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Start Chöre Aktuelles aus den Chören Camerata Vocale Berlin: Gedenkkonzert für die Opfer von Tsunami und Fukushima am 7. März 2013
Camerata Vocale Berlin: Gedenkkonzert für die Opfer von Tsunami und Fukushima am 7. März 2013 Drucken E-Mail

Esther Hilsberg „Dantes Inferno und der Weg ins Paradies“

Thumbnail imageAm 11. März 2013 jährt sich die Tsunami- und Fukushima-Katastrophe zum zweiten Mal. Die Camerata vocale Berlin und der Gewandhauschor Osaka nehmen dies zum Anlass, am 7. März 2013 für die Opfer ein Gedenkkonzert zu veranstalten. Auf dem Programm stehen neben Mozarts Requiem (in der Neuinstrumentierung von Franz Beyer) mit Esther Hilsbergs „Dantes Inferno und der Weg ins Paradies“ dramatische Szenen für Soli, Chor und Orchester nach Dantes „Divina Commedia“.

Einführung zum Werk (Auszüge)

Dante Alighieri und die Divina Commedia
Eine Reise durch die drei Jenseitsreiche Hölle, Purgatorium und Paradies steht an: Dantes bekanntestes Werk, die Göttliche Komödie, entwirft einen auf antikem und christlichem Gedankengut basierenden Kosmos, in dem jedes menschliche Verhalten eine bestimmte Konsequenz findet. Die Strafen in der Hölle, die Bußen im Purgatorium und die Aufenthaltsorte im Paradies sind dabei nach einem detaillierten System des Contrappasso verteilt: sie beziehen sich immer auf das Verhalten der jeweiligen Person während ihres Lebens. Dabei macht Dante Gebrauch von einer reichen Vorstellungskraft, er bildet die Beziehungen mit Hilfe von Allegorien, Symbolen und Metaphern.
(Anne Schirrmacher)

Das Libretto
Es ist unmöglich, Dantes „Göttliche Komödie“ als Ganzes zu erfassen und in Musik umzusetzen. Das Gedicht ist zu umfangreich, zu komplex und vielschichtig, die historischen Bezüge sind zu weit von uns entfernt.

Bei unserer Auseinandersetzung mit dem Text haben wir uns darauf beschränkt, Motive zu finden, die uns persönlich etwas bedeuten. Für jeden Menschen nachvollziehbar ist die Situation einer Lebenskrise und die Entwicklung daraus zu einer reiferen Persönlichkeit. Wir verstehen die Zwiegespräche Dantes mit dem Dichter Vergil als innere Dialoge, ein Selbstgespräch zur Findung einer neuen Identität. Indem sich Dante mit den Schicksalen der unzähligen Seelen beschäftigt, die er auf seiner Reise trifft, reflektiert er seine eigene Lebenssituation. Der Chor tritt in verschiedenen Rollen auf: Er übernimmt den Hauptpart, er ist Kulisse, Handlungsträger und Beobachter.

Die Geschichte Francescas haben wir exemplarisch herausgegriffen, sie zeigt Dantes Überzeugung, dass der Mensch einen freien Willen hat, der respektiert werden muss. Und sie bestätigt das Leitmotiv des Werkes, der Erlösung aus Liebe. 

Die Mahnung Vergils, sich einen unvoreingenommenen Blick und Mitgefühl für Andere zu bewahren, Verantwortung zu übernehmen, befähigt Dante, über sich selbst hinauszuwachsen. Die Begegnung mit Beatrice ist eine Begegnung Dantes mit seinem Gewissen. Trotz dieser abstrakten Funktion ist Beatrice eine konkrete Figur, ein Mensch. Denn nur durch Menschliches können wir Göttliches verstehen. Und nur durch die Liebe zu Beatrice erreicht Dante seinen inneren Frieden.
(Kerstin Weiß)

Die Musik
Formal besteht diese Komposition aus zwei Teilen, dem „Inferno – Die Höllenkreise“ und „Paradiso – Die Himmelssphären“. 

