• Decrease font size
  • Reset font size to default
  • Increase font size
slsh_10.jpg

Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

mehr erfahren

Mitglieder Login



Der VDKC ist Mitglied im

Logo: BMCO

Besuchen Sie uns auf


Neuer Chor im VDKC

Wir begrüßen herzlich im Verband:

Thumbnail image

Norddeutscher Kammerchor

Dirigentin: Maria Jürgensen

25 Chormitglieder

VDKC-Landesverband Nordwest

norddeutscherkammerchor.de

VDKC Shop

BLACK FOLDER
Die ultimative Chormappe aus Kanada

Geschenk für Ehrungen:
BRONZEN VON E.G. Weinert

Bronze_Modul_Shop

VDKC SCHRIFTENREIHE

Chorsinfonik 2017

Zum Shop

Notenleihbibliothek

Zur kostenlosen Leihe an VDKC-Mitgliedschöre:
Orchestermateriale
Chorpartituren
Klavierauszüge
Partituren

Chorkarte des VDKC

CD Empfehlung

Thumbnail image
Start Service Beiträge des VDKC „Lichter. Schatten. Horizonte.“ – ein persönlicher Rückblick auf das 18. Deutsche Chorfestival Zwickau 2013
„Lichter. Schatten. Horizonte.“ – ein persönlicher Rückblick auf das 18. Deutsche Chorfestival Zwickau 2013 Drucken E-Mail

Zwickau rief – wir kamen

Thumbnail imageSeitdem die „Chorfesttage“ (heute: „Deutsches Chorfestival“) des VDKC Neuss verlassen haben und ‚auf Tour‘ gegangen sind, ist nicht nur spannend geworden, wie sich Repertoire und Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Chöre entwickeln, sondern auch, welches Ambiente die gastgebenden Städte mit ihren Regionen zu bieten haben. Nach Schwerin, Wiesbaden und Kassel sind die ‚VDKC-Chorfestspiele‘ nun in der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt Zwickau angekommen. Langgediente Chorfestbesucher lassen keinen Zweifel: Sowohl hinsichtlich der musikalischen Ergebnisse als auch im Hinblick auf die Räumlichkeiten darf das Chorfestival dieses Jahres von der musikalischen Qualität her einen Spitzenplatz einnehmen.

Theo Römer: Ulrike und Burkhard aus Hagen, treue Sänger im 100 Kilometer entfernten Bonner Bach-Chor (nicht nur dort), waren die ersten, die mir auf dem Marktplatz von Zwickau begegneten. Sie sprühten vor Begeisterung. „Wir kommen gerade aus der Probe mit Howard Arman. Haben wir mit dem einen Spaß gehabt! Und danach im Wirtshaus: Der hörte überhaupt nicht auf, spannende Sachen zu erzählen. Er hat uns versprochen, beim nächsten Mal wieder ein Bier mit uns zu trinken.“

Ralf Schöne: Schon kurz nach der Autobahnabfahrt sehe ich es zum ersten Mal: rot leuchtend hängt das Plakat zum 18. Deutschen Chorfestival an der Straße. Ich bin überwältigt. Lange haben wir mit dem Grafiker an den Entwürfen gefeilt. Nun ist diese Idee Realität geworden. „Die fallen richtig gut auf“, denke ich noch so manches Mal in den kommenden Tagen und freue mich über die Großzügigkeit, mit der wir bei der Plakathängung in Zwickau unterstützt worden sind.

Reinhart Weiß hatte diesmal den Jury-Vorsitz beim PodiumJungerGesangsSolisten. Bevor diese jungen Sänger sich auf dem Podium präsentieren durften, hatten sie schon einige Hürden zu nehmen durch Einreichen von schriftlichen und klingenden Dokumenten. Die Jury-Mitglieder spitzten nicht nur kritisch die Ohren, sondern hatten im Vorfeld beim Sichten der Unterlagen auch schon einige Arbeit zu leisten.

Ralf Schöne: Längst laufen die Vorsingen für das Podium und parallel dazu Proben für das Eröffnungskonzert, mit zwei separaten Ensembles, eines davon zusammengewürfelt aus vielen Regionen dieses Landes, alle Beteiligten wuseln durch die Stadt, da steht ein strahlender Dieter Ewig aus Zwickau vor dem Rathaus. Und neben ihm ein ebenso strahlender blauer Mercedes-Bus, der für die Dauer des Festivals unter seiner Lenkung unser Pegasus sein darf. Eine echte Hilfe, wie sich in den nächsten Tagen zeigen wird.

Thumbnail imageDas Preisträgerkonzert ARIOSO wurde zu einem Glanzlicht im Reigen der Veranstaltungen und mutete an wie ein „Gala-Abend des Oratoriums“. Der Saal im Schumann-Haus platzte dabei aus allen Nähten. Zum Publikumsliebling entwickelte sich die armenische Altistin mit dem karriereförderdenden Namen Seda Amir-Karayan. Sie teilte sich den ersten Preis mit dem Tenor Wolfgang Klose. Am Ende mutierte Reinhart Weiß zu einem mildtätigen Nikolaus, der einen ganzen Sack voller Konzertverpflichtungen für die jungen Sänger ausschütten konnte.

