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Sorgen und Nöte von Musikschulen – das Beispiel Sachsen Drucken E-Mail

VDKC-Vizepräsident Prof. Ekkehard Klemm zu Musikschulen und Bildung in Sachsen

Thumbnail imageIm Rahmen einer Experten-Anhörung vor Kulturpolitikern und Abgeordneten des Sächsischen Landtags im Herbst 2010 referierte Prof. Ekkehard Klemm, VDKC-Vizepräsident und Rektor der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Der Termin mag auf den ersten Blick lange in der Vergangenheit liegen, bei genauer Betrachtung, sind sowohl Gründe als auch Ursachen aktueller den je und stehen exemplarisch für das Musikland Sachsen, bilden aber auch die Gesamtsituation in Deutschland ab:

Eine Bemerkung vielleicht vorab: das Thema Musikschulen ist zu sensibel, um damit parteipolitisch Punkte zu sammeln und erst recht ist es völlig falsch für finanztaktische Finessen – ich gehe davon aus, dass Ansinnen in diese Richtung als Hintergrund für diese Anhörung ausgeschlossen sind.

Lassen Sie mich zunächst den von der Landesregierung am 6. August 2009 veröffentlichten KULTUR-KOMPASS – Wegweiser für die Kulturentwicklung in Sachsen – zitieren, wo es heißt: „Der Staat hat die Aufgabe, durch die Herstellung angemessener Rahmenbedingungen – den freien Diskurs und finanzielle Mittel – eine Permanenz der kulturellen Entwicklung zu ermöglichen und das Kulturleben im Lande zu befördern.“ Bei den danach folgenden Thesen zur Kulturpolitik fallen besonders Nr. 2 und 3 ins Auge, wonach Kultur in Sachsen nach der Verfassung Staatsziel ist, als harter Standortfaktor und als Kernkompetenz dieses Bundesland begriffen wird. Der Zugang zur Kultur soll allen möglich sein, das gelte insbesondere auch für die Breitenkultur in ihrer Balance zur Hochkultur. Die Meinung, dass Regionen ohne angemessene kulturelle Infrastruktur gesellschaftlich und politisch zu veröden drohen, ist wissenschaftlich unterlegt und kann nur unterstützt werden.

Auf Seite 29 (von 47) heißt es im KOMPASS: Sachsen ist ein Musikland par excellence. Dass die Tradition zweier berühmter Knabenchöre mit einer „mehr als 400-jährige Geschichte“  zwar mathematisch exakt, dennoch etwas verzerrt wiedergegeben sind, wollen wir nachsehen – 700 – 800 Jahre sind „mehr als 400“…

Etwas erstaunt stellt der Rektor einer Musikhochschule übrigens fest, dass die Musik bei der Erwähnung der Kunsthochschulen fehlt und beide Musikhochschulen unerwähnt bleiben, notabene mit die ältesten und nicht unbedeutendsten in Deutschland.

Im Abschnitt über die Musikschulen wird der „unverzichtbare Auftrag der ästhetischen Bildung und Erziehung vor allem für Kinder und Jugendliche sowohl in der Breiten- wie Spitzenförderung“ ausdrücklich hervorgehoben. Die Arbeit der Musikschulen soll gestärkt und das JeKi-Projekt nach der Pilotphase verstetigt werden.

Soweit der KULTUR-KOMPASS. Um Vergebung, meine Damen und Herren: es scheint ein Magnet aus falscher Richtung diesen Kompass ausgerichtet zu haben, denn statt von Förderung und Stärkung ist seit längerem von Kürzungen und dadurch Schwächung die Rede. Der Magnet aus der falschen Richtung heißt Finanzkrise, Effizienz und kommerzielle Effektivität. Es dürfte allen hier Versammelten klar sein, dass keine Finanzkrise verschwindet, wenn Kultur und Musik verschwinden, dass keine Ausbildung effizienter wird, wenn alle „Neustrukturierungen“ lediglich unter dem Blickwinkel von möglichen Einsparungen getätigt werden und der Gedanke, ob und wie sich etwas rechnet die Frage diktiert, ob und wie ich ein Kind musikalisch ausbilden lasse. Als Vater von 4 Kindern, von denen mittlerweile 2 die Musikerlaufbahn anstreben, möchte ich Ihnen sagen: wirtschaftlich rechnet es sich keinesfalls. Ein ordentliches Horn kostet 5000 €, eine Harfe ab 23 000 €, geschätzte 10-12 Jahre Musikunterricht etwas intensiverer Art belaufen sich pro Kind inkl. Fahrten zu Wettbewerben, zu Musikschulen im ländlichen Raum, zu Kursen, Jugendorchesterprojekten usw. auf gute 15 – 20.000 €, da kommt man selbst als Professor einer Kunsthochschule ins Schwitzen – wir haben für die musikalische Ausbildung unserer Kinder bisher gut 80 – 100.000 € ausgegeben.

