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Start Service Beiträge des VDKC Pater Gregor – Abbé Bihler – Franz Bühler
Pater Gregor – Abbé Bihler – Franz Bühler Drucken E-Mail

Zum 250. Geburtstag des Komponisten und vormaligen Domkapellmeisters zu Augsburg

 

Thumbnail image„Es ist in diesen, der Tonkunst gewidmeten Blättern nicht der Ort, über diese wahre Volksangelegenheit im Allgemeinen Betrachtungen anzustellen... doch übergangen darf sie hier auch nicht werden, da die Musik einen so wesentlichen Theil daran hatte, von so bedeutendem Verdienst ist..."
Diese Zeilen entstammen einem Bericht der Allgemeinen Musikalischen Zeitung, Leipzig vom 18. September 1816. Die „wahre Volksangelegenheit" war ein im selben Jahr in der vormaligen vorderösterreichischen und seit 1805 bayerischen Stadt Burgau aufgeführtes Passionsspiel von bemerkenswertem Umfang, das „mehrmals mit immer steigendem Beyfall, nicht nur des gemeinen Volks, sondern auch Gebildeter" aufgenommen wurde.

Die Musik, die „so wesentlichen Theil" an dem großen Erfolg des Unternehmens hatte, entstammte der Feder des damaligen Domkapellmeisters Franz Bühler, der, 1760 in Unterschneidheim im Vorderen Ries geboren, als Sechsjähriger am Minoritenkloster Maihingen aufgenommen wurde und dort seine ersten musikalischen Unterweisungen erhielt. 1770 wird er Diskantsänger bei den Benediktinern in der Reichsabtei Neresheim, um schließlich 1779 im Benediktinerkloster Heilig Kreuz in Donauwörth als Pater Gregor sein Ordensgelübde abzulegen. Abt Cölestin Königsdorfer fördert den jungen Musiker, von dessen frühen Kompositionen wie folgt berichtet wird: „Unser Mitbruder Gregor... liefert von Zeit zu Zeit die niedlichsten Stücke an Synphonien, Messen und Oratorien..."
Um die Stiftsorganistenstelle in Bozen übernehmen zu können, wird Pater Gregor vom Ordensdienst dispensiert und erwirbt sich an seiner neuen Wirkungsstätte als Abbé Bihler sehr bald „mit symphonischen Musiken, Klavierwerken und Opern große Celebrität". Der seit 1801 am Hohen Dom zu Augsburg tätige Kapellmeister schreibt im Auftrag der Stadt Burgau eine seiner umfangreichsten Kompositionen, die noch im alten MGG als verschollen galt.

Auf diese Musik Franz Bühlers zum Passionsspiel „Jesus der göttliche Erlöser" wurde ich in den 80er Jahren durch den Archivar der Stadt Burgau, Norbert Kastner, aufmerksam. Beim Anblick der sechs Partituren und dem umfangreichen Orchestermaterial erschien mir eine Übertragung ins moderne Notenbild neben meiner Lehrtätigkeit als Schulmusiker am Gymnasium nicht realisierbar. Doch im Zuge der Entwicklung von Notenschreibprogrammen anfangs der 90er Jahre fanden sich einige meiner Schüler bereit, im arbeitsteiligen Verfahren ausgewählte Nummern zu spartieren, so dass am 17. März 1997 eine Reihe von Nummern konzertant aufgeführt werden konnte.

Anlässlich des 250. Geburtstag Bühlers soll nun, initiiert vor allem von Herrn Prof. Hermann Ullrich, PH Schwäbisch-Gmünd, und mit Unterstützung der Gemeinde Unterschneidheim, das Oeuvre Bühlers gesichtet und dessen Musik, ihrer Bedeutung angemessen, wieder zum Klingen gebracht werden.

Eine stringent zusammengestellte Nummernfolge aus der Passionsmusik zu „Jesus der göttliche Erlöser", laut Leipziger Zeitung von 1816 „mannigfaltig und... voll rührender und ausdrucksvoller Melodien", wird zum Abschluss einer Bühler gewidmeten Veranstaltungsreihe am 21.03.10 in Burgau vom Kammerchor Burgau unter meiner Leitung zur Aufführung gelangen.