Während die Einleitung eher untypisch mit einem A-cappella-Chor beginnt, steigert sie sich nach einem lyrischen orchestralen Beginn in einen ersten dramatischen Teil. Es folgt einige Takte später die Vorstellung des „Beatrice“ -Thema, das einzige Motiv, welches durch das ganze Stück immer wieder erklingt. Schließlich steigert sich die Einleitung über rhythmische Schläge in verschiedenen Stimmen in einen großen dramatischen Ausbruch des gesamten Orchesters. 

Im Kontrast dazu steht die folgende Arie des Dante, mit der er die Szene betritt: Zuerst erklingen die Streicher, die den Herzschlag Dantes zeigen, übermalt von einer melancholischen Melodie im Englisch Horn. Dante zeigt sich in dieser Arie von zwei Seiten, erst von der melancholischen, fast depressiven Seite, die sich in eine Verzweiflung steigert, bis er nach einem emotionalen Ausbruch beinahe resignierend zusammenbricht. Die Arie endet wieder mit den Streichern und einer Englisch Horn Melodie. In diesem Moment tritt Vergil auf und erklärt ihm in diesem rezitativisch gehaltenen Teil, wer er ist und warum er kommt. Hier ertönt erneut das Beatrice-Motiv. 

Das nachfolgende Vorspiel zum Höllenchor ist charakterisiert durch dunkle unheimliche Klänge in den tiefen Streichern und Posaunen, im Verlauf überlagert mit scharfen Rhythmen. Die steigern sich in ein dramatisches Aufbrausen des gesamten Orchesters, unterbrochen von leisen, aber rhythmisch scharf punktierten Echos. Der Chor erklingt erst wie aus der Ferne, ein hämischer Chor, der dem die Hölle durchschreitenden Dante deutlich zeigt, wie qualvoll die Hölle sein kann. Der Chorsatz endet nach einer extremen Steigerung (die auch bereits in der Ouvertüre anklang) mit einem lautem Tam-Tam Schlag – in diesem Moment ein düsterer, unheilvoller Klang. 

Nach diesem Schrecken und einem Moment totaler Stille wird in den nachfolgenden Nummern die Francesca-Geschichte erzählt: Francesca, eine ruhige, besonnene, in sich selbst ruhende Frau. Die Komposition dieser Geschichte besteht aus kurzen, dramatischen Teilen, in denen Francesca überwiegend ihre Vergangenheit schildert. Diese Teile münden wieder in ruhige und verklärte Abschnitte. Unterbrochen wird diese Francesca-Episode nur durch den Chorsatz „Es tropft das Blut“. Im Vorspiel zu diesem Chor wird mit einer farbigen Instrumentation das tropfende Blut dargestellt: Flöten und Klarinette/Englisch Horn wechseln sich ab und man hat das Gefühl, das Blut unmittelbar tropfen zu hören. Im Mittelteil wird durch große Bögen und facettenreiche Instrumentierung die Stimmung der Verzweifelten eingefangen, bevor wieder das „tropfende Blut“ zu erkennen ist. 

In den nachfolgenden Nummern des ersten Teils ist noch ein prägnanter A-cappella-Chor „Tritt auf mich“ zu hören und der Chor „Dein Schiff ist ein Land ohne Steuer“, der mehrere wichtige Aspekte enthält: erstens der Allegro-Teil, welcher in eine Zwiesprache Vergils mit dem Chor mündet („Ja, wir beugen uns ist Demut“), zweitens aus einer freien chromatischen Chorfuge besteht und drittens in einem ebenso pompös wie  besinnlichen Teil endet „Nimm alles, was das Leben gibt, mit Dankbarkeit“. Kein Stück des gesamten Werkes enthält so viele Stimmungsumschwünge, so viele unterschiedliche Aspekte, wie dieser Chorsatz. 

