Foto: vox nova beim Konzert "Himmelwärts" (Edzard Everts)
Foto: vox nova beim Konzert "Himmelwärts" (Edzard Everts)

Die existenzielle Frage nach dem richtigen Weg des Menschen

Neben ihrem ausgeprägten sozialen Engagement ist die Arbeit in stets wechselnden Besetzungen und mit immer neuen Dirigenten Markenzeichen der vox nova.

Für das diesjährige Herbst-Programm „Himmelwärts“ im November 2024 arbeitete sie erstmals mit dem jungen Dirigenten Johannes Kaupp aus Freiburg zusammen. Er ist künstlerischer Leiter des Stemning Ensembles und des Kammerchors des Hochschwarzwalds.

Das Zeitgeschehen im Blick

Beim Konzept des Programmes ging es nicht um eine einfache Aneinanderreihung schöner, gängiger oder außergewöhnlicher Chorwerke, sondern darum, die Geschichte und Zukunft der Menschheit im Blick zu haben. Die Lage der Konzerte kurz nach der Präsidentschaftswahl in den USA war dabei kein Zufall.

Bandbreite

Die ernsthafte Auseinandersetzung mit der durchaus polarisierenden Frage, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befänden, führte zu einer Auswahl von Texten, die praktisch zeitlos sind. In mehreren Dimensionen bot das Programm eine enorme Bandbreite: zum einen durch die stringente Folge von Werken vom Frühbarock bis zur Gegenwart (Jakub Neskes „Oratio Fatimae“ war erst 2023 durch die vox nova uraufgeführt worden); zum anderen durch das Aufzeigen sehr verschiedener Kompositionsformen: werden in Henry Purcells „Hear my prayer“ zwei Themen gegen einander gestellt, konsequent durch acht Stimmen geführt, gibt es beim jungen Johannes Brahms und seinem beliebten „O Heiland reiß die Himmel auf“ einen Cantus Firmus, der harmonisch in fünf Versen kunstvoll verarbeitet wird, ehe er in einem krönenden „Amen“ endet. Für Fans von Heinrich Schütz bot das Programm sowohl eine sechsstimmige Motette als auch den Choral „Jauchzet Gott, alle Lande sehr“ aus dem Becker-Psalter. Letzterer wird bzw. wurde als Live-Mitschnitt aus den Konzerten in das Projekt „open psalter“ (einer Initiative Mitteldeutschen Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und des VDKC, siehe www.open-psalter.de) eingereicht.

Schließlich durfte sich das Publikum über eine extreme Vielfalt in Klang und Dynamik freuen: vom dreifachen Fortissimo bei August Södermans „Domine“ über akzentuierte Passagen bei Egil Hovlands „Jerusalem“ (in der deutschen Textfassung von Morten Schuldt-Jensen) bis zum äußersten Pianissimo in reiner Kopfstimme bei der Zugabe „Guten Abend, gut Nacht“ in einer Bearbeitung von Giacomo Mezzalira. Die exakte Arbeit daran und das auf die Körper der Sänger*innen abzielende Dirigat aus der Schule von Dan-Olof Stenlund, das die vox nova bereits in den Projekten 2022 und 2023 bereits kennengelernt hatte, machte diese Differenzierung möglich. 

Foto: Konzert des Chors vox nova (Markus Zengler)
Foto: Konzert des Chors vox nova (Markus Zengler)

Moderation schafft Verbindung

Dirigent Johannes Kaupp arbeitete eine ausführliche Moderation aus, die mehrere Mitglieder der Besetzung noch adaptierten und an den Schlüsselstellen des Konzertes vortrugen. Das Publikum der vier Abende spiegelte der vox nova sehr deutlich, dass dadurch eine noch engere Verbindung zu den Vortragenden und noch intensive Möglichkeiten des Erlebens geschaffen wurden.

Fazit und Ausblick

Ein gelungenes Projekt mit vier gut besuchten Konzerten im Raum München, Standing Ovations und begeisterten Rückmeldungen sowohl seitens der Sänger*innen als auch des Publikums. Insofern freuen wir uns auf die nächste Kooperation 2026 mit Johannes Kaupp!

Barbara Lucke

12.12.2024

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