Simone Young, Hamburger Opernintendantin und Generalmusikdirektorin, arbeitet mit Laienchor-Sängern Drucken

Erfolgreiches „Offenes Singen mit Simone Young" am 23. April 2011 in Hamburg

Thumbnail imageIm Rahmen ihrer alljährlichen Konzertreihe „Ostertöne" bot die Intendantin und GMD der Hamburgischen Staatsoper, Simone Young, am 23. April 2011 in der Hamburger Musikhalle ein „Offenes Singen mit Simone Young" an.

„Musikalische Vorkenntnisse sind nicht nötig, Sie bringen nur die Lust am Singen mit" hieß es in der Ankündigung. Es ist ein gutes Zeichen, wenn sich die Leiterin eines Spitzenorchesters bereit findet, auf relativ schlichtem Niveau mit Chorsängern zu arbeiten.

Sicher ist die Intention bei diesem Experiment unter anderem auch gewesen, neue Publikumsschichten zu gewinnen und „Berührungsängste" vor einer hochrangigen Musikerpersönlichkeit und ihrer Tätigkeit abzubauen.

Zunächst sollte die Veranstaltung in einem Proberaum der Musikhalle stattfinden, aber wegen des großen Interesses musste man dann in den Großen Saal wechseln, wo sich mehrere hundert Sängerinnen und Sänger, nach Stimmgruppen geordnet, eingefunden hatten.

Als Literatur hatte Frau Young eine Anzahl von A-cappella-Gesängen aus verschiedenen Zyklen von Johannes Brahms sowie als Herausforderung ein rhythmisch heikles Beispiel aus dem „Madrigalbuch I" des spanischen Komponisten José-María Sánchez-Verdú, dem diesjährigen Hamburger "Composer in residence" auf ihrem Programm.

Thumbnail imageMit einem Korrepetitor am Klavier begann Frau Young die Arbeit und verstand es, in lockerer Atmosphäre und leicht verständlicher Sprache die Teilnehmer zu motivieren. Mit stets positiv formulierter Kritik wurden Korrekturen vermittelt, und so gelang eine erstaunliche Steigerung des Chorklangs sowie der stilistischen Interpretation der einzelnen Werke.

Frau Young, die auch unter den Mitgliedern des Philharmonischen Staatsorchesters allgemeine Wertschätzung genießt, hat sicher den Teilnehmern dieses „Workshops" ein großes musikalisches Erlebnis vermittelt und dadurch ein künftig größeres Interesse an ihrer Arbeit in Oper und Konzert erweckt.

Es wäre zu begrüßen, wenn dieser Hamburger Ansatz auch andernorts von namhaften Dirigenten aufgegriffen würde.

Hans Gebhard
12.05.2011