Auftragswerk „Ubi caritas“ an Karfreitag zu erleben

Thumbnail imageDer Figuralchor Bonn macht einmal mehr in der Chorszene von sich reden, indem er sich selten aufgeführter A-cappella-Werke widmet – oder in diesem Fall ausgiebig einigen Neukompositionen. Innerhalb von nur fünf Monaten bringt der renommierte Bonner Chor mit seinen 40 Sängerinnen und Sängern fünf neue Werke zur Aufführung. Höhepunkt wird eine Passionsmusik an Karfreitag sein, die er in Kooperation mit der evangelischen Schlosskirche in Bonn veranstaltet. (14. April 2017, 20.00 Uhr, Schlosskirche Bonn)

Dafür hat niemand geringeres als der Präsident des Deutschen Komponistenverbandes, Enjott Schneider, auf Bitten des Chores ein „Ubi caritas“ neu vertont. Chorleiter Reiner Schuhenn, seines Zeichens Professor für Chor- und Orchesterleitung und ehemaliger Rektor der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, ist glücklich über diese Zusammenarbeit. Immerhin gehört Schneider zu den bekanntesten deutschen Komponisten der Gegenwart. Der 66-Jährige hat sich als Urheber von Opern, Orchesterwerken und Filmmusik (unter anderem „Schlafes Bruder“ und „Stalingrad“ von Joseph Vilsmaier) international einen Namen gemacht.

Schon in der Vergangenheit hat sich der Figuralchor Bonn mit der (Erst-)Aufführung neuer oder selten gespielter Werke in der Chorlandschaft positioniert. Im Dezember 2016 brachte er bei der traditionellen adventlichen Bonner Konzertreihe „Musik zur Marktzeit“ Werke des Kirchenmusikstudenten Dominik Giesen und des Düsseldorfer Kirchenmusikers Christoph Ritter zur Erstaufführung. Für Reiner Schuhenn gehört das nicht nur zum Image des Chores. Er will vielmehr „bewusst der Komposition neuer Chorwerke eine Plattform bieten". In deutschen Kirchen und Konzertsälen finden nach seinem Geschmack viel zu wenige Ur- und Erstaufführungen statt.

Thumbnail image„Das liegt auch daran, dass der musikalische Nachwuchs das Handwerk des Komponierens nicht ausreichend vermittelt bekommt.“ An der Musikhochschule in Köln legt er großen Wert darauf, dass sich besonders auch seine Kirchenmusikstudierenden unter Anleitung auch im Komponieren versuchen. Und das lohnt sich augenscheinlich: „Da werden zum Teil Werke abgeliefert, die absolut toll sind, klasse Musik für ein Ensemble wie den Figuralchor mit 30 bis 40 Leuten“. So wird der Chor am Karfreitag auch eine Neuvertonung des 139. Psalms aus der Feder von Markus Michael singen. Der 29-Jährige spielt Geige, Orgel und Klavier und absolvierte ein Physikstudium, bevor er mit dem Studium der Kirchenmusik an der Kölner Musikhochschule begann.

Und um ein Zeichen zu setzen (dass nämlich Uraufführung nicht nur etwas für den musikalischen Nachwuchs sind) und für mehr neue Musik zu werben, hat Schuhenn seinen Musiker-Kollegen Enjott Schneider angesprochen. Der zögerte nicht lange und lieferte umgehend ein zur Passionszeit passendes „Ubi caritas“.

Das Stück für 6-stimmigen Chor (SSAATB) ist gekennzeichnet durch unterschiedliche Stile. Es vereint farbige Harmonik, rhythmische Anforderungen und frei gestaltete gregorianische Zitat-Anklänge. Jeweils die einzelnen Textteile wie „Ubi caritas et amor deus ibi est“, „Congregavit“ und „Exultemus“ arbeiten mit unterschiedlichen Quintklängen oder Unisono-Passagen mit angereicherten Akkorden, bevor das Werk nach der Wiederholung des Eingangsverses in einer ruhigen Coda ausklingt. Die Noten sind zwischenzeitlich bei Schott als Chorsatz erschienen – mit ausdrücklicher Widmung an Reiner Schuhenn und den Figuralchor Bonn.

Informationen: 14. April 2017, 20 Uhr | Schlosskirche Bonn | Crucifixus: Musik zur Passionszeit mit Chor und Saxophon | Figuralchor Bonn | Leitung: Reiner Schuhenn

www.figuralchor-bonn.de

Claudius Kroker
27.03.2017

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