Gemeinsames Konzert in der Nagolder Stadtkirche

Thumbnail imageEin Choraustausch findet üblicherweise bei Wettbewerben oder großen Festivals statt, wo man sich über den Weg läuft und im fest gesetzten Rahmen den Kollegen über die Schulter schaut. Aufwändiger, aber vielleicht deshalb noch ein wenig schöner und persönlicher gestaltet sich ein eigens organisierter Austausch: Zwei Chöre besuchen sich gegenseitig in der Heimatstadt des jeweils anderen, geben Konzerte und profitieren vom Heimvorteil und Stammpublikum des Gastgebers. Das und noch viel mehr erlebten der junge Kammerchor „hamburgVOKAL“ und sein Tandem-Partner, der „Remigius Kammerchor“ aus Nagold im Schwarzwald.

Der erste Kontakt entstand, als sich die Chorleiter Matthias Mensching und Anna-Katharina Kalmbach bei einem Vordirigieren um ein Stipendium kennenlernten. Am Ende waren sie zwar jeweils nicht um ein Stipendium, aber um einen neuen Kontakt reicher.

Eine weitere Brücke wurde geschlagen, als es Peter-Philipp, der jahrelang Mitglied im süddeutschen Remigius Kammerchor war, beruflich in den Norden verschlug. Aus „man könnte doch…“, „man sollte fast…“ oder „man müsste eigentlich…“ wurde angesichts der ähnlichen Altersstruktur der Chormitglieder und des sängerischen Niveaus – beide Chöre sind Preisträger deutscher Chorwettbewerbe – schnell ein verbindliches „wir werden!“ So hoben die Chöre das Projekt „nord trifft süd“ aus der Taufe.

Zunächst besuchte das  Nagolder Ensemble im November 2015 die Hansestadt, vor einigen Wochen erfolgte nun der Gegenbesuch der Hamburger im Nordschwarzwald. Neben eigenen Konzerten der Chöre – die Nagolder traten in der Hamburger Eireene-Kirche auf, die Hamburger in der Stiftskirche Stuttgart – waren es vor allem die gemeinschaftlichen Auftritte in St.Petri zu Hamburg-Altona und der Stadtkirche Nagold, die das Austauschprojekt so besonders machten: Jeder Chor stellte sich mit einem eigenen A-Cappella-Programm vor, das stilistisch und epochal bunter nicht hätte sein können.

Der eigentliche Höhepunkt war aber das Verschmelzen der beiden Ensembles in einen beinahe sinfonischen Klangkörper mit rund 60 Sängerinnen und Sängern: Was in Hamburg mit dem „Sanctus“ von Ola Gjeilo und „Immortal Bach“ von Knut Nystedt erst einmal ausprobiert wurde, fand im Nagolder Begegnungskonzert noch eine Ergänzung durch Duruflés „Ubi caritas“ und Melchior Francks „Ich sucht des Nachts in meinem Bette“ aus den Hoheliedmotetten.

Die beiden Chöre harmonierten perfekt miteinander. Und zwar nicht nur auf der Bühne, sondern auch beim gemeinsamen Kehraus in einer Hamburger Kneipe, wo noch bis spät in der Nacht Rheinbergers „Abendlied“ erklang. Im Mai trafen die beiden Chöre nun auf Schloss Freudental im Landkreis Ludwigsburg aufeinander, wo neben der Probenarbeit das Miteinander auch nicht zu kurz kam. Gemeinschaftliches Kartoffelschälen, Yoga im Schlosspark, Spätzle, Franzbrötchen… und viel Musik! Ein nachahmenswerter Austausch, der sich eine Fortsetzung wünscht!

Remigius Kammerchor, Nathalie Reimer
14.06.2016

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