Übergabe an das Bach-Archiv Leipzig am 6.12.2015 im Bach-Museum
Die Pflege des Bachschen Erbes spielte in der Sing-Akademie ab dem frühen 19. Jahrhundert eine besondere Rolle. Am 11. März 1829 fand unter Leitung des 20-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy die erste Aufführung der Matthäus-Passion nach dem Tode des Komponisten durch die Sing-Akademie statt. Dieses Konzert gilt als Geburtsstunde der Bach-Renaissance im 19. Jahrhundert. Es überrascht daher nicht, dass eine gemeinsame Übergabe des W. F. E. Bach-Bildnisses und eines heute verschollenen Abgusses eben jenes Leipziger Bach-Denkmals von 1843 aus dem Nachlass Carolines an die Sing-Akademie erfolgte. Der damalige Direktor der Sing-Akademie August Eduard Grell (1800-1886) war es auch, der auf der Rückseite des Bildes Angaben zur Biografie des Abgebildeten, zur Leipziger Denkmals-Weihe und zur Provenienz des Bildes vermerkte.
Im Jahr 1919 beauftragte der spätere Direktor der Sing-Akademie Georg Alfred Schumann (1866-1952) eine Kopie des Bildes für das von ihm geförderte Bach-Museum in Eisenach. Danach verloren sich die Spuren des Porträts, bevor es im März 2012 im Münchner Kunsthandel wieder auftauchte. Am 6. Dezember 2015 wurde das Bildnis von seinem Entdecker, dem vormaligen Leiter des Münchner Stadtarchivs Dr. Richard Bauer, im Rahmen einer Feierstunde im Bach-Archiv Leipzig der Sing-Akademie zu Berlin rückübereignet.
Der Vorstand der Sing-Akademie, der die Übergabe des Bildes als Dauerleihgabe an das Bach-Museum Leipzig verfügte, übergab das Porträt sogleich an Prof. Dr. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig. Das Bild wird ab 2016 in der Schatzkammer des Bach-Museums am Leipziger Thomaskirchhof – unweit des von Felix Mendelssohn Bartholdy gestifteten Bach-Denkmals – eine neue Heimat finden.
Bach-Archiv Leipzig
06.12.2015



