Unterwegs auf großen Bühnen und in kleinen Kirchen

Thumbnail imageIn Bayern spricht man von den Adventstagen auch von der „staden“, der stillen Zeit. Für viele gehört zu diesen besinnlichen Momenten auch die Musik, weswegen die Jungs vom Windsbacher Knabenchor in jenen Tagen auch einen besonders vollen Konzertkalender haben: Statt selbst die „stade Zeit“ zu verbringen, schenken sie lieber den Zuhörern beschauliche Augenblicke.

Die Weihnachtszeit beginnt für einen Windsbacher schon bald nach den Sommerferien – in diesem Jahr sogar schon davor, da der Chor im Juli die Kantaten IV bis VI des Bach‘schen Weihnachtsoratoriums für eine CD aufgenommen hat, die seit November im Handel ist. Ab September sind dann auch Weihnachtslieder Teil der Chorproben – pünktlich zum Auftauchen der ersten Lebkuchen in den Regalen der Supermärkte.

Damit stillen die Knaben laut Chorleiter Martin Lehmann eine oft geäußerte Sehnsucht gerade nach den einfachen Liedern und Klängen. Und ganz nebenbei setzen sie ein hörbares Zeichen gegen die laute Weihnacht in den Geschäften und Fußgängerzonen: Das „Advents-­‐Kyrie“, der schlichte Choral „Ich steh‘ an Deiner Krippen hier“ oder zeitgenössische Kompositionen und Bearbeitungen wie Eric Whitacres „Lux aurumque“ oder Jan Sandströms „Es ist ein Ros‘ entsprungen“.

Dass die Windsbacher ihr Publikum gerade zur Weihnachtszeit immer wieder besonders in ihren Bann ziehen können, ist durchaus keine Selbstverständlich: „Viele Faktoren gehören dazu“, erklärt Chorleiter Martin Lehmann: „Wichtig sind absolute Ehrlichkeit in der Musik, ein gefühlter und kein aufgesetzter Ausdruck, eine dem Wort verpflichtete Interpretation, eine dynamische und sprachliche Variabilität und die innere Freude der Jungs an ihrem Singen.“

Weil das „Musizieren unterm Tannenbaum“ heute bei weitem keine Selbstverständlichkeit mehr ist, pflegt man in Windsbach das weihnachtliche Repertoire umso bewusster, so dass die Sänger am Ende ihrer Chorzeit mit einem echten Schatz an wertvollen Liedern entlassen werden.

Vom ersten Advent bis kurz vor dem Heiligen Abend sind die Windsbacher Knaben unterwegs – auf großen Bühnen und in kleinen Kirchen. Nur einmal dürfen sie durchschnaufen und selbst Weihnachten feiern: nach der Advents-­‐Chorandacht in ihren verschiedenen Gruppen im Windsbacher Sängerinternat.

Für die Männerstimmen beginnen die Weihnachtsferien noch etwas später als für ihre Mitschüler: In Windsbach singen sie mit Martin Lehmann heiligabends in der Christvesper und bringen am ersten Weihnachtsfeiertag mit Besuchen in der Palliativstation sowie anderen Abteilungen des Ansbacher Klinikums die frohe Botschaft dorthin, wo sie am dringendsten benötigt wird – ein soziales Engagement, das die Windsbacher ganz im Verborgenen zeigen und das in keinem Konzertkalender steht.

Thumbnail imageLive zu erleben sind die Windsbacher mit den Kantaten 4 bis 6 des Weihnachtsoratoriums am 15.12. im Herkulessaal München, am 16.12. in der Meistersingerhalle Nürnberg (an beiden Orten auch Kantate 1), und am 18.12. in St. Gumbertus Ansbach.

Nach den Kantaten 1 bis 3 aus Johann Sebastian Bachs berühmten Weihnachtsoratorium BWV 248 vollendet der Chor unter der Leitung von Martin Lehmann nun mit den Kantaten 4 bis 6 seine Gesamteinspielung auf gewohnt hohem musikalischen Niveau. Die neue CD-Einspielung wird in der VDKC-Diskographie ausführlich beschrieben.

Jelena Torbica
23.11.2015

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