Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
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Xavier Montsalvatge (1912-2002) „Tres canciones negras" arrangiert für gemischten Chor |
Katalane bringt mit südamerikanischem Lebensgefühl neue Farben ins ChorrepertoireDer junge Montsalvatge feierte mit dem Lied Canción de cuna para dormir a un negrito, komponiert für einen Gesangsabend der in Barcelona seinerzeit sehr berühmten Sopranistin Mercé Plantada, seinen ersten großen Erfolg als aufstrebender Komponist. Er war davon überzeugt, dass man einen unverwechselbaren katalanischen Musikstil heimlich fördern konnte (was durch die Zensoren des Franco-Regimes ausdrücklich verboten war), indem man musikalische Ausdrucksformen aus der Karibik her zurückbrachte, die sich dort unter den katalanischen Kolonisten entwickelt hatten. Das Komponieren von Liedern ging ihm leicht von der Hand und er versuchte, das Beste aus diesem Erfolg zu machen indem er zwei weitere hinzu komponierte. Es entwickelten sich so aus einem einzelnen reizvollen Canción zunächst die berühmten Tres canciones negras, ein Dreierzyklus, aus denen später die Cinco canciones negras hervorgingen, die zu einem seiner bei weitem erfolgreichsten Werke wurden. Montsalvatge war fasziniert von kubanischen Melodien, seit er in seiner Kindheit den Liedern von Seeleuten an der Costa Brava gelauscht hatte. In Barcelona, welches noch vom Krieg verwüstet und durch das Franco Regime isoliert war, konnte man kein mobiles Aufnahme-Gerät auftreiben, aber Montsalvatge unterhielt die Seeleute mit Freundlichkeit und Wein bis sie ihre besten Habaneras für ihn sangen, die er fieberhaft per Hand notierte. Zunächst konnten die Männer nicht glauben, dass ein so distinguierter „Mann von Welt" ihre oft rauen und anzüglichen Lieder hören wollte. Zu Montsalvatge Verdruss versuchten sie daher anfangs, operettenartig für ihn anzustimmen. Montsalvatge gelang es jedoch mit Hilfe des regionalen Weins, sie zu überreden, die Lieder ihrer Arbeit und Freizeit für ihn zu singen. Das Repertoire erschien ihm wie eine wahre Goldmine. Er sammelte und bearbeitete die Habaneras und stelle sie in einem Buch zusammen, wodurch sie vor dem globalen Vergessen gerettet werden konnten. Xavier Montsalvatge-Biograph Roger Evans: "Es bedarf einer besonderen Geschicklichkeit und einer eindrucksvollen, ganzheitlichen Eingebung, um eine Komposition zu schaffen, die ein Sehnen nach einer unbeschwerten Örtlichkeit und Zeit ausdrückt und dabei gleichzeitig unverkennbar modern und anspruchsvoll ist. Das ursprüngliche Wiegenlied ist ein typisches Beispiel für diesen Balanceakt und offenbart eine Meisterschaft, die verschiedene Einflüsse ohne die geringste Spur von Pastiche vereint. Der typisch schaukelnde Rhythmus der Bassstimme und die sanft einschmeichelnde Melodie verbinden sich zu Harmonien, die keinesfalls simpel oder in irgendeiner Weise typisch für folkloristische Diktion sind. Trotz des kubanischen Einflusses auf das Ganze ist jedoch aus den ersten Takten der Klavierstimme zu erkennen, dass die Zutaten zu dieser Komposition von noch weiter herkommen. Sie halten ein empfindliches Gleichgewicht mit unverkennbar lateinamerikanischen Gesten; so kann die Musik auf jeder der verschiedenen Ebenen goutiert werden. Insgesamt weist der Zyklus Themen und eine Art der technischen Ausführung auf, die von den unterschiedlichsten Orten stammen, jedoch in ihrer Verbindung ein Kunstwerk ergeben, dessen Raffinesse über jedes Lob erhaben ist." Roger Evans: Xavier Montsalvatge „A Musical Life in Eventful Times", Biographie erschienen im Auftrag von peermusic Classical bei Pendragon Press, NY, 2012 Xavier Montsalvatge: Tres Canciones Negras
Erschienen bei Peermusic Classical. Nr. 1 „Punto de Habanera" (SATB und Klavier, 2 Min.) - Probeseiten Nr. 2 „Cancion de cuna para dormir a un negrito" (Solo Sopran, SATB und Klavier, 2 Min.) - Probeseiten Nr. 3 „Canto negro" (SATBB, 1:15 Min) - Probeseiten Weitere Informationen: hier
Sabine Pahl
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