Katrin Petlusch: Ich war im Vorfeld für die Organisation des Podiums zuständig und habe vor allem Kontakt zu den zahlreichen Bewerbern gehalten. Da galt es, die umfangreichen Bewerbungen zu sichten, aufzunehmen und an die Jury weiterzugeben. Die erfreuten Rückmeldungen der eingeladenen Bewerber machten auch mich froh und ich war gespannt, sie nun auch in Zwickau ein wenig kennen zu lernen. Da ich während der Vorsingen andere Einsatzgebiete im Festival hatte, konnte ich die Nachwuchssängerinnen und -sänger erst im Abschlusskonzert erleben und war begeistert und gerührt, wie aufgeregt, motiviert die Preisträger waren und von welch hoher Qualität die gebotenen Stücke. Von allen Seiten spürte ich die Freude und das „Aufgehobensein“ der Bewerber durch die Jury, aber auch durch das nette und kompetente Vor-Ort-Team, intern als das „Team Weiß“ bezeichnet. Hanneliese und Reinhard Birkigt, Helga Müller und Bärbel Wittig führten meine organisatorischen Vorbereitungen in Zwickau vor Ort weiter und gaben dem Vorsingen den unterstützenden und freundlichen Rahmen. Dankbare und begeisterte Rückmeldungen nach dem Festival bestätigten uns in der Wichtigkeit dieser Nachwuchsförderung.

Kerstin Herrn: Ich bin kurz vor Beginn des Preisträgerkonzertes zum Schumann-Haus gelaufen, um dort einem der Konzertkritiker der lokalen Zeitung "Hallo" zu sagen, mich persönlich vorzustellen und ihm die Festivalzeitung zu überreichen. Als ich am Veranstaltungsort ankam, traute ich meinen Augen kaum: dicht gedrängt saßen und standen interessierte Zuhörer (ein Mix aus Zwickauern, Chorensemble-Mitgliedern, Vorstandsmitgliedern etc.), Extra-Stühle mussten gebracht werden, einige saßen im Nebenraum und haben durch die Fenster des Innenhofes hineingehört. Das fand ich super, da das ein großartiger Auftakt des Festivals war und starkes Interesse und Resonanz versprach. Ich selbst bin auch draußen geblieben, da es keinen Platz mehr für mich und meinen dicken Bauch gab. Dabei konnte ich mich noch sehr nett mit den, teilweise noch sehr aufgeregten Preisträgern unterhalten und erfahren, dass das PodiumJungerGesangsSolisten als Geheimtipp unter jungen Sängerinnen und Sängern gilt.

Katharina Meier: Programme und Programmgestaltungen waren schon immer ein Thema, mit dem ich mich besonders gerne beschäftigt habe. Und nun diese Vielfalt beim Chorfestival! Ich bin überzeugt, dass sich ein musikalisches Werk nur dann voll erschließt, wenn auch seine Textgrundlage verständlich ist. Deshalb war mir von vornherein wichtig, Übersetzungen zu den aufgeführten Werken zu finden. Für die drei musikalischen Schwergewichte im Programm (Carmina Burana, Orbe Rotundo und War Requiem) habe ich mich mit Textdeutungen und Übersetzungen beschäftigt und bin dadurch sehr bereichert worden. Mit ist dabei auch klar geworden, dass musikalische Meisterwerke ihren Erfolg immer auch ihrer literarischen Vorlage zu verdanken haben.

Katrin Sailer: Ob ich Facebook für das Chorfestival wichtig finde, fragt mich Ralf Schöne allen Ernstes. Na und ob. Ein solches Ereignis muss gerade in den Social Media präsent sein. Als ich mich näher mit den Festivalinhalten beschäftige, fallen mir sofort einhundert Dinge ein, die es lohnt gepostet zu werden. Aber bevor ich alle meine Ideen realisieren kann, hat mich der harte Alltag der Festivalorganisation mit seinen tausend Kleinigkeiten fest im Griff und fordert fast meine ganze Konzentration. Beim nächsten Mal, so viel steht fest, werde ich für mein Lieblingsthema mehr Aufmerksamkeit einfordern.

Zwickau verfügt über eine beneidenswerte Fülle an historischen Bauwerken und attraktiven Räumen. Verblüffend, welche moderne Architektur sich hinter der historischen Fassade des sanierten Rathauses verbergen. Dort tagte der 21. Verbandstag des VDKC, in der Hans-Willi Hefekäuser die Präsidentenrolle an Professor Ekkehard Klemm weitergab.

Ekkehard Klemm: Die Entgegnung auf die Begrüßung von Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß ist meine erste Rede in der neuen Rolle als Präsident des VDKC. Mit tiefem Respekt vernehme ich, dass die OB das Thema NSU nicht einfach beiseite lässt, sondern das Deutsche Chorfestival ganz bewusst auch als eine Initiative benennt, die helfen soll, Zwickau deutschlandweit in ein anderes Licht zu stellen. Deutlich ist zu spüren, wie die Stadt gegen das rechte Image kämpft. Gerade Kunst und Kultur sowie kulturelle Bildung werden deshalb gefördert. Soeben wäre ein Beschluss gefasst worden, Museen teilweise frei zu nutzen. Die Stadt heißt den VDKC herzlich willkommen und ist ihm dankbar, dass er mit dem Festival gerade in schwerer Zeit hierher gekommen ist. Auf solche freimütigen Worte aus offiziellem Mund kann ich nur mit Bewunderung und Dank antworten – das Engagement der Zwickauerinnen und Zwickauer ist staunenswert, überall ist die kreative Stimmung und Vorfreude zu spüren, die Stadt hat ein wundervolles Publikum und empfängt die Chöre mit beispielhafter Gastfreundschaft.

