Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Der VDKC ist Mitglied im
Wir begrüßen herzlich im Verband:
Dirigentin: Maria Jürgensen
25 Chormitglieder
VDKC-Landesverband Nordwest
BLACK FOLDER
Die ultimative Chormappe aus Kanada
Geschenk für Ehrungen:
BRONZEN VON E.G. Weinert
VDKC SCHRIFTENREIHE
Philharmonischer Chor Nürnberg im Opern-Fieber am Dechsendorfer Weiher |
Von Zweifeln, harter Arbeit und der Kraft der Liebe„Es geht um die Liebe!", lächelt sie. Ljubka Biagioni erklärt uns als Gast unserer Probe, wie sie die Oper „La Traviata" mit ihrer Hauptfigur Violetta versteht. Die Dirigentin Ljubka Biagioni Freifrau von und zu Guttenberg, wie sie vollständig heißt, inszeniert die Oper von Giuseppe Verdi für „Klassik am See", das seit 11 Jahren jährlich bis zu 4000 Menschen am Dechsendorfer Weiher bei Erlangen begeistert. Wir vom Philharmonischen Chor Nürnberg werden gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor Herzogenaurach und Biagionis Orchester „Sofia Symphonics" diese Oper aufführen. Erstmalig studieren wir eine halbszenische Aufführung ein. Es ist Januar. Unser Chorleiter Gerhard Rilling und der Vorstand haben Übungs-CDs, Noten und Informationen zum Werk verteilt. Wir lesen die markierten Textstellen zunächst auf Deutsch, um die Inhalte zu verstehen. „Wer von Ihnen möchte Zigeunerin sein, wer Kellner?" Die Rollen sind schnell besetzt. Einige Wochen später wühlen die „Zigeunerinnen" während der Pause wie Teenager in einem Korb bunter Tücher mit langen Fransen, die eine Kollegin aus dem Sopran vom Staatstheater Nürnberg ausgeliehen hat. Um Aussprache, Betonung und Lautstärke geht es bei der Samstagsprobe Ende April. „Wenn Sie den Text mal vergessen sollten, lächeln Sie einfach weiter und singen irgendwas!" instruiert uns Frau Biagioni. Bei 30° im Schatten proben wir am Samstagmittag im Juni auf dem Fußballplatz des FC Großdechsendorf erstmalig auch die Auf- und Abgänge auf die gedachte Bühne und andere Szenen. Wir singen die Oper einmal durch. Noch immer haben wir erhebliche Textlücken und der Tenor ist zu schwach. „Wir singen auch auf der anderen Seite des Sees nur draußen, Sie müssen Ihr Bestes geben!" bittet uns Frau Biagioni. Wir singen noch einmal. „Schon besser, aber jetzt piano." Wir singen piano. „Aber piano heißt nicht, dass Sie einsinken sollen beim Singen. Auch hier höchste Aufmerksamkeit!" Wir singen wieder. Jetzt klingt es besser. Und auf einmal gibt es den Moment, in dem wir in der Musik drin sind, alle gemeinsam. Wir sind nicht mehr Arzthelferin, Projektleiter oder Grundschullehrerin. Wir sind ein Klangkörper. Wir sind Verdi und seine Kunst. Wie bewegt man sich auf der Bühne, wenn man lautlos sprechen soll? Das erklärt uns Regieassistentin Steffi Kuhlmann vom Staatstheater Nürnberg bei einer Probe am 15. Juli. „Sie müssen wissen, was Sie dem anderen sagen wollen. Dann werden Sie auch die richtige Körpersprache haben." Wir probieren eine Stunde lang, in Zweier- und Dreiergrüppchen, mit Herrn und ohne. Wir schreiten die Treppe herab und hinauf. Wir üben das Begrüßen, das Zuprosten, das Tuscheln und Staunen. Nach dieser Stunde gewinnen wir an Sicherheit. Der Termindruck steigt. Zwei weitere Samstagsproben stehen bevor. Bei manchem Chormitglied wird es eine Zerreißprobe zwischen Beruf, Familie und dem schönen, aber im Moment sehr aufwändigen Hobby. Doch wir haben alle das gleich Ziel; eine gelungene Aufführung, auf die wir stolz sein können. Unsere Nervosität steigt. Werden wir das schaffen? Mittwoch, 31. Juli, Tag der Aufführung. In einem Schnelldurchlauf haben wir die letzten Unsicherheiten geklärt. Als wir kurz nach 20 Uhr bei den ersten Takten die Bühne von allen Seiten als Festgäste erobern und unsere Einsätze klappen, spüren wir: es läuft. Jetzt genießen wir das Konzert. Auch die Zigeunerinnen gehen auf in ihrer Rolle. Als Violetta schließlich in den Armen Alfredos stirbt, hat die Liebe gesiegt, das Publikum und auch wir vom Bühnenrand sind ergriffen. Beim anschließenden Sektempfang stoßen wir gemeinsam mit Gerhard Rilling, Ronald Scheuer von den Herzogenaurachern und schließlich Ljubka Biagioni an. Wie vor einem halben Jahr spricht sie von Liebe. Es hätte viele Zweifel am Anfang gegeben, ob wir als Laienchor eine solche Aufführung hinbekommen. Jetzt sei sie sehr erleichtert und stolz. „Und jeder von uns fährt wieder nach Hause zu seinen Alltagssorgen, doch uns macht die gemeinsame Liebe stark, die Liebe zur Kunst!" Fotos: Michael Stein, Ulrike Große
|
CHOR und KONZERT 2022 ist erschienen |
Verbandszeitschrift des VDKCFreude im VDKC-Generalsekretariat: Die Jahresausgabe von CHOR und KONZERT ist aus der Druckerei gekommen! Das Heft versammelt die VDKC-Beiträge des Jahres 2022 in gedruckter Form. Hier lässt sich noch einmal prima nachlesen, was im vergangenen Jahr alles an spannenden und wissenswerten Artikeln veröffentlicht wurde. CHOR und KONZERT ist ab sofort auch im VDKC-Shop zu erwerben: hier. VDKC |
Der schlaue Fuchs Amu (der Name steht für "Amateurmusik") gibt Antwort auf Fragen rund um die Amateurmusik. Das Infoportal bündelt zahlreiche Angebote zu Wissen, Praxis und Beratung: