Vom Männergesangsverein zum Oratorienchor

Thumbnail imageAngefangen hatte alles im Jahre 1818 mit der Gründung eines Männerchores, 1829 überführt in den „Cäcilienverein” und 30 Jahre später aufgestockt als gemischter Chor zur „Liedertafel”. Nach dem Zweiten Weltkrieg störte sich die französische Kommandantur an der Bezeichnung, und es tauchte erstmals der Name „Mozartchor” auf, der sich über den zeitweiligen Zusammenschluss mit anderen Singgemeinschaften bis zur eingetragenen Vereinsmitgliedschaft 1998 gehalten hat.

Ähnlich facettenreich wie die Entstehungsgeschichte erweist sich die Vielfalt im Repertoire des Mozartchors, das von großen Messen und Oratorien über kammermusikalische Einsätze im Salon-Ambiente („Zu Gast beim heiteren Brahms” 2003) und ausgefallene Programme („Rund ums Hackbrett” 2015) bis hin zu halbszenischen Aufführungen (Haydns „Jahreszeiten” 2008) reicht. Jenseits der „üblichen Verdächtigen” aus Barock und Romantik zeigten die Chorleiter des letzten Vierteljahrhunderts keinerlei Berührungsängste mit modernen oder unbekannte­ren Werken fernab des Mainstreams.  Mal erklang die „Missa Argentina” von Alwin Michael Schronen anlässlich Mozarts Geburtstags, welcher seit 2003 mit Akademien und Konzerten begangen wird, mal fand die Matthäuspassion von Nors S. Josephson ihre Uraufführung (2015), oder der Mozartchor beteiligte sich an Projekten wie im vergangenen Jahr bei den Internationalen Musiktagen im Dom zu Speyer mit Werken von Kaminski und dessen Schüler Schwarz-Schilling.

In der jüngeren Vergangenheit bewiesen die Dirigenten bemerkenswerten Einfallsreichtum in der Anwerbung vor allem jüngerer Sänger über die heutzutage so beliebten Chorprojekte. Neben Altbekanntem wie den „Carmina Burana”, welche kombiniert mit Holsts „The Planets” und John Williams’ „Star Wars”-Suite in der Raumfahrtabteilung des Speyerer Technikmuseums (2010) erklangen, vermochten Leonard Bernsteins „Chichester Psalms” und Andrew Lloyd Webbers „Requiem” (2013) neue Mitstreiter zu locken. Unlängst konnten Ende September Schüler, Eltern und Lehrer des Speyrer Edith-Stein-Gymnasiums im Rahmen ihres eigenen Schuljubiläums für Paul McCartneys „Liverpool-Oratorio” begeistert werden.

Im kommenden Jahr feiert der Mozartchor Speyer nun über das Jahr verteilt seinen 200. Geburtstag: Den Auftakt bildet die Geburtstagsfeier am 27. Januar 2018 mit einer interessanten Mischung von Mozart und John Rutter. Die jährliche Kammermusikreihe der Stadt Speyer in der Gotischen Kapelle des Adenauerparks, bei welcher der Mozartchor als regelmäßiger Gast vertreten ist, vereinigt die Sänger mit dem im letzten Jahr aufgebauten „Jungen Chor”. Zum Finale am 3. November 2018 stehen ein chorsinfonisches Konzert mit dem Brahms-Requiem – traditioneller Begleiter bei feierlichen Anlässen seit fast hundert Jahren - und ein Festakt an.

Angesichts des erfreulichen Chorzuwachses hofft der rührige Vorstand auch weiterhin auf klangstarke Unterstützung in allen Stimmlagen, welche den von den Mitgliedern geschätzten familiären Zusammenhalt sowie insbesondere die Offenheit des Mozartchors für Experimente und Chorgesang aller Sparten ins nächste Jahrhundert weiterträgt.

Anja Pohsner, Mozartchor Speyer
20.11.2017

 

Veranstaltungen der Mitgliedschöre

Konzert "stark"
23.10.2025 19:00 - 20:00

fiat ars


Englische Chormusik von Thomas Tallis zu John Rutter
23.10.2025 20:00 - 21:30
München
MonteverdiChor München


Sound of Cinema – Die traumhafte Welt der Filmmusik
24.10.2025 20:00 - 22:00
Köln
KölnChor


album amicorum - Ein musikalisches Freundschaftsalbum
24.10.2025 20:00 - 21:00

Clara Voce


A - cappella Konzert der Suhler Singakademie
25.10.2025 14:00 - 15:00

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