Ralf Schöne: Kaum habe ich meinen Fuß in das Gewandhaus gesetzt, da umfängt mich eine geschäftige Stimmung: Musikerinnen und Musiker mit Instrumenten und Noten unter den Armen diskutieren, rufen sich etwas zu, grüßen freundlich. Unter Führung von Anne Langhoff, die sich in diesem Haus als Ihrer Arbeitsstätte bestens auskennt, geht es treppauf, treppab, Gänge entlang, und schon landen wir im dunklen Zuschauerraum und werden staunend Zeugen, wie die Bühnenarbeiter unter der geschäftigen Anleitung des Orchesterdirektors das Unmögliche möglich machen, nämlich diesen kleinen Bühnenraum für eine solche Menge von Mitwirkenden und Instrumentenaufbauten herzurichten. Alle drei chorsinfonischen Beiträge werden hier einmal geprobt. Es muss an alles gedacht werden. Und genau das passiert gerade.

Ekkehard Klemm: Die erste Probe für Brittens War-Requiem findet in einem Saal statt, in dem einer meiner Lieblingskomponisten sein Abitur abgelegt hat! Unfassbar die Vorstellung, der junge Schumann an einem Holztisch sitzend über seinen Aufgaben… Und heute singen wir an gleicher Stelle. Die Chöre finden gut und schnell zueinander, Hayko Siemens kann seine gesamte Erfahrung mit dem Werk in die Waagschale werfen. Eine weitere Probe mit Orchester findet im Theater statt und führt exemplarisch das Engagement des Orchesters vor, das nicht nur bestens präpariert ist, sondern auf engstem Raum unter schwierigen akustischen Bedingungen alles aufbietet, um die Chöre auf den Weg zu bringen.

Im neben dem Rathaus gelegenen Gewandhaus, dem Theater der Stadt, probte am Abend des Himmelfahrtstages Hayko Siemens das Britten-Requiem. Bewundernswert, mit welcher Ruhe, Sorgfalt und Geschick er in dem beengten, staubtrockenen Raum die verschiedenen, hochmotivierten Beteiligten in das Werk einführte und die Grundlagen für eine große Aufführung schuf. An dieser Stelle ein dickes Lob an das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau für die mustergültige Einsatzbereitschaft in den drei großbesetzten Werken von Orff, Britten und Enjott Schneider, letzterer für sie musikalische „Terra incognita“.

Thumbnail imageIm Eröffnungskonzert EXPOSITION im Ball- und Konzerthaus „Neue Welt“ drohten zwei dicke „Brocken“, korpulente musikalische Geschwister, einander zu erdrücken: Enjott Schneiders „Orbe Rotundo“ und Carl Orffs „Carmina burana“. Schneiders Partitur lehnt sich hörbar an die Carmina an, das „Ecce gratum“ geistert wiederholt durch die „Lieder von Leben, Magie und Tod“. Mehrfach glaubte man das Stück auf der Zielgeraden, doch ein Blick in den Gesangstext verhieß: Da kommt noch mehr. Wolfgang Seeliger und sein Konzertchor Darmstadt bewältigten den Gang ins musikalische Neuland mit der erwarteten Kompetenz und Souveränität, was sicherlich auch den anwesenden Komponisten zufriedengestellt haben dürfte. Howard Arman steuerte danach die Chorkräfte aus Ost (Schwerin/Weimar) und West (Köln/Bonn) mit Feuer und Präzision durch Orffs „profane Gesänge“ von Frühling, Saufen und Liebe.

Kerstin Herrn: Beim Eröffnungskonzert habe ich die Generalprobe und die abendliche Aufführung erlebt und war zunächst mal total begeistert von der Location: dem Konzert- und Ballhaus Neue Welt. Das hatte einfach ein ganz eigenes Flair und machte es leicht, den Rest der Welt draußen zu lassen und sich auf die Musik einzulassen. Kurz vor Beginn des Konzertes setzte sich die 1. Preisträgerin des PodiumJungerGesangsSolisten Seda Amir-Karayan neben mich: geschafft, müde, noch etwas angespannt, hungrig aber glücklich und neugierig auf die Aufführung, vor allem auf die Solisten. Ihr hat es gefallen und meinem Baby offenbar auch, denn das hat sich v.a. während der "Carmina" in meinem Bauch geregt und  bewegt. Es konnte offenbar einfach nicht stillhalten. Bei dem bombastischen musikalischen Werk.