Die nachfolgende Arie des Vergil beschließt den ersten Teil: Es ist die Abschiedsarie von Vergil, denn er darf nicht mit ins Paradies. Er gehört nicht zu den auserwählten Personen, da er Heide ist. Diese Arie leitet durch sein lyrisch, fast astrales Nachspiel bereits in den zweiten Teil „Paradiso“ über. 

Der zweite Teil beginnt mit einer großen Szene zwischen Dante und Beatrice. Es bricht bei Dante allmählich die Sehnsucht der Seele nach dem Paradies aus. Nach einer kurzen und heftigen Anklage Beatrice an Dante („Dein Leben ist nur Lust, Dich leitet eine Laune“) sehen wir einen weinenden Dante, der Beatrice mit einer anrührenden Arie mit der Hauptaussage „Denn mein Weg durch diese Hölle war mein eigner“ überzeugt, dass er sich geändert hat. Die nachfolgende lyrische Arie der Beatrice schildert in einem kantablen Andante die Einsicht, dass Dante ein Anderer geworden ist und gipfelt schließlich in einem Duett. Es folgt ein verklärtes Nachspiel, in dem hörbar ist, wie Beatrice Dante mit ins Paradies führt. Der nachfolgende Chor „Sie lächelt und der Himmel öffnet sich“ setzt diese Stimmung weiter fort. 

Es folgt der Schlusschor, der noch einmal verschiedene Aspekte des gesamten Stückes aufgreift: Nach einer kurzen Einleitung erklingt ein spannungsreicher Aufstieg - gleich einem Sonnenaufgang – und es folgt ein Thema aus dem Chor „Es tropft das Blut“. Danach singt der Chor einen A-cappella-Satz, als Reminiszenz an den Beginn des Werkes, nur unterbrochen durch das „Beatrice-Thema“. Schließlich endet der Schlusschor in C-Dur und der Kreis schließt sich hier zum Anfang des gesamten Werkes, der nämlich in der Paralleltonart a-moll steht. Am Ende ist der Chor derjenige, der die Liebe (zusammen mit den beiden Frauen Francesca und Beatrice) noch einmal hoch besingt: Doch schon bewegte meinen Wunsch und Willen, so wie ein Rad in gleichender Bewegung, die Liebe, die bewegt Sonne und Sterne. Die Liebe, die Liebe!

Zur Stilistik
Wer heute die Uraufführung eines Musikwerkes besucht, wird nicht mit der durchweg tonalen und traditionellen Stilistik dieses Werkes rechnen. Ich sehe jedoch in der tonalen Harmonik die größte Möglichkeit, große Spannungsverläufe durch „gespannte“ und „entspannte“ Intervalle zu schreiben, die dem grundsätzlichen Hörempfinden des Menschen entspricht. Dieses Werk in konventioneller Stilistik soll nicht die „Moderne Musik“ in Frage stellen, es soll vielmehr als Bereicherung und nicht als Rückschritt zu verstehen sein. 

Ich habe in dieser Komposition die tiefe Verzweiflung der einzelnen Personen musikalisch charakterisiert, aber auch die Erlösung, nämlich die Liebe, die in diesem Stück über alles steht. Zudem habe ich versucht, der Musik eine tiefe Innigkeit, einen großen Wahrheitsgehalt zu verleihen, die Texte direkt in die Musik zu transferieren, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.

Informationen:
Donnerstag 7. März 2013, 20:00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Großer Saal | Gedenkkonzert für die Opfer durch Tsunami und Fukushima am 11.3.2011 | Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem KV 626; Esther Hilsberg: Dantes Inferno und der Weg ins Paradies, Dramatische Szenen für Soli, Chor und Orchester nach Motiven aus Dante Alighieris „Divina Comedia“ | Esther Hilsberg – Sopran, Sonja Koppelhuber – Alt, Hitoshi Hatano – Tenor, Joachim Goltz – Bass, Camerata vocale Berlin, Gewandhauschor Osaka, Neues Kammerorchester Potsdam | Dirigentin: Etta Hilsberg

www.camerata-vocale.de

Esther Hilsberg, Camerata Vocale Berlin, VDKC
28.02.2013

 

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