55 Jahre nach der Uraufführung beeindruckten zahlreiche Mitwirkende am 25. Juni 2017 in der Berliner Philharmonie

Thumbnail imageVier Chöre wurden am 25. Juni 2017 in der nahezu ausverkauften Philharmonie zusammengeführt: In einem großen Projekt versammelte die Berliner Singakademie als Veranstalter den Philharmonischen Chor Berlin (einstudiert von Jörg Peter Weigle), die Kapellknaben des Staats- und Domchores Berlin (einstudiert von Johannes Stolte) und als weit angereisten Gast die Chanticleer Singers, den führenden Kammerchor Südafrikas Johannesburg (einstudiert von Richard Cock). Gemeinsam führten sie 55 Jahre nach der Uraufführung Benjamin Brittens „War Requiem“ auf. Mit dem groß besetzten Konzerthausorchester Berlin und den exzellenten Solisten Anna Palimina, Thomas Michael Allen und Michael Nagy waren auf der Bühne der Berliner Philharmonie 320 Musiker versammelt.

Die Gäste aus Südafrika machten einen Gegenbesuch bei der Singakademie, die im Oktober 2015 in Johannesburg und Pretoria mit Beethovens „Missa solemnis“ und einigen A-cappella-Konzerten gastierte.

Unter der Leitung von Achim Zimmermann, dem Direktor der Berliner Singakademie, wurde aus dem Abend in der Philharmonie ein vom Publikum – trotz des Ernstes der Textvorlage – umjubeltes Ereignis.

Der strikte Pazifist Benjamin Britten komponierte das Stück bekanntlich zur Wiedereinweihung der von der Nazi-Wehrmacht zerstörten Kathedrale von Coventry im Jahre 1962 und er leitete auch die Uraufführung. Neben den Texten der lateinischen Totenmesse verwendete Britten Gedichte des englischen Dichters Wilfried Owens, der sich zwar freiwillig zum Einsatz im 1. Weltkrieg gemeldet hatte, sich aber im Verlauf des Krieges zu einem Pazifisten wandelte und im Alter von 24 Jahren wenige Tage vor dem Kriegsende ums Leben kam. Dessen Texte stehen häufig in einem harten Kontrast zu den Worten der lateinischen Messe. Diesem Kontrast und Widerspruch verschafft Britten in seiner Komposition eindrucksvoll Raum und Klang.

Für Achim Zimmermann ist das „War Requiem“ eines der bedeutendsten Werke der neueren Musikgeschichte, das, wie er sagt, „tief in seinem Herzen verankert ist“. Der Leidenschaft und der musikalischen Tiefe seines Dirigats folgten die Musiker sehr engagiert und erzeugten eine große Spannung im Saal, die sich geradezu beglückend darin ausdrückte, dass nach dem im vierfachen piano erklingenden „Requiescant in pace. Amen“ eine große Ruhe im Saal herrschte, ehe der Beifall einsetzte.

Nikolaus Sander
07.07.2017

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