Konzertideen von Profis: KlangBilder in Berlin Drucken

KlangBilder-Konzerte in der Gemäldegalerie verbinden Malerei und Musik

Die Idee, an einem Ort reiner Schöngeistigkeit verschiedene Kunstformen miteinander zu verbinden, um deren Gehalt gleichsam zu erhöhen, ist keineswegs neu. Und doch macht es Freude und stiftet Sinn, wenn derartiges immer wieder einmal geschieht. Seit Jahren ist die roc (Rundfunk Orchester und Chöre GmbH) berlin bekannt dafür, jenseits der Philharmonie Berlin auch ungewöhnliche Orte mit ihren vier Ensembles Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Rundfunkchor Berlin und RIAS Kammerchor sowie den zahlreichen Kammermusikensembles zu bespielen.
Der Botanische Garten, die Galopprennbahn Hoppegarten, der Kunst-Raum des Deutschen Bundestages, der Otto-Braun-Saal in der Staatsbibliothek, das Atrium der Deutschen Bank, der Treptower, das Kunsthaus Tacheles und eben jenes Kulturforum am Potsdamer Platz gehören dazu.

Die Berliner Gemäldegalerie am Kulturforum bildet den perfekten Hintergrund für einen Doppelgenuss von bildender und darstellender Kunst. Malerei und Musik ergänzen sich in der Konzertreihe "KlangBilder" der roc berlin in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin und der Stiftung St. Matthäus ebenso logisch wie harmonisch. Die roc-Konzertreihe "KlangBilder" widmet sich den Fragen nach der menschlichen Existenz im Licht des christlichen Glaubens und stellt bewusst Werke des 20. und 21. Jahrhunderts Werken der Renaissance und des Barock gegenüber.

Thumbnail imageAm 18.05.2010 öffneten sich die Türen der Wandelhalle der Berliner Gemäldegalerie am Kulturforum zum letzten Konzert der Reihe KlangBilder in dieser Saison. "Alter, Verjüngung und ewige Jugend" war der programmatische Titel. Dem eindrucksvollen Gemälde "Der Jungbrunnen" von Lucas Cranach d. Ä. (1546) stellte das Ensemble Vokalzeit Vokalmusik von Hassler, Haydn, Schubert, Weismann, Brahms u.a. zur Seite.

Der Abend begann 18:30 Uhr mit einer Bildbetrachtung durch Prof. Dr. Bernd Lindemann, Direktor der Gemäldegalerie, und Pfr. Christhard-Georg Neubert, Vorsitzender der Stiftung St. Matthäus. Sie beleuchteten theologisch und kunsthistorisch das Gemälde "Der Jungbrunnen" von Lucas Cranach d.Ä. (1546). Das Herrenquartett Vokalzeit interpretierte im Anschluss 19:30 Uhr in Anlehnung an die Thematik des Gemäldes Werke von Händel, Haydn, Schubert, Schumann, di Lasso, Hassler und Brahms über die drei im Gemälde dargestellten Stufen "Alter", "Verjüngung" und "Ewige Jugend". Die Komposition von Wilhelm Weismann nach dem Gedicht von Hermann Hesse "Stufen" umrahmte das musikalische Programm und bildete die Grundlage für eine Klanginstallation von Joachim Vogt.

Sabine German, roc berlin / Ralf Schöne, VDKC
03.06.2010