Unschätzbar dagegen ist der ideelle Gewinn. Und dabei spreche ich nicht von der mittlerweile erwiesenen Tatsache, dass bestimmte Synapsen in unseren Hirnen besser verkabelt werden, wenn wir musizieren. Nein – von der Seele der Sache ist die Rede.

Diese Seele fängt erst an zu schwingen und dreht den Kompass wieder in die richtige Richtung, wenn wir nach dem Ziel, der Idee fragen. Es kann nicht das Ziel sein, dass Musikschullehrerinnen und – lehrer freiberuflich über Land rasen und an 3-4 verschiedenen (!) Schulen zu niedrigsten Lohnbedingungen, denen jeder Handwerker spottet, unter Stress Musikunterricht geben. Die Idee, Musikunterricht durch Einrichtung von Gruppenunterrichten billiger zu machen, ist eine ganz besonders perfide Variante der merkantilen Sichtweise. Wenn Sie Achterbahn fahren, verehrte Damen und Herren, wollen sie auch drinnen sitzen, um das Kribbeln zu spüren. Musikunterricht ist wie Achterbahn fahren: es gibt Höhen, Tiefen, Überschläge, es gibt Erschauern, Lampenfieber und unbändige Lust und Freude. Aber drinnen sitzen müssen Sie selbst. Vom Zuschauen und –hören ist kein Instrument zu lernen.

Alle Musikschulen – und ich habe in Vorbereitung dieser Anhörung mit mindestens 10 verschiedenen Kontakt gehabt – klagen über folgende Einschnitte:

- der Einzelunterricht ist signifikant reduziert worden, dagegen schnellt der Gruppenunterricht nach oben
- die fest angestellten Lehrerinnen und Lehrer sind fast durchweg reduziert worden, um Kosten zu sparen und billigere Honorarkräfte einzusetzen
- jede Erhöhung der Gebühren bedeutet weniger Unterricht, insbesondere weniger Einzelunterricht; der Ensembleunterricht wird dadurch gefährdet. 

In Bayern und Baden-Württemberg beträgt der Anteil fest angestellter Musiklehrer/innen an den Musikschulen etwa 80%, in Sachsen ca. 50%, in einigen Fällen sogar noch weit darunter. Gemeinsam mit den oben skizzierten Problemen summiert sich die Lage zu einer Situation, die in den letzten Jahren unter dem Diktat finanzieller Probleme die musikalische Ausbildung bereits erheblich verschlechtert hat. Um ein konkretes Beispiel herauszugreifen: in Meißen/Radebeul gab es 1992 - damals Dresden-Land -  5% Gruppenunterricht (GU), 15% Einzelunterricht (EU) 30 min., 80% EU 45 min. Im Jahr 2009 heißen die Zahlen 35% GU, 53% EU 30 min., 12% EU 45 min. Diese Zahlen und diese Gesamtsituation kommen direkt bei den Musikhochschulen an. Die Bewerberzahl aus Sachsen für Orchesterinstrumente ist signifikant gesunken – ein Befund, der dem Bild vom Musikland Sachsen konträr entgegensteht.

Die Musikschulen geben an, dass für freie Mitarbeiter ca. 20.000 € pro Jahr eingeplant werden müssen, für fest Angestellte (mit Sozialleistungen und Arbeitgeberanteilen und durch die Tarifbindung natürlich etwas teurer) 30.000 € p.a. Die Musikschullehrer/innen liegen damit am absolut unteren Ende der Einkommensskala von Absolventen einer Hochschulausbildung. Zum Vergleich: der Absolvent einer Meisterausbildung in einem Betrieb für elektronische Anlagen verdient in Bayern z.Z. über 2.500 € brutto – und das ist nur das Einstiegsgehalt.

