Jubiläumssaison mit außergewöhnlichen Höhepunkten
In diesem Jahr begeht der GewandhausChor sein 150. Jubiläum. Die ganze Konzertsaison steht ganz im Zeichen dieses Jubiläums und weist zahlreiche außergewöhnliche Höhepunkte auf.
Ein großer Anspruch steht am Beginn der Geschichte des GewandhausChores: Carl Reinecke, 1860 bis 1890 Gewandhauskapellmeister, wollte sich nicht mit durchwachsener Qualität zufriedengeben. Er wollte mit seinen Konzerten in künstlerischer Hinsicht Maßstäbe setzten und dies eben nicht nur mit seinen professionellen Orchestermusikern, sondern auch mit dem regelmäßig an den Aufführungen beteiligten Chor.
So wechselvoll wie die Bezeichnungen für den Chor war in den vielen folgenden Jahren auch seine Geschichte. Sternstunden – eine erste war die Uraufführung von Brahms’ „Requiem“ in seiner heutigen Fassung – und Tiefschläge folgten. Inzwischen zählt der GewandhausChor zu den besten semiprofessionellen Chören in Deutschland mit höchstem künstlerischem Anspruch.
Inzwischen aber hat sich das Repertoire noch sehr erweitert. Längst steht nicht mehr nur die klassische A-cappella-Literatur und große Chorsinfonik auf den Konzertprogrammen. Vor allem in den letzten Jahren macht der Chor auch immer wieder durch außergewöhnliche Projekte auf sich aufmerksam. Denn Gregor Meyer, der den Chor seit Beginn der Spielzeit 2007/08 leitet, konzipiert immer wieder innovative Programme, die nicht selten die Grenzen des klassischen Konzertrepertoires überschreiten. So entstanden beispielsweise die Programme „A Tribute to Ray Charles“ – ein Jazzprogramm in Zusammenarbeit mit Nils Landgren, „Volkslieder von Friedrich Silcher im Neuen Gewand“, das zusammen mit L’art de passage experimentelle Volkslied-Arrangements präsentierte, „Zahlen bitte!“, das mit Prof. Albrecht Beutelspacher vom Mathematikum in Gießen die Zusammenhänge von Musik und Mathematik auslotete und zuletzt „Schlachtfeld der Seele“, dem die monatelange Zusammenarbeit mit Bundeswehrsoldaten vorausging. In unzähligen Arbeitsstunden, die vom Psychodramaturgen Matthias Schluttig geleitet wurden, brachten die Soldaten die ihre Erfahrungen in Auslandseinsätzen in sehr persönlichen Texten zum Ausdruck. Diese Texte wurden dann vertont und vom GewandhausChor in einem sehr emotionalen Konzert interpretiert – ein Projekt, das bundesweit von sich und dem GewandhausChor reden machte…
Die Konzerthöhepunkte im Detail:
29. Oktober 2011 | Sonnabend, 15 Uhr | Mendelssohn-Saal
Podiumsdiskussion anlässlich des 150. Jubiläums des GewandhausChores: „Philharmonische Laienchöre – gibt es eine Zukunft?“
29. Oktober 2011 | Sonnabend, 20 Uhr | Großer Saal
Chornacht zum 150. Jubiläum des GewandhausChores: Joseph Haydn: Messe d-Moll Hob. XXII/11 „Nelson-Messe“; Christoph Küstner: „Die Geschichte der Chormusik. Eine Kantate“, Auftragswerk zum 150. Jubiläum des GewandhausChores nach einem humoristischen Libretto von Herbert Feuerstein sowie weltliche Chormusik von Johannes Brahms, Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy u.a.
16. November 2011 | Mittwoch, 18 Uhr | Großer Saal
Konzert zum 200. Geburtstag von Ferdinand Hiller - Aufführung zum 200. Geburtstag des ehemaligen Gewandhauskapellmeisters: „Die Zerstörung Jerusalems“ op. 24, Oratorium von Ferdinand Hiller
März 2012 | Konzertreise des Gewandhauschores nach Indien
April 2012 | Konzertreise des Gewandhauschores in den Vatikan
28./ 29. Juni 2012 | Donnerstag, Freitag, 20 Uhr | Großer Saal
Großes Concert: Johannes Brahms: „Ein deutsches Requiem“ op. 45
GewandhausChor
03.11.2011