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Start Service Beiträge des VDKC Robert Schumann: „Missa sacra“ op. 147
Robert Schumann: „Missa sacra“ op. 147 Drucken E-Mail

Aufführungspraktische Hinweise von Ingo Bredenbach

Thumbnail image„Tief ergreifend ist das Kyrie und wie aus einem Gusse, im Sanctus einzelne Sätze von so wundervoller Klangwirkung, dass es einem kalt über den Rücken rieselt“ (Johannes Brahms)

Einige allgemeine Anmerkungen:
Grundsätzlich ist in der ganzen Messe op. 147 von einem dichten Legato (molto legato) auszugehen, bei dem man sich nicht scheuen sollte, auch Kommata im Messetext zu ‚übersingen’, wenn es die musikalische Syntax erfordert, so z.B. im Kyrie Takt 25 bis 28 oder Takt 28 bis 31. Grundsätzlich sollte nicht zu kleingliedrig musiziert werden (Stichwort: „unendliche Melodie“). Im Detail geht es um ‚strebsame, sehnsuchtsvolle’ Auftakte, breit genommen, so dass beispielsweise die „1“ nur die Reaktion der aktiven „4“ ist entsprechend der Lehrmeinung von Hugo Riemann, dem bedeutendsten Musiktheoretiker der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts: „alle Musik ist auftaktig“, so beispielsweise im Kyrie Takt 40,4 → Takt 41,1.

Im größeren Zusammenhang gilt, dass ein crescendo mit einem „un poco accellerando“, ein decrescendo mit einem „un poco rallentando“ zu verbinden ist. Zudem ist die große komponierte dynamische Bandbreite vom pianissimo bis zum fortissimo wahrzunehmen und umzusetzen. Hierbei gilt es klug die dynamischen Schattierungen zu disponieren. Bei Akzenten ist zwischen sf (sforzato), fp (fortepiano) und sfp (subito fortepiano) zu unterscheiden, so z.B. im Credo Takt 100, 102, 170.

Eine gute Klangbalance ist anzustreben, bei der häufig Mittelstimmen hervorzuheben sind. Besonders auf die (Höhe der) Terz im Akkord ist zu achten, wobei zu differenzieren ist, ob diese Terz Leittonfunktion hat. In diesem Falle der darf die Terz dann etwas höher genommen werden, als die sonst eher entspannt klingenden Dur-Terzen. Ein koordiniertes Beenden von Klängen erhöht die Deutlichkeit so z.B. im Kyrie Takt 28,1 beenden Tenor und Bass zusammen mit Sopran und Alt den Schlussklang vor der „2“, s. a. im Kyrie: Takt 18,3; Takt 31,3; Takt 48,1 oder im Gloria: Takt 10,2.

Mit solch’ differenzierter Ausarbeitung und vielfältiger Gestaltung der Schumann’schen Messe ergibt sich dann - ohne aufdringlich zu wirken –  der beseelte und einnehmende Charakter, die gerade die Faszination der romantischen (Chor-)Musik ausmacht.

Kyrie:
Prinzipiell anzustreben ist eine Belebung der langen Töne; ein ‚starrer Klang’ wirkt seelenlos; zudem gilt die Vorschrift Schumanns: „sempre piano“. In Takt 11ff ist die ‚Schärfe’ des Sechzehntels ebenso festzulegen wie die Klangbalance zwischen Sopran und Tenor sowie zwischen  Alt und Bass im Kanon der Takte 10ff. In Takt 22 ist das fp als dynamisch genau festgelegter Akzent zu lesen, evtl. rhythmisiert (ein Achtel im forte und der ‚Rest’ der Note im piano).

Die stretta–Situation Takt 32ff ist mit einem accellerando zu verbinden und es ist sinnvoll, in Takt 35, eingeleitet durch einen breiten Auftakt in Takt 34,4+, wieder ein rallentando vorzusehen, um zum Kyrie eleison ab Takt 36 überzuleiten, das wieder motivisches Material des Anfangs verwendet. Nicht übergangen werden sollte in Takt 39 der harmonisch sehr interessante Vorhalt zum Trugschluss, bei dem es sich anbietet, ihn durch ein vorbereitetes „tenuto“ auf Takt 40,1 auszukosten. In Takt 41/42 ist ein „un poco crescendo” quasi als Doppelpunkt vor Takt 42,3 angebracht. Eine weiche Einlösung des Achtel auf „2+“ in Takt 43 ist ebenso zu empfehlen, wie ein gut gestaltetes „messa di voce“ zur Hervorhebung des ‘schönen’ „d1” im Alt in Takt 44/45. Augenmerk sollte auf das „subito forte“ in Takt 48 gelegt werden und sich sodann innerhalb eines Taktes ein decrescendo vom forte zum piano anschließen. In Takt 55 wirkt ein ‚schwebendes’ legato im piano besonders berückend, wenn die punktierte Viertel gegen Ende etwas entlastet und ein breites Achtel gesungen wird.