Nach dem überlangen Konzert erwischten die einen noch die letzte Straßenbahn ins Stadtzentrum, andere – die Unersättlichen – zogen ein paar Straßenecken weiter in die stimmungsvoll erleuchtete Moritzkirche zum Konzert ANTIPHON, um dort noch vom Konzertchor Ravensburg das hintere Ende des faszinierenden „Sleep“ von Erich Whitacre mitzukriegen. Dem folgte der Konzertchor der Oratorienvereinigung Aalen mit einer Gruppe ansprechender lateinischer Sätze von Charles Gounod, die in den letzten Jahren vor allem bei Kirchenchören immer größere Beliebtheit gewinnen. Die vom Carus-Verlag in großer Zahl veröffentlichten kleineren Chorwerke Gounods für den praktischen Gebrauch (sogar in Kathedralen) sind dankbare Kost, wenn es schon nicht die berühmte „Cäcilien-Messe“ sein kann. Dabei weckten die Württemberger zusätzliche Aufmerksamkeit durch allerlei ebenso interessante wie riskante Aufstellungsmöglichkeiten. Der Philharmonia-Chor Stuttgart unter Johannes Knecht nahm die Zuhörer danach mit auf eine spannende Reise durch die Nacht - kein Schlafwagenzug, sondern eine vielgestaltige Wagenkette älterer und neuerer Baujahre, die wach hielt und tief beeindruckte.

Ralf Schöne: Mir dröhnt noch der Kopf von all den berauschenden Schneider-Klängen. Eilig habe ich mich von einigen lieben Konzertbesuchern in der Neuen Welt verabschiedet, mich auf das von Anne Langhoff freundlicherweise vermittelte Fahrrad eines Orchesterkollegen geschwungen und bin, so schnell ich konnte, in die Moritzkirche geradelt. Dort mit erhöhtem Puls angekommen, umfängt mich eine andere Welt. In sanftes Licht getaucht erblicke ich das Innere der Moritzkirche und bin verzaubert. Die Lichttechniker des Theaters haben eine überwältigende Atmosphäre geschaffen. Hier um diese nächtliche Stunde in der voll besetzten Kirche singen zu dürfen, muss eine Freude sein; diesem musikalischen und visuellen Ereignis beizuwohnen, ist eine.

Astrid Modrack: Der Auftritt des Kammerchores Wernigerode im Autohaus LUEG (Konzert INTRADA) ist unvergesslich und gibt dem Begriff "Klangkörper" eine völlig neue Bedeutung. So vollendet in Klang und Harmonie füllten die Lieder den Raum bis in den kleinsten Winkel und ergaben in der Summe aller Stimmfarben ein einzigartiges Bild. Vielen Dank für dieses überwältigende Erlebnis.

Reinhold Stiebert: Es war für mich besonders beeindruckend, dass so viele Zuhörer am Morgen ans Nordende der Stadt gekommen waren, um das geschickt gestaltete und überzeugend dargebotene Programm der Wernigeröder zu erleben. Zum wiederholten Male konnten wir das Autohaus LUEG als Partner für musikalische Ereignisse in Zwickau gewinnen.

Theo Römer: Gern wäre ich dabei gewesen, als sich am Samstagmorgen Edles paarte: Dem Festival wohlgesonnen, hatte das Autohaus Lueg seinen Verkaufsraum bereitgestellt – und da ergab sich nun eine besondere Begegnung der Oberklasse: Noble Karossen mit Stern und Chorgesang vom Feinsten des Kammerchors Wernigerode. Doch man kann sich nicht teilen.

Thumbnail imageEin „Viva la musica“ auf der Rolltreppe gibt es im Konzert FUGATO. Überrascht reagierten am Samstag die Kunden der Zwickau-Arkaden. Helle Kinderstimmen versicherten ihnen beim Shoppen: „Sine musica nulla vita“. Der Kinderchor der Schola cantorum Weimar und der Studio-Chor Bielefeld ließen sich bereitwillig auf ein Experiment ein: Auf der Rolltreppe in den „Zwickau-Arkaden“ stimmten sie das Lob auf die Musik und den Frühling an. Was für ein Einfall! Gar nicht so einfach, seine Sängerschar auf einer Rolltreppe zu verteilen. Nächste Steigerung: künftig die Rolltreppe eingeschaltet lassen. „Chor in Bewegung“ bringt bestimmt interessante Resultate. Die Zwickauer jedenfalls staunten nicht schlecht und hatten nicht nur Gelegenheit, einige Melodien mitzusingen, sondern durften sogar mitbieten bei der Versteigerung von Plakaten, die Schülerinnen und Schüler zum 18. Deutschen Chorfestival gestaltet hatten.

