Chance für die Amateurmusik
Auf seiner Jahrestagung in Erfurt am 21.09.2025 hat der Bundesvorstand des Verbandes Deutscher KonzertChöre (VDKC) auch über die aktuellen Entwicklungen der Kulturpolitik im Bund diskutiert.
Die Fortschreibung des Amateurmusikfonds und dessen Verankerung im Bundeshaushalt ist eine Entscheidung, die viele ehrenamtlich arbeitenden und musizierenden Menschen in Chören, Ensembles und Orchestern bei ihrer Arbeit künftig unterstützt.
Auch die Initiative der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, der sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, wird vom Verband Deutscher KonzertChöre ausdrücklich unterstützt. Die Forderung, dass auch die Kultur in den geplanten Gesetzentwurf zum Sondervermögen des Bundes zur Förderung von Bildung, Digitalisierung, Klimaschutz und Wissenschaft aufgenommen werden muss, wird als wirkungsvolle Maßnahme zur Sicherung unseres Kulturgutes, zur Bewahrung von kultureller Vielfalt und als Grundlage für die Bewältigung aktueller Herausforderungen für die Verantwortlichen in den Kultureinrichtungen eingeschätzt.
Ekkehard Klemm verweist auf Kunst und Kultur als das Herzstück einer Gesellschaft, das momentan überall in Gefahr sei und einem „hohen Infarktrisiko ausgesetzt ist. Kunst- und Kulturschaffende arbeiten vielerorts unter Haustarifverträgen und müssen um ihre Etats in Kommunal- und Landesparlamenten kämpfen. Marode Theater- und Kulturbauten warten jahrelang auf ihre Erneuerung, die Arbeitsbedingungen der Freischaffenden befinden sich sehr oft am unteren Existenzminimum. Diese Entwicklung schlägt massiv auf die Arbeit der Amateurensembles durch und höhlt den bisher so stabilen Fuß der Pyramide aus.“
Die Verankerung von Kunst und Kultur im geplanten Sondervermögen des Bundes ist eine Chance, dieses Herzstück der Gesellschaft nicht nur ideell, sondern auch materiell zu unterstützen. Mit der Verabschiedung einer umfangreichen Leitlinie zum Thema „Diversity und Inclusion“ legt der VDKC eine Antwort auf die drängenden Transformations- und Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft vor. Die mit Webinaren und verschiedenen Diskussionsformaten verbundene Auseinandersetzung mündete in die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“, deren vielfältige Instrumente nun den VDKC-Chören als Grundlage zur Verfügung stehen.
Im 100. Jahr seines Bestehens sieht sich der Verband damit gut gerüstet für die Zukunft. Zeugnis von diesem vitalen Verständnis von Kultur legten nicht nur die vielen künstlerischen Feste zum Jubiläum ab, sondern auch die Reihe von Interviews unter dem Motto „CHORizonte“ ab.
VDKC
25.09.2025