James Whitbourn "Annelies" - Oratorium nach den Tagebüchern der Anne Frank

Wohl selten in der Geschichte ist ein ganz einfaches Mädchen zu einer Heldin und zum Sinnbild für Widerstand gegen ein unmenschliches System geworden. Anne Frank, mit vollem Namen eigentlich Annelies, dokumentierte mit ihren Tagebüchern die Schrecken der Nazi-Tyrannei. Der renommierte Komponist James Whitbourn (1963 – 2024) setzte mit „Annelies“ genau jenem Mädchen ein musikalisches Denkmal, das zwischen Dramatik und tief empfundenen Seelenbildern ganz unterschiedliche Töne anzuschlagen weiß. Zwischen kraftvollen Chorpassagen, kontemplativen Arien blitzt immer wieder ein bisschen Klezmer, ein bisschen Jazz auf und lässt Anne Frank so nicht zu einem Denkmal versteinern, sondern macht sie nahbar, lässt sie vor den Augen und Ohren der Zuhörenden aus ihrem Leben erzählen. Die Kölner Kurrende wird die kammermusikalische Version des Werkes mit der Sopranistin Anna Herbst in der Titelpartie zu Gehör bringen.