Philharmonischer Chor Köln mit Vaughan Williams‘ „Sea Symphony“ und Banters „Die Reise“ Drucken

Zwei ungewöhnliche Werke am 09. Oktober 2011 in der Kölner Philharmonie

Thumbnail imageDas Meer – der Mensch – die Schifffahrt: Das sind die Themen der Sea Symphony. Zu den Worten des amerikanischen Dichters Walt Whitman (Grashalme) hat der britische Komponist Ralph Vaughan Williams ein eindrucksvolles Gemälde der tobenden Wellen und pfeifenden Winde in schnell wechselnden Harmonien und Takten musikalisch umgesetzt, unvorhersehbar wie die wilde See. In immer neuen Farben beschwört die Choral-Sinfonie alle denkbaren Meeresstimmungen herauf: Die Weite und Erhabenheit des Ozeans, den stolzen Zug der großen Schiffe, die unbändige Energie und auch zerstörerische Kraft der Wellen. Die Sea Symphony ist Meeres-Musik par excellence!

 

Die im Jahr 1910 uraufgeführte Sea Symphony ist eine der ersten Sinfonien, bei der der Chor als ständiges Element verwandt wird. Ihre Entstehung und Uraufführung liegen fast zeitgleich zu Gustav Mahlers 8. Sinfonie, die ebenfalls mit einem ständig präsenten Chor arbeitet.

In einer grenzübergreifenden Kooperation führen der Philharmonische Chor Köln und die Brussel Choral Society die selten zu hörende Sinfonie in Köln auf. Im März 2011 haben die beiden Chöre die Sea Symphony bereits im Brüsseler Palais des Beaux-Arts präsentiert.

Eingeleitet wird das Matinee-Konzert in der Kölner Philharmonie mit einer musikalischen Reise über die Verse des Dichters Charles Baudelaire. Der Kölner Komponist Harald Banter, Begründer der WDR-Media-Band, vertonte das dem Zyklus Der Tod (La mort) entnommene Gedicht Die Reise (Le voyage) aus dem 1857 erschienenen Gesamtzyklus Les Fleurs du Mal (Die Blumen des Bösen) für Orchester, gemischten Chor und Sprecher. Kindler´s Literaturlexikon bemerkt hierzu: „‘Die Reise‘ beschreibt die grenzenlose, von Neugier und Hoffnung unaufhörlich genährte Sehnsucht des Menschen nach fremden, chimärischen Ländern, nach Inseln der Phantasie, nach Unendlichkeit. Ein imaginärer Chor von ‚wahren Reisenden‘, über seine Erinnerungen befragt, breitet den Schatz seines ‚bitteren Wissens‘ aus, bitter, weil sich der Bericht über den ganzen Erdball in immer den gleichen Bildern zusammenfassen lässt: eine ‚Oase des Grauens in einer Wüste der Langeweile‘.“

Banters Sinfonische Kantate Die Reise wurde 1999 durch den WDR uraufgeführt.

Informationen:

09. Oktober 2011, 11 Uhr
Kölner Philharmonie

Ralph Vaughan Williams: „A Sea Symphony“ nach Worten von Walt Whitman
Harald Banter „Die Reise“ nach Texten von Charles Baudelaire aus dem Zyklus „Die Blumen des Bösen“

Jana Stehr (Sopran), Michael Adair (Bariton), Lutz Görner (Sprecher), Philharmonischer Chor Köln, Brussels Choral Society, Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz

Horst Meinardus (Leitung)

www.philharmonischerchorkoeln.de

Philharmonischer Chor Köln, Simone Möller
18.08.2011