Anne Langhoff: Um auch die junge Generation aktiv in das Chorfestival einzubinden, schrieben wir im Herbst 2012 mithilfe der sächsischen Bildungsagentur einen PLAKATWETTBEWERB an den Mittelschulen und Gymnasien im Landkreis Zwickau aus, gespannt, ob genügend Schüler Interesse zeigen und Entwürfe einreichen würden. Unsere Erwartung wurde übertroffen: Über 100 Schüler beteiligten sich, und für mich war es ein einmaliges Erlebnis, als die Jury und ich zum ersten Mal alle in einem großen Zeichensaal ausgebreiteten Bilder betrachten und vergleichen konnten. Welche Vielfalt und wieviel Fantasie und handwerkliches Können dort zur Schau gestellt waren! Dank der großzügigen Unterstützung und Mithilfe der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter der Zwickau-Arcaden konnten die 20 besten Arbeiten 14 Tage im Einkaufszentrum ausgestellt werden. Das Publikum war aufgerufen, per Stimmzettel den Favoriten zu bestimmen, und so standen täglich viele Besucher prüfend und überlegend zwischen den Bildern. Die  Preise wurden den fünf glücklichen Gewinnern während des Konzertes auf der Rolltreppe von der Oberbürgermeisterin Frau Dr Findeiß persönlich übergeben, und auch den restlichen ausgestellten Bilder wurde eine große Aufmerksamkeit zuteil, als sie unter reger Beteiligung des Publikums und der mitwirkenden Chöre versteigert wurden. Dabei gab es ein neues Talent zu entdecken: Herr Eugen Saffert vom Landesverband SSAT erfüllte die Rolle des Moderators und Auktionators so perfekt, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Alles in allem also ein großes positives Echo und ein Beweis für das Engagement der jungen Generation in Zwickau!

Reinhold Stiebert: Ungewöhnliche Konzertformen zu finden war auch ein Anliegen der Veranstalter des Deutschen Chorfestivals. Bereits der Samstagvormittag im Autohaus LUEG und in den Zwickau-Arcaden gehörten zu dieser Kategorie. Die Idee von MELODIA am Samstagnachmittag in der rekonstruierten Aula der Pestalozzischule ging aber noch einen Schritt weiter: die sonst in Konzerten übliche Trennung von Sängern und Zuhörern sollte aufgelöst werden und ein fröhliches Miteinander veranstaltet werden. Zwickauer Bürger ohne oder mit Chorerfahrung, Kinderchöre aus Zwickau (Pestalozzischule und Clara-Wieck-Gymnasium) und Weimar (Schola cantorum), Nachwuchsmusiker des Robert-Schumann-Konservatoriums Zwickau und viele Neugierige aus Gastchören des Deutschen Chorfestivals füllten den Saal, und es war ein Glücksfall, dass wir Prof. Gunter Berger als singenden Moderator und Motivator gewinnen konnten. Er erreichte es, dass am Ende alle mitmachten und gar nicht bemerkten, wie sie Schritt für Schritt zu „Künstlern“ wurden. Ein extra für diese Veranstaltung von Jürgen Golle komponiertes neues Kinderlied („Wenn jeder eine Blume pflanzte“ – Noten: edition choris mundi) fand große Beachtung. Dass es auch noch möglich war, eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen zu genießen, war den fleißigen Helfern der gastgebenden Pestalozzischule zu verdanken.

Thumbnail imageIn der geschichtsträchtigen Katharinenkirche gab es bei APPASSIONATO A-cappella-Chormusik vom Feinsten. Nach dem beeindruckenden Auftritt des Kammerchores der Singakademie Cottbus (Leitung: Christian Möbius) u.a. mit eindringlichen, bittersüßen Fastenzeitgesängen von Poulenc unternahm das Collegium Cantandi aus Bonn unter der Führung von Heinz Walter Florin eine eher locker gefügte Reise durch verschiedene Epochen der A-Cappella-Literatur. Schließlich konnte man sich beim Bergerdorfer Kammerchor vom wohlerhaltenen Zustand des früheren Helmut-Wormsbächer-Ensembles überzeugen. Theo Römer: Helmut, so einen tollen Chor habe ich selten gehört, wahnsinnig!

Johanna Müller, Bergedorfer Kammerchor: „Auch wir Hamburger machten uns auf die Reise, um bei dem 18. Chorfestival in Zwickau dabei zu sein. Wir haben unter anderem das doch recht ungewöhnliche Requiem von Joonas Kokkonen aufgeführt – aber beinahe nicht vollständig! Eine unserer Mitsängerinnen, nennen wir sie „Rapunzel von Zwickau“, wurde nämlich versehentlich im Gemeindesaal der Katharinenkirche eingeschlossen und machte am Fenster hoch oben im Gebäude panisch auf sich aufmerksam, als wir schon zu Konzertbeginn in die Kirche reingehen wollten. Sie wurde schnell befreit und es konnte beginnen – nun auch mit unserer Rapunzel.

Der Chor wurde sehr herzlich aufgenommen und hat sich wirklich wohl gefühlt in der für viele doch noch unbekannten Stadt, es war eine große Freude, dabei gewesen zu sein. Eine tolle Gelegenheit, so vielen verschiedenen Chören zuhören zu können und einige von ihnen kennen zu lernen! Wir freuen uns schon auf das nächste Chorfestival!“

Thumbnail imageWeiter zum Gasometer (Konzert DUETT).

Theo Römer: Auf dem Weg dahin kam Erika Engels freudestrahlend entgegen: „Du hast was verpasst! Der Audienda-Chor aus Krefeld war hervorragend!“

Nachdem dort der Kammerchor Wernigerode das Klima ordentlich angeheizt hatte, präsentierte das Chorensemble Nordstadt das Ergebnis des Workshops „Chor in Bewegung“. Choreograph Torsten Händler hatte mit den Hannoveraner Sängern interessante Choreographien aus Chorsätzen entwickelt. Sie mussten also singen und sich dabei sehr präzis bewegen – ohne Noten wie Balletttänzer oder ein Opernchor. Gar nicht so einfach – aber faszinierend.

