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Start Service Beiträge des VDKC Enjott Schneider: Orbe rotundo - Lieder von Leben, Magie und Tod (2010)
Enjott Schneider: Orbe rotundo - Lieder von Leben, Magie und Tod (2010) Drucken E-Mail

Ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis nach lateinischen und mittelalterlichen Texten

Thumbnail imageAnlässlich des 50jährigen Jubiläums des Münchner MotettenChors entstand der Wunsch nach einem geeigneten Werk für das Jubiläumskonzert. Zu den "Carmina burana" von Carl Orff, zu denen der Chor im Laufe seines Wirkens eine besonders intensive Beziehung aufgebaut hat, sollte eine zweite Komposition mit derselben Besetzung kommen. Enjott  Schneider wurde um eine entsprechende Komposition gebeten. Es entstand „Orbe rotundo“, ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis nach lateinischen und mittelalterlichen Texten als Schwesterwerk zu Orffs "Carmina burana". Die Uraufführung fand am 5. Dezember 2010 unter Leitung von Hayko Siemens im Herkulessaal der Residenz München statt. Das Werk dauert rund  50 Minuten und ist bei Schott Music International erschienen.

Das Werk

„Orbe rotundo – Die Welt ist rund“ ist in derselben Besetzung wie Carl Orffs Carmina burana komponiert und  als „szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis nach lateinischen und mittelalterlichen Texten“ gemeinsam mit Orffs Werk abendfüllend inszenierbar. Das Libretto thematisiert ein drastisch gefächertes Spektrum von „Leben, Magie und Tod“ und bietet neben Texten aus den „Carmina burana“ auch mittelalterliche Lyrik und Bibeltexte.

Nach Frühling, einer magischen Walpurgisnacht, Mai und einem feuerverherrlichenden Johannistag bringt der Herbst biblisches Lob der Schöpfung, Trinkgenuss und reduziert sich im Winter auf Requiem und Tod ‒ um rauschhaft das neue Frühlingsleben zu feiern.  Die Stilistik vereint emotionale Archaik mit modernen Stilmitteln, rhythmisch vital und tanzbar, die Orchestration sehr farbenfroh bis komplex.

Szenische Umsetzung

Wie der Untertitel „Ein szenischer Bilderbogen“ besagt, wurde "Orbe rotundo" als potenzielles Schwesterwerk zu Carl Orffs "Carmina burana" explizit auch zur Umsetzung auf einer Musiktheaterbühne konzipiert. Dabei ging es Enjott Schneider insbesondere um eine Fortführung und Vertiefung der inhaltlichen Aspekte, die über die reinen Parallelen zu Carl Orff wie die identische Besetzung oder die Dominanz der Texte aus der Sammlung "Carmina burana", hinausgehen:

Während bei Orffs "Carmina burana" ‒ überhöht vom „Zufallsrad“ ‒ bäuerliches Lieben und Leben, Trinken und Lebensgenuss sowie die höfische Minne die Inszenierung bestimmen, bietet "Orbe rotundo" noch den ausgewiesenen Aspekt des Jahreskreises beginnend mit Frühjahr (Ostera I), Sommer, Herbst, Winter und einem finalen Auferblühen des Frühjahrs (Ostera II). In diesen Jahreskreis sind rituell-magische Themen eingegliedert, die auch die dunkelsten Seiten menschlicher Existenz berühren wie Tod, Hexensabbat, Satanskult oder Feuerverehrung beim Johannes-Mittsommer-Fest. Gleich zu Beginn des ersten Satzes wird neben dem „Orbe rotundo“ („Die Welt ist rund ... alles dreht sich“) auch der 5. Engel der Apokalypse lebendig: es ist der Engel des Abgrunds, der Hölle, wo die Heuschrecken (der Bezug zu den modernen Finanz-„Heuschrecken“ ist durchaus gegeben) hausen, und der als „Abaddon“ von den tanzenden Massen des Chores verehrt wird.

