25 Kantaten in rund 52 Wochen in Krefeld
Der Zyklus mit Kantaten von Johann Sebastian Bach 2010 in Krefeld war ein Mammutprojekt. Von Dezember 2009 bis Ende 2010 wurde im Wechsel in den drei katholischen Kirchen in Krefeld-Oppum an jedem zweiten Sonntag eine Kantate von Johann Sebastian Bach während des Gottesdienstes aufgeführt. Hinzu kamen Sonderkonzerte und Begleitveranstaltungen.
Das gewaltige Programm stemmten insgesamt vier Chöre, unter anderem Cantate Krefeld, dazu Solisten und das auf alte Musik spezialisierte Ensemble Capella'94. Idee und Durchführung oblagen Kantor und Chorleiter Christoph Scholz. Das atemberaubende Tempo und die Fülle der Aufführungen geben eine Ahnung davon, was Johann Sebastian Bach während seiner Zeit als Thomaskantor in Leipzig geleistet hat. Aus der Zeit von 1723 bis zu seinem Tod im Jahr 1750 sind 300 Kantaten überliefert. Bach war verpflichtet, an jedem Sonntag und an den Feiertagen Kantatengottesdienste abzuhalten. Christoph Scholz war es ein Anliegen, durch die große Reihung den Gottesdienstbesucher sowohl an die historische Aufführungspraxis als auch an die barocke Musik und die oftmals fremdartigen Texte heranzuführen. Theologische und musikalische Einführungen durch die jeweiligen Pfarrer und der Abdruck der Texte gaben Verständnishilfen. Zudem waren alle Generalproben als öffentliche Proben ausgewiesen.
Der Kantaten-Zyklus konnte nur mit Hilfe von Fördermitteln realisiert werden. Dabei beteiligten sich unter anderem der Landesmusikrat NRW, der Ministerpräsident des Landes NRW, das Bistum Aachen und die Kulturstiftung Krefeld.
Eva Scheuss
Cantate Krefeld
02.02.2011
Foto: Privat (Cantate Krefeld)