Foto: Cover (Verlag)

Sephardische Musik für gemischten Chor

Alon Wallach ist 1980 in Jerusalem geboren und hat an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart studiert.

Er ist seit 2022 Gitarrist und mittlerweile musikalischer Leiter und Arrangeur des Ensembles „Asamblea Mediterranea“, das sich auf die Musik der Sepharden spezialisiert hat. Aufgrund seiner Herkunft und anschließenden Prägung auch durch die westliche Kultur hat sich sein ganz eigener, charakteristische Kompositionsstil herausgebildet, den die vorliegende Publikation auf den Punkt bringt. Der Band „Sepharad“ beinhaltet 9 Stücke, die Wallach auf Basis von traditioneller sephardischer Folklore für gemischten Chor (mit optionaler Percussionsbegleitung) bearbeitet hat.

Eingeflossen sind dabei nicht nur die sephardische Musiktradition seiner Heimat Israel, sondern auch westeuropäische musikalische Stilmittel sowie Jazzmusik. Damit wird professionellen, aber auch ambitionierten Laienchören die Möglichkeit gegeben, in die Welt der sephardischen Musik einzutauchen, sich dabei aber auch an bekannten Klängen zu orientieren.  

Bei den Sepharden handelt es sich um Juden, die bereits seit der Zeitenwende in Spanien ansässig sind. Dort liegen auch die Wurzeln ihrer Musik, die sich zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert in einer Symbiose aus muslimischer, christlicher und jüdischer Kultur entwickelte. Auch deren Sprache Ladino entstand in dieser Zeit und setzt sich neben einem altspanischen Dialekt aus hebräischen, arabischen, türkischen, italienischen und französischen Einflüssen zusammen. Die Musik und deren Texte wurden über Jahrhunderte hinweg mündlich überliefert und mit musikalischen Elementen und Kulturen anderer Kulturen, mit denen die Sepharden jeweils lebten, neu interpretiert und angepasst. Nach der Vertreibung der Juden 1942 aus Spanien und Portugal beispielsweise verbreitete sich die Musik dadurch bis nach Nordafrika, in der Türkei, Griechenland, in den Balkanstaaten, in Frankreich, den Niederlanden, den USA und Südamerika. Damit ist sie heute, abgesehen von der Bearbeitung von Wallach und seiner Kombination mit Jazz und klassischer westlicher Musik, selbst ein sehr buntes Genre, in dem sich die Vielfalt der musikalischen Traditionen aus Orient und Okzident widerspiegelt. Zum Beispiel lassen sich in ihr im Gegensatz zur abendländischen Musik diverse Tongeschlechter und Metren entdecken. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts hat man begonnen, die Musik der Sepharden schriftlich festzuhalten.

Wallach weist auf die Wichtigkeit des Rhythmus` hin, der bei Einsatz der Percussioninstrumente besonders zur Geltung kommt. Sind die entsprechenden Instrumente wie Riq, Bendir, Darabuka, Cajon, Udu oder Rahmentrommel bereits in einer frühen Probenphase im Einsatz, unterstützt das auch den Chor bei der musikalischen Umsetzung. Zum Einstieg sind die Texte und Melodien der ursprünglichen, traditionellen sephardischen Fassungen im Anhang abgedruckt.

Wer mehr Chorliteratur dieses Komponisten oder Genres sucht, wird im Band Aschkenaz oder in den Sephardischen Volksliedern fündig.

Informationen: Alon Wallach: Sepharad. 9 Sätze nach spanisch-jüdischer Folklore für gemischten Chor mit optionaler Percussionsbegleitung, Breitkopf & Härtel, ISMN 979-0-004-41353-1, 18,90 Euro (Staffelpreise möglich) I Bestellung

VKDC
Breitkopf & Härtel22.09.2022

 

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