Capella vocalis nimmt Bereshit-Kantate für SWR2 auf Drucken

Von der Schöpfung: Arbeit mit Noam Sheriff

Thumbnail imageDie Arbeit mit Gastdirigenten ist für Chöre immer eine große Chance der Perspektiverweiterung: Neue Ideen, neue Impulse, eine große Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Der renommierte Knabenchor capella vocalis aus Reutlingen hatte nun die Möglichkeit, mit einem der führenden Köpfe der israelischen Klassikszene zusammenzuarbeiten: Noam Sheriff gilt als „Grandseigneur“ der israelischen Musikszene, als Komponist hat er einen festen Platz im zeitgenössischen Konzertbetrieb. Als Lehrer hat er zahlreiche Dirigenten ausgebildet. Nun war er eingeladen, im Rahmen der Konzertreihe „Jüdische Diaspora“ mit der Württembergischen Philharmonie ein Symphoniekonzert zu dirigieren.

Höhepunkt war hier die Aufführung eines Werkes aus der Feder des Komponisten selbst, die chorsymphonische Kantate „Bereshit“, eine eindrucksvolle Vertonung der Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis.Neben großem symphonischen Orchester verlangt der Komponist zwei Knabensolisten sowie einen 4 stimmigen Knabenchor. Nach intensiver Vorbereitung, capella-Leiter Christian Bonath hatte das Werk einstudiert sowie die Solistenpartien vorbereitet, standen die Übernahmeproben mit dem Maestro an. Dieser zeigte sich begeistert und tief beeindruckt von der Qualität der Reutlinger.

Nach einer Klavierprobe, hier beantwortete Sheriff geduldig alle Fragen der Knaben zu seinem Werk und erklärte eindrücklich seine Musik, folgten die Hauptprobe und die Generalprobe mit Orchester. Nach Abschluss der Probenarbeit stand zunächst ein Gastkonzert in Fürth/Bayern auf dem Programm. Im dortigen Stadttheater entfaltete das Werk eine opulente Klangpracht. Zum Heimspiel in Reutlingen stand dann ein Livemitschnitt durch den Radiosender SWR2 an.

Besonders beansprucht waren hier nochmals die Solisten des Knabenchores, Jan Jerlitschka und Til Krupop. Sheriff lässt sein Werk a cappella mit zwei Solisten beginnen, die sich im Duett durch die ersten Worte des Buches Genesis („Bereshit elohim“)  singen, um schließlich in der Einstiegstonart des Orchesters zu landen, eine höchst anspruchsvolle Partie, die beide mit Bravour meisterten.

Großer Jubel nach dem erfolgreichen Konzert und super Kritiken, die Mühe hatte sich für capella vocalis gelohnt. Cornelius Grube, Intendant der Württembergischen Philharmonie, war hoch zufrieden mit dem Chor und der professionellen Darbietung. Der dirigierende Komponist lobte die Jungs in höchsten Tönen und sprach zugleich eine Einladung aus: „Capella vocalis ist jederzeit in Israel hoch willkommen!“

Christian Bonath
26.04.2016