Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Der VDKC ist Mitglied im
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Dirigent: Johannes Kaupp
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VDKC-Landesverband Baden-Württemberg
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VDKC SCHRIFTENREIHE
Johan Hus – Ein nahezu vergessenes Oratorium von Carl Loewe |
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Wiederentdeckung im Rahmen der Lutherdekade 2013
Aus Anlass der Lutherdekade 2013 mit dem Thema: „Toleranz" nahm sich Stiftsmusikdirektor Hans-Peter Braun dieses außergewöhnlichen Werkes an und erarbeitete mit dem Chor des Evangelischen Stifts Tübingen eine Interpretation in der Klavierfassung des Komponisten, die im Januar 2013 im Rahmen der Tübinger Motette in der Stiftskirche eine Aufführung erfuhr. In seiner Beschäftigung mit dem Werk stieß Hans-Peter Braun auf bemerkenswerte Details, die in dem nachfolgenden Text beschrieben sind. „Johan Hus" – ein historischer Stoff und seine musikalische Umsetzung Das Schicksal des tschechischen Reformators Johann Hus (1371-1415) bewegt uns bis heute. Hier hat einer, der kein Ketzer sein wollte, sondern der Kirche seiner Zeit hundert Jahre vor Luther den Spiegel vorhielt, einer, der gegen den Reichtum und das Lasterleben des Klerus wetterte, den „Laienkelch" forderte, einer, der radikal die Autorität der Heiligen Schrift zum Maßstab kirchlicher Lehre und kirchlichen Handelns machen wollte, seine aus der Bibel gewonnene Wahrheit mit dem Leben bezahlt. Er wollte seine Lehre nicht widerrufen, er wollte sie vor dem Konzil verteidigen. Sein Name Hus bedeutet im Tschechischen „Gans". Daher sein berühmt gewordener Satz: „Noch ist die Gans nicht gebraten". Doch das Konzil wollte seine Argumente nicht hören. Am 6. Juli 1415 wurde er im Konstanzer Dom (heute Münster) in einer feierlichen Vollversammlung des Konstanzer Konzils zum Feuertod als Ketzer verurteilt. Kaiser Sigismund brach aus machtpolitischen Interessen seine gegebene Zusage, Hus freies Geleit zu gewähren. Der für seine Klavierballaden berühmte Komponist Carl Loewe (1796-1869) und sein Librettist August Zeune nahmen sich des Stoffs an. Loewe komponierte sein heute nahezu unbekanntes Oratorium „Johan Hus" 1841. In demselben Jahr wurde es am 16. Dezember in der Berliner Singakademie uraufgeführt. Loewe selbst verfasste den Klavierauszug der Orchesterpartitur, der für unsere Aufführung als Grundlage dient. Dem großen Chor auf der Orgelempore ist die große Orgel zugeordnet, den vor dem Altar agierenden Solisten das Klavier und das Harmonium. Carl Loewe stammte aus einer Kantorenfamilie und war in Köthen Sängerknabe. Er erhielt Kompositionsunterricht bei Johann Gottlob Türk, studierte in Halle Theologie und ließ sich von Carl Friedrich Zelter in Berlin seine Befähigung zum Schul- und Kirchenmusiker bestätigen. Danach war er 46 Jahre lang als Gymnasiallehrer und städtischer Musikdirektor in Stettin tätig. Der Librettist, Blindenlehrer, Germanist und Geograph August Zeune (1778-1853) verfasste den Text 1840, zu dem Robert Schumann anerkennend schrieb: „Es ist (ein Text), der auch ohne Musik sich des Lesens lohnte, seines Gedankengehaltes, der edlen echt deutschen Sprache, der natürlichen Anordnung des Ganzen halber. Wer an Einzelnem mäkelt, an einzelnen Worten Anstoß findet, der mag sich seine Texte bei den Göttern holen. Wir würden die Komponisten glücklich schätzen, die immer solche Text zu componieren hätten."
1. Teil: In Prag Szene 1 (in Prag): Szene 2 (auf dem Prager Schlosse) 2. Teil: Reise nach Costnitz (Konstanz) 1. Szene (im Böhmerwalde) 2. Szene (Liebliches Wiesenthal) 3. Teil: In Konstanz 1. Szene (Auf dem Schlosse zu Costnitz) Szene 2 (Verhör) Loewe beweist mit dieser Komposition einmal mehr sein ungewöhnliches Talent zu bildhafter, musikalischer Sprache, zur Darstellung feinster Stimmungsnuancen, zu kontrastreicher Dramatik und souveräner Beherrschung verschiedenster Stile und Genres. Vor dem inneren Auge und Ohr wird das Leben des Menschen Johan Hus lebendig, der für seine Überzeugungen einstand und sie mit dem Leben bezahlte. Hans-Peter Braun Zum Autor
Hans-Peter Braun ist seit 1995 Musikdirektor am Evangelischen Stift. Er gibt Unterricht in Stimmbildung, Klavier und Orgel und bietet Seminare zu hymnologischen, liturgischen, musikalisch-theologischen und gemeindepraktischen Themen an. Er ist verantwortlich für die Instrumente im Haus, die Musikbibliothek, die Stiftsgottesdienste, den Stiftschor, das kleine Vokalensemble Vocifer, Musikveranstaltungen im Haus und bei öffentlichen Anlässen. Als 1. Organist an der Stiftskirche spielt er in den Gottesdiensten der Stiftskirche und der ESG und leitet den Tübinger Orgelsommer. An der Staatlichen Hochschule Trossingen hat er einen Lehrauftrag für Musiktheorie und Tonsatz. ![]()
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