Bühler hat in seiner Passionsmusik nur wenige Stellen des eigentlichen Passionsgeschehens vertont. Umso umfangreicher dagegen die immer wieder eingeschobenen „kommentierenden", meist typologischen Szenen. So schildert er mit opernhafter Dramatik die Seelenqual Abrahams vor der Opferung seines Sohnes Isaak. Mit einer anrührenden Arie verabschiedet sich für immer die Tochter des Jephte von ihren Freundinnen. Immer wieder werden alttestamentarische Gestalten als Vorbilder für die Leidensgeschichte eingeblendet. Die Klagelieder der Propheten, Prophezeiungen des Isaias, des Jeremias, des Ezechiel u. a., „im Ton der Kirchenlamentationen verfasst", verweisen auf Christi Leiden und Tod. Engel, sowie die Personifikationen von Glaube und Natur kommentieren in Arien und Duetten das Passionsgeschehen, der Chor bejubelt das Manna in der Wüste, greift Psalmverse auf, betrauert den Gekreuzigten. Der Doppelchor der Frauen besingt den Abschied der Freundinnen von Jephtes Tochter und später auch ihr Sterben als „des Mittlers Vorbild", nachdem man in einem eindrucksvollen Melodram vom Opfertod des Mädchens erfahren hat.
Wenn der Rezensent der Allgemeinen Musikalischen Zeitung „die ganze Sache, als eine Merkwürdigkeit dieser Zeit" bezeichnet, so spielt er sicher darauf an, dass nach der Säkularisation nicht nur alle Klöster aufgelassen worden sind, sondern auch „unwürdiges" religiöses Brauchtum verboten worden war, zu denen Passions- bzw. Karfreitagsspiele gezählt wurden. Dass über ein Jahrzehnt danach den Burgauern die Aufführung eines Passionsspiels gestattet worden ist, dürfte der Beruhigung der Gemüter in der einstigen Markgrafenstadt gedient haben, denn die Eingliederung der vormals vorderöstereichischen Enklave in das bayerische Königreich hatte tiefe Wunden geschlagen. Zu Beginn des Trauerchorals „Schallet nieder, Trauerlieder!" zitiert Bühler deutlich einige Takte aus Haydns „Gott erhalte Franz den Kaiser", was den Hörern wohl sehr wehmütig in den Ohren geklungen haben mag.
Thumbnail imageFranz Bühlers Musik bedient sich der Ausdruckmittel seiner Zeit: Die Instrumentalstücke sind in klassische Formen gegossen: Die Ouvertüre ist wie der Kopfsatz einer Haydnschen Sinfonie angelegt. Einer gewichtigen Grave-Einleitung folgt in kunstvoller thematischer Arbeit ein ausgedehnter Sonatenhauptsatz. Die Musik zur Fußwaschung, in A B A-Form gehalten, atmet mozartische Leichtigkeit. Der nur für Streicher geschriebene dreimalige Fall Jesu am Ölberg lässt durchaus den Vergleich mit so manchem langsamen Streichquartettsatz Beethovens zu. In den durchwegs vom Orchester begleitenden Rezitativen werden die jeweiligen Situationen mit wirkungsvollen Mitteln ausgedeutet. So etwa, wenn Abraham in seinem „Vorsatz wankt", den Sohn zu „schlachten", kommt das Zaudern durch synkopierten Rhythmus, die Ankündigung des Dolchstoßes in abwärtsgerichteten Sechzehntelfiguren der Streicher eindrucksvoll zum Ausdruck. Die folgende Arie beschreibt der Rezensent von damals zu Recht als „ein treffliches Gemälde des Kampfes zwischen Kindesliebe und Gehorsam gegen Gott". Die Musik findet in den Arien immer den richtigen „Ton" und deutet nicht selten auch Details tonmalerisch aus, wenn sie, wie z. B. in der Tenor-Arie „Gott ist die Liebe", mit einer flüchtigen Flötenfigur das Bild vom Menschen zeichnet, der wie „ein Blatt vom Staube verweht" wird. Die fast immer homophon gehaltenen Chorpartien sind klangvoll und in ihrem melodischen Gestus einprägsam, wobei das Orchester den Jubel, die Klage, das Bitten und Danken etc. in besonderer Weise bekräftigt. Dies wird z. B. in der Vertonung von Versen des 22. Psalms besonders deutlich. Wenn „Basans Stiere" den Rachen aufreißen wider den Psalmisten, „ dem Löwen gleich, der würgt und brüllt", so ist deren Brüllen im Orchester ebenso zu hören, wie das Gebell der Hunde, von denen ebenfalls die Rede ist.
Die Wiederentdeckung der Bühlerschen Passionsmusik gelang aus Interesse an regional Überliefertem, die Musik Bühlers insgesamt wieder zu beleben, könnte ihre überregionale Bedeutung wieder ins rechte Licht rücken.

Herwig Nerdinger
Leiter des Kammerchores Burgau

Haldenwang, 08.01.2010
 

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