Katrin Petlusch: Ein VDKC-Mitglied wird krank. Kurzfristig übernehme ich die Betreuung des Workshops „Chor in Bewegung“ – einen Tag vorher. Die Einweisung durch Anne Langhoff war informativ, kurz und knackig. Dann kamen aber auch schon die ersten Sänger auf der Suche nach Garderobe, Toilette, Saal und ich erkundete das mir fremde Gebäude quasi mit den Sängern, ohne mir natürlich anmerken zu lassen, dass ich hier zum ersten Mal war. Eine besondere Herausforderung war für mich keine musikalische, sondern eine räumliche: aufgrund einiger nicht zugänglicher Türen, mussten die Chorsänger über den Umweg eines Fahrstuhles, der immer nur maximal sechs Personen fasste, vom Erdgeschoss zunächst ins 1. OG, dann wieder ins Erdgeschoss zurück transportiert werden. Später erst entdeckten wir gemeinsam einen Alternativweg über den Garten. Bis dahin hatten wir schon gefühlte 10 km zurückgelegt. Zudem mussten immer alle Räume wieder aus Sicherheitsgründen abgeschlossen werden. Dieser Tag war also ein reges treppauf und treppab oder besser Fahrstuhl hoch, Fahrstuhl runter. Kurz vor dem Konzert hatte ich erst Zeit zu bemerken, dass ich Hunger habe und mein Pausenbrot vergessen hatte. Ein Notruf an Kerstin Herrn, unsere Pressefrau und parallel Ralf Schöne erfolgte und mir wurde das Gewünschte geliefert. So konnte ich gestärkt die wunderbare Präsentation des Workshops verfolgen.

Thumbnail image„MEDIANTE“ ist in der Harmonielehre ein Vorgang mittlerer Kühnheit, zu bescheiden als Bezeichnung für den grandiosen Höhepunkt dieses Chorfestivals mit dem Requiem von Benjamin Britten, der vor 100 Jahren auf die Welt kam. Schon die Einführung in das Werk und der Bezug zum Festival-Motto durch Hayko Siemens ließ Hochachtung aufkommen. Reibungsloses Zusammengehen mit dem Kammerorchester unter der Führung unseres neuen Präsidenten und mit dem bildschön tönenden Knabenchor der Jenaer Philharmonie, von Berit Walther tadellos präpariert.

Ekkehard Klemm: Samstag dann die Generalprobe und das Konzert, das nicht anders als tief bewegend bezeichnet werden kann. Gemeinsam mit meinen ehemaligen Kruzianerfreunden Eric Stoklossa und Andreas Scheibner stehe ich beim Kammerorchester. Sie haben sozusagen den Part von Peter Pears und Dietrich Fischer-Dieskau übernommen, ich den von Benjamin Britten, der zur Uraufführung das kleine Ensemble geleitet hat. Mir wird bewusst, was das für eine Verantwortung bedeutet. Das Werk indessen fegt alle Bedenken und alle Unsicherheiten aus dem großen Respekt davor beiseite. Was für eine beeindruckende Musik, was für ein Sog, der von Worten und Tönen ausgeht! Der voll besetzte Dom erlebt einen Abend, der ganz sicher in tiefer und bester Erinnerung bleiben wird.

Thumbnail imageAnnette Weisheit, Philharmonisches Orchester Plauen-Zwickau: Schon als wir das Programm des Chorfestivals in den Händen hielten, wurde uns die besondere Herausforderung klar, die auf uns zukommen würde: Sowohl das War Requiem als auch Orbe Rotundo von Enjott Schneider waren in unserem Ensemble noch nie gespielt worden – und nun beide Werke an zwei aufeinanderfolgenden Tagen! Ein schwunghafter Austausch der Aufnahmen begann unter den Kollegen. Am War Requiem waren sämtliche Mitglieder unseres Orchesters verstärkt durch einige Aushilfen am Werk, und während der Proben und Aufführungen war das Instrumentenlager wie leer gefegt. Wir Schlagzeuger hatten insbesondere bei Orbe Rotundo einen schwierigen Part zu bewältigen. Es wurde sogar eine eigene Registerprobe für Schlagwerk und Klaviere unter der Leitung von Herrn Seeliger angesetzt, die uns einiges abverlangte – so wie auch unseren Orchesterwarten, die eine logistische Meisterleistung vollbrachten, um alles und alle auf der Bühne der „Neuen Welt“ sowie im Zwickauer Dom unterzubringen. Für meine Kollegen und mich war es eine große Freude, mit solchen tollen Chören zusammen musizieren zu dürfen.

