Foto: Cover (Verlag)

Eine Vertonung der Offenbarung des Johannes

Der Verlag Boosey & Hawkes hat mit „Seven Angels“ kürzlich ein Werk des schottischen Komponisten James MacMillan veröffentlicht. Es entstand bereits 2014 und wurde am 31. Januar 2015 in Birmingham uraufgeführt. 

MacMillan wurde 1959 in Kilwinning geboren und studierte Komposition in Edingburgh und Durham. Er wird von großen Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, dem New York und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra sowie dem Cleveland Orchestra interpretiert und ist auch als Dirigent tätig. 1990 schrieb er das Orchesterwerk „The Confession of Isobel Gowdie“, in dem er das Geständnis einer 1662 in Schottland als Hexe angeklagten Frau beschreibt. Das Stück verhalf MacMillan zu internationaler Aufmerksamkeit, die zu weiteren Kompositionsaufträgen führte. Heute wird er als der herausragendste schottische Komponist seiner Generation angesehen. James MacMillans Werk ist geprägt von vielfältigen Gattungen, so entstanden Opern, A-cappella-Chorwerke, Messen, eine Johannes-Passion sowie ein Violin- und ein Oboenkonzert. All seine Kompositionen fußen inhaltlich auf spirituellen und politischen Elementen, die ihm auch im echten Leben wichtig sind.

Auch das Werk „Seven Angels“ reiht sich hier ein. Seine eher ungewöhnliche Besetzung aus gemischtem Chor, zwei Trompeten, einer Harfe, einem Cello und diversen Percussion-Instrumenten lässt sich auf die Textgrundlage zurückführen, die Passagen aus der Offenbarung des Johannes zusammenfasst und diese Instrumente erwähnt. Wie der Titel verrät, liegt der Schwerpunkt auf den Engeln, die „mit sieben Posaunenfanfahren erscheinen, um eine Reihe apokalyptischer Szenen anzukündigen.“ Der Komponist selbst schreibt im Vorwort, dass die Idee für die Komposition einem Gespräch mit dem Direktor der Ex Cathedra Birmingham, Jeffrey Skidmore, entstamme. Inspiration gab der Komponist Elgar, den MacMillan schätzt und dessen erhofftes drittes Oratorium nach „Die Apostel“ und „Das Königreich“ nie entstanden war – MacMillan ging das Werk nun also auf seine Art selbst an. 

„Seven Angels“ ist im zeitgenössischen Stil komponiert und wartet mit vielen harmonischen, rhythmischen und dynamischen Besonderheiten auf – das Ensemble wird in jeder Hinsicht herausgefordert. Immer wieder spalten sich die Einzelstimmen zu einem bis zu achtstimmigem Chor auf, werden ganze Passagen in verschiedenen Tonhöhen gesprochen oder gar gepfiffen oder kurze Soli eingefordert. MacMillan fasst selbst zusammen: „Die Chorpartie zeigt einen […] Kontrast zwischen traditioneller und zeitgenössischer Vertonung: manchmal werden die Stimmen entweder mehrstimmig oder einstimmig genutzt, während es an anderen Stellen eine freiere Annäherung an die Tonhöhen unter dem Einbezug erweiterter stimmlicher Techniken gibt.“

Informationen: James MacMillan: Seven Angels, Boosey & Hawkes, ISMN 979-0-060-13599-6, 15,12 Euro (Staffelpreise möglich) I Bestellung

VKDC
Boosey & Hawkes

20.11.2022

 

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