Nachgefragt: die PreisträgerInnen des PodiumsJungerGesangsSolisten 2017 heute Drucken

Eine Wiederbegegnung mit vielversprechenden Talenten

Während sich das musikalisch spannende und vielfältige Jahr 2019 langsam seinem Ende neigt, möchte der Verband DeutscherKonzertChöre (VDKC) heute den Blick zwei Jahre zurück auf das PodiumJungerGesangsSolisten (PJGS) in Magdeburg richten – und damit gleichzeitig in die Zukunft blicken. Das PJGS wird vom VDKC seit über 30 Jahren veranstaltet, zuletzt immer im Rahmen der Deutschen Chorfestivals, die im Abstand von vier Jahren an wechselnden Orten stattfinden.

Viel ist seit dem Jahr 2017 passiert; viele neue musikalische Ereignisse haben unser aller Leben seitdem geprägt. Doch ein Grundgefühl bleibt: das Podium war und ist eine fantastische Möglichkeit, junge Talente und etablierte Chöre zusammenzuführen, um sich beidseitig musikalisch zu bereichern.

In bester Erinnerung ist das Abschlusskonzert des Podiums im Gesellschaftshaus Magdeburg. Es war eine hochkarätige und stilistisch vielseitige Veranstaltung, an deren Ende nicht nur verdiente Preise vergeben wurden, sondern auch zahlreiche Konzertengagements von den VDKC-Mitgliedschören. Dabei konnten vier der TeilnehmerInnen die Jury mit ihren Leistungen in besonderem Maße beeindrucken und sich über eine Auszeichnung freuen.

Aktuelle Portraits der Preisträger finden Sie hier. Damit lenken wir den Blick erneut auf diese jungen Talente und ihre musikalischen Fortschritte und regen neue musikalische Synergien an.

Thumbnail imageDen 1. Platz belegte die Sopranistin Johanna Knauth
Die junge Sopranistin hat sich seit ihrem Studium an der Universität der Künste Berlin, an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und ihrem Auftritt beim PJGS 2017 vor allem als Interpretin der Musik der Barockzeit einen Namen gemacht. Als Sängerin im Konzert- und Oratorienfach sowie im Opernbereich reicht ihre künstlerische Tätigkeit aber auch bis in die Musik der Gegenwart.

Nach ihrem Debüt 2017 in der Berliner Philharmonie mit der Großen Messe in c-Moll von W.A. Mozart war sie zum Beispiel auch 2019 bei der Aufführung von Mahlers 4. Sinfonie mit der Neuen Elbland Philharmonie Sachsen unter der Leitung von Prof. Ekkehard Klemm zu hören und gastierte letzten Juni bei den Händel-Festspielen in Halle. Für Aufmerksamkeit sorgte im März 2019 ihr kurzfristiger Einspringer in der Carmina Burana von Carl Orff im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Im November 2019 gab Johanna Knauth ihr Debüt im Großen Saal des Gewandhauses zu Leipzig mit der Sopran-Partie in Mendelssohns Paulus mit dem GewandhausChor unter der Leitung von Gregor Meyer. Weitere Höhepunkte bis Jahresende werden Aufführungen in der Schweiz mit der Lautten Compagney Berlin unter der Leitung von Wolfgang Katschner sein, wo sie u.a. in einem Revue-Programm mit Dominique Horwitz und in Händels Oper Giustino in der Rolle der Arianna zu erleben sein wird.

Eindrücke von Johanna Knauths künstlerischer Arbeit sowie Audio- und Videobeispiele sind auf ihrer offiziellen Webseite unter www.johannaknauth.de zu finden.

Thumbnail imageAuf den 2. Platz kam die Mezzosopranistin Anna Bineta Diouf
Die junge rheinische Mezzosopranistin wurde bereits kurz nach ihrem Studium an der Hochschule für Musik Detmold und der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Hannover. Neben ihrer Leidenschaft für die Oper widmet sich Anna Bineta Diouf auch dem Konzertgesang.