Man hatte den Britten noch warm in den Gehörgängen, Kopf und Herz waren schwer ergriffen, gern hätte man das beeindruckende Erlebnis ausschwingen lassen, doch unsanft packte einen der Terminplan am Kragen und also machte man sich auf („Anders als beim Eiskunstlauf: Nach der Kür kommt die Pflicht“ witzelte einer im VIP-Bus) - südwärts in die 4,2 Kilometer entfernte Holzkirche von Neuplanitz zum Nachtkonzert CODA mit Kompositionen von Zwickauer Komponisten, in schöner Eintracht von der Camerata Vocale und der Chorvereinigung Sachsenring vorgetragen, wobei sich Reinhold Stiebert, der künstlerische Leiter unseres Festivals, sowohl als Dirigent als auch als Chorsänger einsetzte. Die Zwickauer Kräfte hatten es sich nicht einfach gemacht, sondern boten in herben Vertonungen Stücke lebender Komponisten wie Jürgen Golle und Thomas Richter, die sich dem Thema der Verantwortung für den Erhalt des Lebens und der Umwelt verpflichtet fühlten.

Thumbnail imageIm Kerzenschein beschloss der Kammerchor Michaelstein dieses Nachtkonzert, mit delikat vorgetragenen Abendliedern. Zu schade, um dabei einzuschlafen. „Gänsehaut“ befand eine Zuhörerin. Als man nach vielen Stunden getaner Hör-Arbeit kurz vor ein Uhr in der Nacht am Marktplatz von Zwickau wieder „abgeladen“ wurde, war es ziemlich aussichtslos, dort noch ein Bier zu bekommen.

Die festliche Matinee FINALE zur Verleihung des Georg-Friedrich-Händel-Ringes war eine rechte „Chor-Gala“. Zunächst präsentierte der Motettenchor Frankfurt unter der Leitung von Thomas Hanelt Chor-Bearbeitungen von Sologesängen aus eigener Herstellung des Dirigenten, wobei nach Zemlinskys zart beschwingten Walzer-Gesängen vor allem die Arrangements der „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler ein Gewinn für das Repertoire sind. Dies sieht auch der „Mahler-Verlag“ Josef Weinberger so und hat die Bearbeitung im Druck herausgegeben. Die originale Klavierbegleitung ist beibehalten, denkbar wäre sogar eine Wiedergabe mit Orchester.

Nach der Verleihung des Händel-Ringes an Jürgen Budday schwebte das Finale mit einer Auswahl aus den Liebeslieder-Walzern weiter in einer von „vox nova München“ unter Leitung von Andreas Stadler mustergültig gestalteten Wiedergabe. Dann aber kam die kesse Krönung durch die Hallenser Mardrigalisten mit einer Gruppe von Chorsätzen, die unter der Führung des in Zwickau geborenen Tobias Löbner nicht nur den „Frühling der Liebe“ höchst anregend und virtuos besangen. Das exzellente musikalische Niveau dieses Morgens dürfte kaum noch zu übertreffen sein.

Kerstin Herrn: Ich habe natürlich als musikalischer Laie bzw. Nicht-Musiker keine Chance, die Chöre bzw. deren Musik professionell zu beurteilen. Aber ich gehe somit instinktiv danach, wie es mich emotional angesprochen hat oder was mir einfach gefallen hat. Und da waren es die Hallenser Madrigalisten, die mich absolut verzaubert und in ihren Bann gezogen haben. Zu Recht gab es die Forderungen nach einer Zugabe an dieses Ensemble.

Barbara Lucke, vox nova: Nach Ende der Veranstaltung hatte unser Dirigent, Andreas Stadler, Herrn Budday zu seiner Auszeichnung gratuliert. Die beiden Herren kamen in ein kurzes Gespräch, in dem es auch um den Beitrag der vox nova, die Liebeslieder-Walzer, ging. Herr Budday betonte, dass ihm die Interpretation und Phrasierung gut gefallen habe, und endete mit "Warum kenne ich diesen Chor noch nicht?"

Anne Langhoff, Ralf Schöne und Reinhold Stiebert haben ein bewundernswertes Festival komponiert, dessen perfekte Organisation durch das gesamte Team man nicht genug loben kann.

Thumbnail imageBewundernswert im Detail: Die Festivalzeitung, toll aufgemacht, sehr informativ, doch: wie kriegt man das Ding zum Archivieren in irgendeinen Ordner?

Anne Langhoff: Die Kreation der Festivalzeitung stellte uns vor große Herausforderungen: Jeder Chor und alle künstlerisch Mitwirkenden wollten bedacht und ihre Biografien in einheitlicher Länge dargestellt werden, die Zeitung sollte so attraktiv aufgemacht sein, dass sie sowohl Chorfans mit Insiderwissen versorgen, reich bebildert die Schätze der Stadt Zwickau ins Licht rücken als auch noch unentschlossene potentielle Konzertbesucher anlocken konnte. Den Grafiker, Herrn Volker Dittmar, spornte diese Herausforderungen zu kreativen Höchstleistungen an, und auch die vielen kurzfristigen Änderungen bei den Programmen konnten seine Arbeitsfreude nicht trüben. Doch kurz vor Redaktionsschluss wurde deutlich: Wir würden trotz allem Bemühen um Knappheit mit der vorgesehenen Seitenanzahl nicht hinkommen. Nach gründlicher Kalkulation entschlossen wir uns zur Aufstockung des Umfangs – und mussten nun aber gleich 4 Seiten mehr füllen. So versendete ich eine Woche vor Redaktionsschluss Bettelbriefe an einige Chöre: Bitte helft uns mit einem Interview oder Ergänzungen! Dankenswerterweise verstanden diese die Notlage und reagierten prompt, so dass wir die Festivalzeitung gut gefüllt und ohne leere Seiten in den Druck geben konnten.

