Ein Motivations- und Inspirationsschub für alle Beteiligten
An diesem Sonntagmittag sind wir derartig angefüllt mit Tönen, Rhythmen, Melodien und Texten, dass es eine Freude ist.
„Dieser“ Sonntag ist der Tag, an dem das VDKC-Dirigieratelier „Kinderchorleitung“ an der Oper Leipzig zu Ende geht, und „wir“, das sind 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die große Freude hatten, diese Veranstaltung mitzuerleben. Vom 25. bis 27. Oktober 2024 lud der VDKC ein zur Chorleiterweiterbildung mit dem Fokus auf Kinderchorarbeit. Sophie Bauer und ihre Chorgruppen an der Oper in Leipzig boten die wunderbare Gelegenheit, Einblick in die Arbeit an diesem Haus zu erhalten. Nicht nur standen zwei Chorgruppen für Proben zur Verfügung, auch die Aufführung der Produktion „Feuer, Wasser, Sturm“ bot eine beeindruckende Gelegenheit, die Verbindung von Gesang, Musik, Bewegung, Spiel und Spaß live zu erleben – und das mit einem zur aktiven Mitwirkung animierten Publikum aus Kindern, Eltern und Großeltern.

an der Oper Leipzig (Ralf Schöne)
Schon am Freitagnachmittag startete das Atelier mit spannenden Einblicken in Sophie Bauers Kinderchorarbeit, die stets zielorientiert einen klugen pädagogischen Ansatz mit spielerischen Elementen mit klarer musikalischer Diktion verbindet. Was bei der Präsentation von Sophie Bauer so selbstverständlich und leicht wirkte, benötigt eine klare methodische Strategie und überhaupt eine sichere sängerische und allgemein musikalische Basis. Das wurde bereits am ersten Abend überzeugend demonstriert. Dabei war die Verbindung von Musik und Bewegung – von einfachen Handbewegungen bis hin zu choreografierten Tanzschritten – stets belebend und förderte das in der Chorprobe zu erzielende künstlerisch-kreative Erlebnis.

Stimmbildnerische Schwerpunkte setzte Hanna Hagel in ihren Workshoprunden. Gerade ihr Ansatz, in der Unterrichtstätigkeit alle wesentlichen Aspekte bei der die Stimme bildenden Arbeit einzubeziehen, wirkte erhellend und überzeugend. Reflektiertes, angstfreies und beglückendes Musizieren zu ermöglichen, schien auf diese Weise besonders erfolgversprechend zu sein.

Wie sich eine gute methodische Vermittlung erreichen lässt, war eine häufig gestellte Frage bei den Auswertungsrunden der Vorbereitungsproben. Die stets wertschätzende und hilfreiche Reflektion des Erlebten in der Gruppe der Teilnehmenden trug entscheidend zu der harmonischen Grundstimmung des Ateliers bei. Die Bereitschaft zum mutigen Mitmachen und neugierigen Ausprobieren führte zu schnellen Arbeitsergebnissen, sodass die Zeit buchstäblich wie im Flug verging. „Enorm inspiriert“ und „glücklich erschöpft“ waren die Beschreibungen, die bei der Verabschiedung fielen. Für viele war das Wochenende eine wunderbare Gelegenheit, Einblicke in die Chorpraxis an einem professionellen Haus zu erhalten und die dortige Arbeitsweise kennenzulernen. Profitiert haben schließlich alle von dem gemeinsam Erlebten.

Wir danken den beiden Dozentinnen, der Oper Leipzig, dem VDKC und allen Mitwirkenden an der Crowdfunding-Initiative, durch deren Erfolg die Finanzierung des Angebotes mitgesichert werden konnte.
Ralf Jorik Schöne
28.10.2024