Während sich ihr Konzertrepertoire deutlich auf die barocken Oratorien von Bach und Händel konzentriert, spezialisiert sie sich zunehmend auf das (italienische) romantische Repertoire. Wichtige spanische, französische, englische und russische Werke gehören außerdem zu ihrem Liedrepertoire. Ihre Auszeichnung mit dem 2. Preis beim PJGS 2017 führte zu zahlreichen Anfragen für Konzertengagements, bei denen sie allmählich größere Bekanntheit erlangte. Seit 2018 ist sie festes Mitglied am Eduard-Winterstein-Theater Annaberg und spielt zurzeit in Albert Lortzings komischer Oper Zum Großadmiral und in Carl Millöckers Operette Der Bettelstudent. Außerdem ist sie dort bis Ende Februar im Musical Heute Abend : Lola Blau zu erleben.

Auf ihrer deutsch-englischen Webseite kann man ihren Veranstaltungskalender verfolgen: http://bineta-diouf.com.

Den 3. Platz durften sich Veronique Miller (Mezzosopran) und Niklas Mallmann (Bariton) teilen

Thumbnail imageVeronique Miller

Seit ihrem Auftritt beim PJGS 2017 hat die 26-jährige Mezzosopranistin Veronique Miller ihr großes Talent für Gesang mehrmals beweisen können. Nach ihren zwei Master an der Theaterakademie August Everding und an der Hochschule für Musik und Theater in München debütierte sie Anfang 2018 am Staatstheater Mainz in Mozarts Oper La clemenza di Tito als Annio und war kurz darauf als Preziosilla in Verdis La forza del destino am Stadttheater Gießen in einer konzertanten Aufführung zu erleben. Ein Jahr später debütierte sie auch an der Oper Leipzig in Dvořáks Rusalka als Küchenjunge und spielte außerdem in derselben Rolle an der Kölner Oper.

Sie sang mit zahlreichen bekannten Orchestern, unter anderem mit den Münchner Symphonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Gürzenich-Orchester Köln, dem WDR Funkhausorchester, dem Bundesjugendorchester, dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, der Accademia di Monaco, dem Jewish Chamber Orchestra Munich, dem Orchester des Staatstheaters Braunschweig und dem Münchner Rundfunkorchester.

Seit der Spielzeit 2019/2020 ist sie Ensemblemitglied des Staatstheaters Kassel und dort bis Januar 2020 als Hänsel in Humperdincks Oper Hänsel und Gretel sowie ab März in Richard Wagners Götterdämmerung zu sehen und zu hören.

Alle Informationen über ihre Tätigkeit sind auf ihrer Webseite unter www.veromiller.com nachzulesen.

Thumbnail imageNiklas Mallmann

Der 28-jährige Bass-Bariton Niklas Mallmann hat einen sehr interessanten und ungewöhnlichen musikalischen Lebenslauf. Erst nach einem Studium im Maschinenbauwesen an der Technischen Universität München entdeckte er seine Leidenschaft und sein Talent für die Musik und das Singen und nahm 2014 sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Frieder Lang auf.

Er begann seine musikalische Ausbildung beim Männerchor des Tölzer Knabenchors, wo er noch heute als Bassbariton regelmäßig Solopartien übernimmt. Unter namhaften Dirigenten wie Claudio Abbado, Sigiswald Kuijken, James Levine und auch Kirill Petrenko, trat er an diversen Opernhäusern auf und konnte bereits bei mehreren Konzertreisen sowohl in Europa, als auch in Amerika und Asien singen.

Als gefragter Konzertsänger deckt er ein breites Repertoire aller gängigen Oratorien und Messen ab.

Seit 2005 ist er Mitglied des Extrachores am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, bei dem er mit der Rolle von Frantz in Hervés französischen Operette Dr. Faust jun. überzeugen konnte. Im Jahr 2019 trat er außerdem beim HIDALGO Liedfestival München auf und nahm beim Label Naxos mehrere CDs auf. Als Mitglied des Extrachors der Bayerischen Staatsoper setzt der junge Bass-Bariton seine erfolgreiche Gesangskarriere fort.

Niklas Mallmann ist unter folgendem Kontakt zu erreichen: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

Alle vier haben seit der Teilnahme am Podium 2017 eine beachtliche Entwicklung vorzuweisen. Sie sind auf dem besten Weg, eine herausragende Sängerkarriere zu beschreiten. Wer sie dabei unterstützen möchte, ist willkommen.

Das nächste PodiumJungerGesangsSolisten findet im Rahmen des 20. Deutschen Chorfestivals 2021 in Lübeck statt.

Clara Berrod, VDKC
29.11.2019