Wo ist ein Mensch, wenn er tot?

"Wo ist ein Mensch, wenn er tot?" – Ein musikalisches Nachdenken über Leben, Tod und Transzendenz

Erleben Sie ein Konzert, das sich mit der Frage nach dem Jenseits, dem Leiden und der spirituellen Suche beschäftigt. Drei eindrucksvolle Werke öffnen die Tür zu unterschiedlichen Perspektiven, die Musikgeschichte und menschliche Erfahrung miteinander verweben.

Zum Programm

Basierend auf Texten aus dem Buch Hiob, spiegeln die selten gehörten Gesänge Hiobs von Georg Schumann die Abgründe menschlicher Not und die Frage nach dem Sinn von Leid wider. Schumann greift musikalisch die existenziellen Fragen auf, die Hiobs Erfahrungen aufwerfen: Gibt es Trost im Glauben? Wo finden wir Hoffnung, wenn alles verloren scheint? Die kraftvolle und emotionale Vertonung führt durch Verzweiflung und schließlich zu einer leisen Andeutung von Frieden, Hoffnung und Erlösung.

Der Komponist Gerald Finzi, von dem wir im letzten Programm (no) standard das Stück Wherefore to-night so full of care gesungen haben, setzt sich mit seiner festival anthem Lo, The Full Final Sacrifice auf der Grundlage religiöser Texte mit dem Kreislauf von Leben und Tod auseinander. Passend zur Fastenzeit erklingt keine prächtige Festspielhymne, sondern vielmehr eine eindringliche Meditation, die in der britischen Choraltradition verhaftet ist.

Die oft als Höhepunkt der Renaissance-Chormusik bezeichnete Missa Papae Marcelli von Palestrina verbindet polyphone Meisterschaft mit sphärischer Klarheit. Palestrina komponierte diese Messe der Legende nach in einer einzigen Nacht, um ein Verbot polyphoner Kirchenmusik durch das Konzil von Trient zu verhindern. Als musikalische Gattung hat die Messe an sich eine Verbindung zum Jenseits, in der sich Christen mit der Gegenwart Gottes, der Erlösung und dem Ewigen Lebens verbinden.

Begleitet werden wir an der Orgel von Alexander Toepper, der das Programm mit der Introduction, Passacaglia und Fuge in es-Moll von Healey Willan ergänzt.

Die Gesamtleitung hat Koon Tung Grant Sung.