Szenische Anregungen sind mehrfach gegeben: Im hebräischen Anrufungstext „Ateh, Malkut“ (Nr. 2) sind die exakten Hand- und Körperbewegungen kabbalistischer Rituale vorgeschrieben. In Nr. 6 „Walpurgisnacht“ tanzen die Hexen und „küssen dem Satan den Hintern“ (wie in vielen Hexenprotokollen überliefert), wobei das lateinische Vater Unser rückwärts gebetet wird.  Auch Nr. 11 „Erntetanz“ mit seiner konvulsivischen Musik liefert inszenatorische Anregungen, basierend auf der mittelalterlichen Erntesymbolik.

In manchen ‒ vor allem instrumentalen ‒ Momenten hat Enjott Schneider jene plastischen Qualitäten seiner Musik in den Vordergrund gestellt, die er in seinen Filmmusiken erprobt hat. Diese lassen auf der Bühne schon ohne aufwendige Inszenierung suggestive Bilder und Handlungsabläufe im Kopf entstehen.

Thumbnail imageEnjott Schneider zu Idee und Entstehung

Als mich Hayko Siemens 2009 fragte, ob ich nicht passend zu Carl Orffs "Carmina burana" ein „Schwesterwerk“ schreiben wolle, rannte er eine weit offene Türe ein: Als großer Orff-Verehrer hatte ich nämlich schon seit  Jahren ein Textkonvolut mit bislang unvertonten Dichtungen der Sammlung "Carmina burana" bei mir liegen (thematisch zusammengestellt von der Musikwissenschaftlerin und Komponistin Dr. Dorothea Hofmann) und suchte Anlass sowie Ensemble, um dieses spannende Projekt – wozu mich auch Dr. Peter Hanser-Strecker, Geschäftsführer von Schott Music Mainz mehrfach anregte, zu realisieren. Beim anschließenden Ringen um ein schlüssiges Textbuch waren mehrere Aspekte ausschlaggebend: da war zum einen der Wunsch von Hayko Siemens nach einem vor Vitalität, praller Lebenslust und mittelalterlich-derber Frivolität strotzenden Libretto, zum anderen mussten über Orffs "Carmina burana" hinausgehende Inhalte fokussiert werden, um bei einer szenischen Umsetzung beider Werke an einer Bühne keine Doublette und damit inszenatorische Gleichförmigkeit zu generieren.  Unter Weitung des Textspektrums mit  Lyrik von Oswald von Wolkenstein und Neidhart von Reuenthal, Bibeltexten (die lateinische Vulgata), Grabinschriften und Zaubersprüchen entstand dann ein 45minütiges "Orbe rotundo - Lieder von Leben, Magie und Tod für Sopran, Tenor, Bariton, gemischter Chor". Ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis, in derselben Orchesterbesetzung wie bei Carl Orff mit dreifacher Bläserbesetzung, zwei Klavieren, Celesta, fünf Schlagzeugern und großem Streicherapparat.

Das Moment des zyklisch Wiederkehrenden (Fortunas „Rad“ bei Orff vergleichbar) ist im zentralen Chorstück in Orbe rotundo („Die Welt ist rund“) enthalten, das den Anfang und Beschluss des Werkes mit leuchtendem Forte-Glanz markiert. Die dramaturgische Idee, den Jahreskreis nur kurz mit dem Frühling zu beginnen, dann gleich in den Frühsommer mit Walpurgisnacht (Hexensabbat), Maienliebe und Mittsommer (Johannistag) zu gehen, den Herbst als Zeit der Ernte und des Nahrungsgenusses zu feiern, im Winter zur Erstarrung zu kommen... um dann mit „Ostera II“ und „Primavera“ vor allem die Wiederkehr des Frühlings zu feiern, diese Idee hatte ich bereits 2008 in meiner III. Sinfonie „Chinesische Jahreszeiten“ erfolgreich auskomponiert. „Jahreszeiten“-Zyklen, die mit dem Winter enden, bleiben trostlos. Den Frühling als Zielpunkt eines 16teiligen Zyklus in neun Bildern zu nehmen, verspricht hingegen Kraft und Optimismus. Das Werk ist „Hayko Siemens in Freundschaft gewidmet“.