Intonatorisch besonders heikel sind:

  • Takt 16: Bass: kleine None aufwärts und anschließend
  • Takt 17: Bass: verminderte Terz abwärts
  • Takt 20: Alt: verminderte Terz abwärts
  • Takt 34,4+: kleine None zwischen Sopran und Bass

Thumbnail imageGloria:
Es hat sich sehr bewährt die Satzvorschrift „Lebhaft, doch nicht zu schnell“ genau zu beachten, da sonst die Sechzehntel zu hastig geraten, so z.B. in Takt 2 in den Frauenstimmen. In Takt 7 – 8 empfiehlt es sich, den Sopran und Tenor decrescendo und den Alt und Bass crescendo singen zu lassen. In Takt 50ff  ist molto cantabile zu singen und „terra” mittels eines „messa di voca” zu beleben. In Takt 53 etc. ist „pax hominibus bona voluntatis” im dichten legato zu singen, gleichwohl ist „hominibus” neu anzulauten. In Takt 75 – 78 ist ein „un poco leggiero“ sehr zuträglich. Die Takte 87ff bzw. Takt 93ff sind nicht zu kleingliedrig anzulegen und das Komma nach „gratias“ zu überspannen. Wie so oft ist es sinnvoll, alle Schlusskonsonanten ‚vor der Zeit’ abzusprechen (hier z.B. ab Takt 110), um den Pausen ihren Wert und ihre Wirkung zu belassen und eine koordinierte Absprache aller Stimmen zu erreichen. Ein besonderer Effekt kann erreicht werden, wenn in Takt 147,4 ein „subito piano” nach dem crescendo erfolgt und ab Takt 195 die Lautstärke genau disponiert wird: hier ist ein „mezzo-fortissimo“ und erst in Takt 197 ein fortissimo (mit viel Altklang) sinnvoll; ähnliche Überlegungen sind für Takt 207ff und Takt 219ff nötig.

Intonatorisch besonders heikel sind:

  • Takt 21: die verminderten Quarten im Fugenthema, allerdings manchmal auch zweimal hintereinander (Tenor Takt 28, Alt Takt 29), Sopran in Takt 30: verminderte Quinte und Quarte)
  • Takt 68: Wechsel F-Dur → H-Dur-7 (F-Dur ist hier ‚Neapolitaner’ bezogen auf das E-Dur in Takt 69
  • Takt 134: “e2” Stimme im Alt
  • Takt  143,4: Einpassung des “des1” im Tenor in den Akkord
  • Takt 269/279 A-Dur → C-Dur
  • der Übergang zum Credo

Druckfehler:

  • Takt 133,1: Alt: “g1” statt “es1” ?
  • Takt 212,4: Orgelstimme: “h1” statt “c2

Credo:
Im Credo wechseln häufig imitatorisch-dialogische Strukturen mit Klangflächen ab.

Ab Takt 2ff ist zu entscheiden, ob nach dem 4-Ton-Motiv das nächste „Credo“ je neu angesetzt werden soll. In Takt 26,1 bereitet dem Sopran wegen der Stimmkreuzung des Sopran und Alt die große None abwärts Schwierigkeiten. In Takt 28 ist es ratsam, die Viertelpause zu überspannen. Die Notation in Takt 34,1 (punktiertes Viertel +Achtel, statt Vierte + Achtelpause + Achtel) ist ein Hinweis darauf, dass das Komma zu ‚übersingen’ ist. In Takt 47 ist bei „et in u-“ ein decrescendo und bei “unum” ein crescendo überlegenswert um über das „Dominum“ zu „Jesum“ hinzuführen, dito in Takt 53. In Takt 92 sind breite Viertel bei „homi-“ verbunden mit einem decrescendo zu singen, damit die Endsilbe „-nes“ leise erklingt. Das „sfp“ in Takt 100 und 102 ist wahrzunehmen, denn hier steht kein „fp“, da die Musik im piano-Bereich angesiedelt ist, dito in Takt 170. Wegen der ungewöhnlichen Harmonik sollte Takt 170,3 mit „tenuto“ gesungen werden. Wieder ist eine Stimmkreuzung zwischen Sopran und Alt für den Sopran schwierig (Takt 175). Der Takt 181 ist subito piano (im legato) zu singen, ebenso in Takt 186. Und in Takt 182/183 ist ein flächiger Chorklang zu anzustreben, dem zunächst der viele Text entgegensteht.

In der abschließenden Fuge ab Takt 191 reagiert in der 1. Durchführung oft ein ‚sf – Credo’ affirmativ auf das 4-Ton-Credo-Motiv, mit dem das Fugenthema „et vitam …“  angekündigt wird. Dieses 4-Ton-Credo-Motiv erscheint auch gedehnt (Takt 215: Sopran, Alt und Tenor bereiten das Bass-Thema in Takt 217 vor, dito Takt 223ff zur Vorbereitung des Sopran-Themas), diese Variante ist mit einem „messa di voce“ zu versehen

Intonatorisch besonders heikel sind:

