darüber hinaus den allerherzlichsten Dank aussprechen. Doch was wäre ein Verein ohne einen aufgeschlossenen Vorstand und Ausschuss. Neben dem Gründungsvorsitzenden Hans Binder sei hier vor allem die langjährige Vorsitzende Gudrun Röhr genannt, die mit großem Einsatz sehr, sehr viel Zeit opferte. Dafür auch den beiden ganz, ganz herzlichen Dank.

Zum Schluss wünsche ich dem Nürtinger Konzertensemble unter seinem Dirigenten Hans-Peter Bader weiterhin alles Gute und Ihnen allen ein schönes Jubiläumskonzert und darf im Namen des Verbandes Deutscher KonzertChöre noch einen kleinen Förderbeitrag und einige Bändchen der neuen VDKC-Schriftenreihe überreichen.

Waltraud Häberle
VDKC
04.12.2010