Foto: Renate Uhlig (privat)
Foto: Renate Uhlig (privat)

CHORizonte: Reflektionen zur Chormusik des 21. Jahrhunderts

Ekkehard Klemm im Gespräch mit Renate Uhlig (91-jährige Chorsängerin aus Zwickau) am 21. Januar 2025.

G.C.S.: Wie sind Sie damals zum Singen gekommen und wie lange schon sind Sie Mitglied eines Chores? 

R.U.: Ich bin schon im Kindesalter durch meine Eltern zum Singen gekommen und habe im Schulchor gesungen, später auch im Kirchenchor. Durch die Kriegszeit war alles nicht so leicht. Trotzdem wurde das Singen im Familienkreis insbesondere durch meine Mutter sehr gepflegt. Als wir Geschwister größer waren, sind wir oft im Theater gewesen.

Später, nach meiner Heirat (wir hatten drei Kinder zu versorgen) war das Singen etwas in den Hintergrund getreten. Nachdem die Kinder selbständiger wurden, habe ich mich um einen Chor bemüht und bin 1980 bei Franz Peter Müller Sybel in die Singakademie Chemnitz eingetreten. 

Ab 2015 bin ich als Gründungsmitglied in die Neue Westsächsische Chorvereinigung – heute Cantico Chemnitz – zu Herrn Prof. Georg Christoph Sandmann gewechselt. 

Welche Musik mögen Sie am liebsten und warum? Erzählen Sie uns bitte von besonderen Höhepunkten Ihres Chorlebens! 

Ich liebe klassische und sinfonische Musik und habe auch bei der 9. Sinfonie von Beethoven, bei „Carmina Burana“, „Canto General“ und vielen anderen Werken mitgewirkt. Musik hat mich schon immer tief berührt, „verzaubert“ mich bis heute und erhält mich – auch durch mein aktives Chorsingen – nun auch in meinem 91. Lebensjahr erfrischend jung! 

Gab es in Ihrer Jugendzeit besondere Angebote, um Chornachwuchs heranzuziehen? Oder haben die Älteren die Jungen mitgebracht? Gab es eine Distanz zwischen den Altersgruppen und den Vorlieben?

Die Chöre haben sich nach dem Krieg vor allem durch Mundpropaganda am Leben erhalten. Es gab nicht so viel Chorleben. Das gemeinsame Singen hat uns in dieser schweren Zeit immer wieder Stärkung und Zusammenhalt gegeben; das zog an! 

Was meinen Sie, müssten Chöre, Verbände und Ausbildungsinstitute tun, um die Lebendigkeit des Chorsingens im Musikland Deutschland aufrecht zu erhalten und weiter zu befördern? 

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich bestätigen, wie entscheidend das Singen im Familienkreis und auch die regelmäßigen Theaterbesuche mein Chorsingen befördert haben; dazu sollte dringend motiviert werden. Eine reiche Chorlandschaft stärkt gesellschaftliche Gemeinschaft. Insofern finde ich es wichtig, dass Amateurchöre vom Land und den Trägereinrichtungen weiterhin und immer besser finanziell unterstützt werden sollten. 

VDKC

29.04.2025

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