Musikalisch ist  der Chor (schließlich geht es ja darum, den 50jährigen Geburtstag des Münchner MotettenChors zu feiern!) wichtigster Handlungsträger. Das Moment des Kollektiven, das einem Chor innewohnt, unterstützt die Archaik und Universalität der Texte. In Nr. 6 „Hexensabbat“ und Nr. 11 „Erntetanz“ tritt das Orchester hervor, das aber ebenfalls Rituelles und Kollektives beschwört. Kontrastierend dazu stehen dann die individuelleren Passagen der Vokalsolisten: Sopran (mehr oder weniger „das Mädchen“ verkörpernd) und Tenor (der lebensfrohe Jüngling) befassen sich vorwiegend mit den deutsch-mittelalterlich lyrischen Texten. In Oswald von Wolkensteins „Jensel und Gretel“ sind beide als Rollen erkennbar personifiziert. Der männliche Bariton intoniert eher Mythologisches, ist ein ritueller Rufer oder repräsentiert gar den Satan.

Stilistisch bleibt die Musik in bordungestützter archaischer Tonalität. Der Schwerpunkt liegt weniger in raffinierter Tonhöhengestaltung (zu komplexe Akkorde oder Atonalität ist vermieden), als in raffinierten Klangfarben-Zaubereien des Orchesters und einer bisweilen komplexen Struktur des Zeitlich-Rhythmischen, die aber immer choreographier- und tanzbar bleibt. Da gibt es Polymetrik, Polyrhythmik, asymmetrische Taktgruppierungen und flirrende Clusterschichtungen. Solche Details drängen sich jedoch nirgends in den Vordergrund, sondern haben nur einen einzigen Sinn: der Geschichte zu dienen, den Wechsel von Licht und Schatten, Gut und Böse anzuschärfen, vor allem aber das zeitlose – weil stets wiederkehrende - Leben und Gottes Schöpfung zu preisen.

Pressestimmen zur UA am 5.12.2010

Es (wird) wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die ersten Regisseure das neue und doch so alte Zweigestirn (Anm.: Carmina burana & Orbe rotundo) für eine szenische Aufführung entdecken.

(Neue Musikzeitung)

Bei der konzertanten Uraufführung (…) erwies sich, wie virtuos Schneider auf der Klaviatur Orffs spielen kann.

(Süddeutsche Zeitung)

Informationen

Besetzung:
Sopran, Tenor, Bariton, Chor (großer Chor, kleiner Chor)
Orchester: 3 Flöten (davon auch 2 Piccoli), 2 Oboen, 1 Englischhorn, 2 Klarinetten (B), 1 Bassklarinette, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, 4 Hörner (F), 3 Trompeten (B), 3 Posaunen (T T B), 1 Tuba, 4 Pauken, Percussion 1-5, 1 Celesta, 2 Pianoforti
Großes Streichorchester (Vl. 1+2, Vla., Vc., Kb.)

Szenenfolge
Szene I: Orbe rotundo
1) In Orbe rotundo (großer Chor)
2) "Ateh" (großer Chor)
Szene II: Ostera (prima pars)
3) Ergo nostro contio (Sopran solo, Chor der Mädchen und Frauen)
4) Iam vernali tempore (kleiner Chor)
5) Ostera (Soli, großer Chor)
Szene III: Walpurgisnacht
6) Hexensabbat (großer Chor)
Szene IV: Maienliebe
7) (Alle)
8) JenseI und Gretel (Sopran solo, Tenor solo, Chor)
Szene V: Mittsommer - Johannistag
9) (großer Chor, Sopran solo, Bariton solo)
Szene VI: Autumnus
10) Deus magnificatus (Sopran solo, Tenor solo, Chor)
11) Erntetanz (Männerchor)
12) Trinklied (Bariton solo, Chor)
13) O et o cum jubilo (Chor)
Szene VII: Hiemis
14) Memento mori (Sopran solo, Tenor solo, großer Chor)
Szene VIII: Ostera (secunda pars)
15) Primavera (Alle)
Szene IX: Orbe rotundo
16) Finale (großer Chor)

Gesamtdauer: ca. 50 Minuten
Partitur S104 und Aufführungsmaterial erschienen bei Schott Music International, Mainz

Informationen zum Werk auf www.enjott.com 

VDKC
13.10.2011

 

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