Foto: Cover (Verlag)

Weihnachtsklassiker im überraschenden Gewand

Howard Arman ist ein englischer Chor- und Orchesterdirigent sowie Komponist. Er war unter anderem künstlerischer Leiter des Salzburger Bachchores, des MDR-Rundfunkchores Leipzig und zuletzt des Chores des Bayerischen Rundfunks.

Betrachtet man die Liste weiterer Ensembles, mit denen er zusammenarbeitete (Rundfunkchöre von NDR, SWR, ORF, Händelfestspielorchester Halle, Luzerner Sinfonieorchester u. v. m.), ist es nicht verwunderlich, dass er sich in den vergangenen Jahren auch intensiv mit Weihnachtsliedern auseinandersetzte. Diesen reichen Erfahrungsschatz hat Arman nun genutzt und in Kooperation mit „Breitkopf & Härtel“ zwei Bände mit neuen Versionen altbekannter Weihnachtsklassiker für gemischten vier- bis achtstimmigen Chor veröffentlicht. 

Der erste Band der „weihnachtlichen Überraschungen“ widmet sich fünf deutschen Weihnachtsliedern, die jedes in einem anderen musikalischen Stil erklingen. Im Vorwort dienen jeweils einige Hinweise zur Interpretation und zum historischen Hintergrund vom Arrangeur selbst zur Einstimmung in die ungewöhnlichen Bearbeitungen. „Das Spektrum reicht dabei vom madrigalartigen vierstimmigen Satz Lieb` Nachtigall, wach auf über neobarocke Doppelchörigkeit in Resonet in laudibus bis zum impressionistischen achtstimmigen Klanggemälde in O du fröhliche.“ Außerdem sind in Band 1 neue Arrangements von Lasst uns froh und munter sein sowie Stille Nacht enthalten.

Band 2 konzentriert sich auf fünf weihnachtliche Spirituals in englischer Sprache, bei denen der Chor „seine Swing- und Jazz-Qualitäten unter Beweis stellen“ kann. Angelehnt sind die Bearbeitungen an „Plantations“, den religiösen Liedern und Arbeitsliedern der afroamerikanischen Sklaven, die sich nach ihrer Befreiung 1865 in Schul- und Studentenchören zusammenfanden und ganz ohne Ausbildung „vier-, sechs- und achtstimmige Harmonien mit makelloser Tonhöhe und Präzision“ sangen. Trotz der Perfektion entstand ein Eindruck spontanen gemeinsamen Musizierens, den Arman als charakteristisches Merkmal des Spirituals in seinen Arrangements beizubehalten versucht: „Harmonien, rhythmische Figuren, Zwischenspiele und frei gesungene Solopassagen sind häufig so konzipiert, dass sie beim Singen eher improvisiert als niedergeschrieben klingen; die ursprünglichen Sängerinnen und Sänger der Spirituals waren schließlich auch ihre Schöpfer.“ Weiterhin sind alle Stücke geprägt von der „Call and Response“-Technik, bei der Solisten anführend eine Passage vorgeben, auf die der Chor schließlich antwortet. Arman betont die Swing-Rhythmik, bei der beispielsweise zwei Achtelnoten niemals gleichwertig gesungen werden, die sich allerdings mittels Notation nicht eindeutig aufschreiben lässt – hier ist also rhythmisches Feingefühl des Chores gefragt. Wie auch in Band 1 bilden die neuen Arrangements – hier von It`s a birthday, Wasn`t that a mighty day, Ain`t that a-rockin`, Mary had a boy und Little David erfrischende Alternativen zu den häufig bereits bekannten Sätzen der Weihnachtsklassiker.

Informationen:
Howard Arman (*1954): Christmas Surprises. Band 1. Deutsche Weihnachtslieder für gemischten Chor a cappella, Breitkopf & Härtel, ISMN 979-0-00441381-4, 16,90 Euro (Staffelpreise) I Bestellung 

Howard Arman (*1954): Christmas Surprises. Band 2. Weihnachtliche Spirituals für gemischten Chor a cappella, Breitkopf & Härtel, ISMN 979-0-004-41382-1, 19,90 Euro (Staffelpreise) I Bestellung

VDKC
Breitkopf & Härtel

15.08.2022

 

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