Unattraktiv ist insgesamt das Berufsbild der Musikerin und des Musikers geworden. Jeder weiß, wie instabil auf diesem Gebiet feste Stellen geworden sind. Ob an Musikschulen oder in regionalen Orchestern – überall wird über Auflösungen, Umstrukturierungen, Haustarife auf aberwitzig niedrigem Niveau und Fusionen diskutiert. In Dresden verzichtet gar ein ganzes Theater auf einen Teil seines Lohnes, nur, damit endlich ein neues Haus gebaut wird… All diese Maßnahmen bedeuten Einschnitte, Einsparungen, Abbau. Die Aufrechterhaltung einer „konstanten Förderung“ gilt bereits als großer Erfolg. Solange wir hier nicht umsteuern, werden wir attraktiven Musikernachwuchs in nennenswertem Umfang nicht bekommen. Von den Unermüdlichen halten auch nur jene durch, deren Eltern genügend Geld auf dem Konto haben. Hochtalentierte Kinder aus finanziell schwach gestellten Familien finden unter diesen Bedingungen nicht den Weg zur Musik. Der Beruf des Musizierenden, gleichviel ob singend oder spielend, ist in Verruf gekommen: Keinem deutschen oder sächsischen Elternhaus ist übelzunehmen, wenn es seinen Kindern abrät, sich in diesem Beruf zu profilieren.

Dagegen steht die wachsende Zahl von Musikschülerinnen und -schülern. Es gibt in Sachsen trotz allem den ungebrochenen Willen, Musik als Lebensaufgabe zu betrachten und anzunehmen. Die Preise bei den einschlägigen Wettbewerben von „Jugend musiziert“, die Profilierung großer Jugendorchester und -chöre sprechen für eine eindeutige Sprache. Eine Senkung der Landes-Fördermittel würde gerade bei den Ensembles ganz herbe Einschnitte bedeuten bis dahin, dass die entsprechenden Angebote nicht aufrechterhalten werden können. Vom Enthusiasmus des Musizierens und Förderns musikalischer Ausbildung in China, Korea, Nord- und besonders auch Südamerika scheinen wir momentan allerdings weit entfernt. Dort spielen die Jungs von der Straße Mahler-Sinfonien und 80 Millionen chinesische Kinder (die Zahl ist schon veraltet) lernen z.B. das Instrument Klavier – so viel, wie Deutschland Einwohner hat. Es entstehen Sinfonieorchester und Opernhäuser in Entwicklungsländern, während das Land, wohin diese Länder beim Thema Musik blicken – Deutschland – seine Musikkultur weiter mit sinkenden Fördermitteln in Frage stellt.

Die Hochschulen haben versucht, auf die Situation zu reagieren, indem wir die Angebote gerade im Bereich Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) ganz verstärkt ausgebaut haben.

Die Möglichkeiten allerdings werden zu wenig in Anspruch genommen. 15 Studienanfänger im Schnitt (an der Dresdner Hochschule) sind erheblich zu wenig und hängen mit der erwähnten Unattraktivität des Berufsstandes zusammen.

Sie haben mich gebeten, als sogenannter „Experte“ hier zu den Fragen Stellung zu nehmen. Als solcher kann ich nur raten: der Stellenwert der Musikschulen in unserem Land sollte hoch sein und im Zentrum des verfassungsrechtlichen Bildungsauftrages. Er sollte finanziell stabil und personell hochqualifiziert untersetzt werden. Die stetige Absenkung des Einzelunterrichtes halte ich persönlich für eine Katastrophe, den von „Fachgremien empfohlenen Mindestanteil von 30% hauptamtlichem Personal“ (wie im Antrag zur Anhörung vermerkt) für wesentlich zu niedrig.

Lassen Sie uns den Kompass bitte neu ausrichten und falsche Magneten umpolen.  Eine Achterbahn der Finanzen würde der sensibel auszusteuernden des Musikunterrichts unnötige Konkurrenz hinzufügen und eine Säule des Freistaates ins Wanken bringen: jene der Kultur und in Sonderheit der Musik, die zum attraktivsten Markenartikel zählt, den der Freistaat zu bieten hat.

Prof. Ekkehard Klemm
27.02.2012

 

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