  • Takt 49: D-Dur-Sextakkord → f-moll-Quint-Sext-Akkord
  • Takt 92,3: fis-moll
  • Takt 107-110: besonders Sopran mit der verminderten Terz und nachfolgender Sexte
  • Takt 135, 3→ 4: Tenor: übermäßige Quarte
  • Takt 230,1:  „fis0” im Tenor gegen „f1” im Sopran

Druckfehler: Takt 41,1: kein sf im Bass

Sanctus:
Zunächst ist in Takt 2 auf eine pp-„s“-Absprache am Ende von „Sanctus“ zu achten. Ab Takt 29 ist der Kanon zwischen Sopran und Tenor mit crescendo und accellerando zu verbinden (Stichwort: ‚drängend’) und einem „un poco rallentando“ in Takt 35 sollte ein „a tempo“ in Takt 37 folgen. Für Takt 51 empfiehlt sich ein sehr flächiger Chorklang und zudem die Synkope in Takt 52,2 auf „coeli“ nicht zu betonen, vielmehr ‚abwartend-schwebend’ als Vorbereitung für „terra“ zu singen. Bei den übergebundenen Triolen-Viertel in Takt 58,3 ist es sinnvoll, nochmals ‚innerlich’ den Vokal „o“ zu denken/’anzuschlagen’ (dito in Takt 59,3 und Takt 41 im Sopran und Alt, so auch zur Klärung des Rhythmus in Takt 72). Im Tenor in Takt 80 sollte die Halbe bewusst ausgehalten werden gegenüber den Vierteln in den anderen Stimmen (dito in Takt 86 im Alt). In Takt 80,3 ff zitiert sich Schumann selbst: Das Fugenthema aus  dem „Gloria“ (Takt 21ff) wird wieder aufgegriffen. Der gedachte Doppelpunkt vor Takt 114,3 kann mit einem „un poco crescendo” in Takt 113/114 gestaltet werden. Die Takte 123 bis 127 und 127 bis 130 werden jeweils zusammenfassend phrasiert. Ein sehr breiter Achtel-Auftakt zur Überleitung in das neue Tempo in Takt 139 ist auf Takt 138, 3+ hilfreich. Das Komma bei „Benedictus,qui …“ in Takt 149 etc. ist zu ‚übersingen’ und in Takt 219 sind die Viertel breit anzulegen. Beim Themenkopf (erstes „Amen“) in Takt 272 etc. ist ein decrescendo von der „1“ zur „2“ und crescendo in der „4“ anzuraten. Der komplizierte Rhythmus in den Takten 276 bis 280 kann dem Sopran Schwierigkeiten bereiten, ebenso sind die Achtelpartien im Alt (Takt 308ff) und Tenor (Takt 310ff) heikel. Den Dialog Sopran und Tenor ab Takt 308 ist durchaus drängend zu gestalten. Vor Takt 327,1 ist ein Komma im Sopran nachträglich einzutragen, um den Themenkopf neu anzusetzen.

Intonatorisch besonders heikel sind:

  • Takt 17: Einpassung des “ges1” im Alt in den Akkord, im Alt zudem: verminderte Quinte
  • Takt 69-71 (“b0” im Alt als Bezugston für die intonatorische ‚Ausrichtung’ der anderen Stimmen nehmen)

Thumbnail imageAgnus Dei:
Nach anfänglichem kanonischen Dialog zwischen Alt und Tenor entwickelt sich ein mit warmem Vokalklang zu singendes Alt-Solo. Die Temporelation in Takt 37 ist punktierte Halbe = Halbe. Zu vermeiden sind barock abgezogene’ Seufzer in den Takten 45 und 47, vielmehr sollte diese Partie als ‚geschobenes legato’ gesungen werden. Ab Takt 88 dient ein poco accellerando und  ab Takt 91 ein ritardando der Vorbereitung der Fermate.

Intonatorisch besonders heikel sind:

  • Verminderte Terzen im Alt (Takt 4 → Takt 5, Takt 6, Takt 8, Takt 11)
Ingo Bredenbach
2010/19.12.2013

Fotos: die Abbildungen zeigen Partiturausschnitte der Werkausgabe des Schott-Verlages.

Informationen: Bernhard R. Appel (Hrsg.): Robert Schumann: Missa sacra (liturgisch), op. 147, nach Robert Schumann "Neue Ausgabe sämtlicher Werke" Band IV/3/2, gemischter Chor (SATB) und Orgel, Bestell-Nr.: ED 8025, Preis: 32,99 EUR zzgl. Versandkosten. Direktbestellung beim Verlag

 

Schlagzeilen

CHOR und KONZERT 2022 ist erschienen

Verbandszeitschrift des VDKC

Thumbnail imageFreude im VDKC-Generalsekretariat: Die Jahresausgabe von CHOR und KONZERT ist aus der Druckerei gekommen! Das Heft versammelt die VDKC-Beiträge des Jahres 2022 in gedruckter Form.

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VDKC
03.02.2023

Das Infoportal der Amateurmusik

Der schlaue Fuchs Amu (der Name steht für "Amateurmusik") gibt Antwort auf Fragen rund um die Amateurmusik. Das Infoportal bündelt zahlreiche Angebote zu Wissen, Praxis und Beratung:

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