Theo Römer: Am Montag nach dem Fest traf ich morgens Reinhold Stiebert am Kiosk, er konnte nun wieder in Ruhe den „Kicker“ lesen, Anne Langhoff kümmerte sich wieder um ihre Flöte im Philharmonischen Orchester, Kerstin Herrn ging in den wohlverdienten Mutterschutz und der von einer enormen Last befreite Ralf Schöne konnte zufrieden auf das Festival zurückblicken. Die vielschichtige Organisation hatte wie ein Uhrwerk funktioniert.

Theo Römer: In Zeiten seliger Erinnerung war die Stadthalle Neuss bis 1991 ein beliebter zentraler Treffpunkt, in Zwickau wurde das vielleicht etwas abgelegene Brauhaus am Dom als Chortreff nicht recht wahrgenommen - doch auch so erblühten neue Kontakte. Helmut, tatendurstiger Tenor aus Aachen (pensionierter Jurist und begehrte Hilfskraft nicht nur in den Meinardus-Chören Köln und Bonn), schickte mir kürzlich begeistert einen Gruß aus Dänemark, wo er als willkommene Tenor-Verstärkung an einer Konzertreise der Schweriner Singakademie teilnahm. Der Kontakt entstand bei Zwickaus Carmina - ein Beweis, wie wichtig bei solchen Veranstaltungen die Begegnung ist. Trotz dieser positiven Ausnahme ist das aber nach wie vor bei „unserem“ Chorfest eher ein gewisses Defizit. Doch wer soll auch das noch organisieren und betreuen? Eben.

Thumbnail imageKerstin Herrn: Am Tag vor Beginn des Festivals bin ich morgens durchs leere (es war Feiertag) Zwickau gelaufen, um Plakate, Veranstaltungsorte und Stadtimpressionen zu fotografieren. Dabei habe ich mir überlegt, wie das Festival wohl werden wird und ob die Zwickauer wohl zu den Konzerten strömen und das anspruchsvolle Programm auch gern annehmen werden. Am Ende fand ich die Resonanz beeindruckend (auch die der Presse war sehr positiv) und die Zusammenarbeit im Vorfeld und während des Festivals sowieso. Der Pressechef des Rathauses hatte immer ein offenes Ohr und hat mich bei der Vorbereitung der Pressegespräche immer unterstützt, so dass diese problemlos zu organisieren waren und ablaufen konnten. Auch die Kontakte mit der PR-Dame des Theaters, dem Kritiker der Freien Presse, den anderen Journalisten vor Ort und auch den hilfreichen Damen vom Kulturamt, die das Festivalbüro besetzt haben war sehr, sehr angenehm und nett und recht unkompliziert.

Elisabeth Ostrowski: Zwischen den Mitarbeitern des Organisationsbüros herrschte eine ganz tolle Stimmung, die auch unverschuldete Pannen wie z.B. der Ausfall des Internet und Telefonfestnetzes nicht trüben konnte. Sämtliche vorhandene Handys kamen zum Einsatz und überbrückten das fast 24-stündige Manko. Reißenden Absatz bei den Gastchören fanden die von der Stadt zur Verfügung gestellten Stadtpläne – ein Zeichen des großen Interesses an Zwickau und den Veranstaltungsorten.

Jana Herkner: Was bleibt mir in Erinnerung? Wir spielen „VIP-Platzierung“. Das geht so: Man baut sich einen Saalplan und hat dazu unzählige Zettel mit den Namen von Ehrengästen und deren Begleitung, die man nun in eine passende Reihenfolge bringt entsprechend Rang und Namen sowie Sitzplatz. Sollte zufällig noch eine Person hinzukommen, beginnt das Spiel von vorne. Der Blick hinter die Kulissen war beeindruckend; ein Puzzle aus vielen Bausteinen, jeder mit einer gewissen Eigendynamik. Das war herausfordernd und motivierend zugleich.

Reinhold Stiebert: Bleibt mir als Mitverantwortlicher für das Festival nur, Dank zu sagen für die vielen Helfer aus Zwickauer Chören (auch aus solchen, die nicht Mitglied im VDKC sind) und aus den Gremien des VDKC-Bundes- und Landesverbandes, für die traumhafte Unterstützung durch die Stadt, das Theater Plauen-Zwickau und die zahlreichen Sponsoren sowie für die wunderbare Atmosphäre, die in den außerordentlich gut besuchten Konzerten durch die Teilnehmerchöre, Solisten und Orchester entstanden ist. Auch Monate danach ist das Festival bei vielen Zwickauern noch immer lebendig. Ich freue mich sehr, dass der VDKC mitgeholfen hat, die Stadt Zwickau von der Seite zu zeigen, die sie so wertvoll und liebenswert macht.

Theo Römer mit Kommentaren von Jana Herkner, Kerstin Herrn, Ekkehard Klemm, Anne Langhoff, Katharina Meier, Astrit Modrack, Johanna Müller, Elisabeth Ostrowski, Katrin Petlusch, Katrin Sailer, Ralf Schöne, Reinhold Stiebert und Annette Weisheit
19.12.2013

 

Schlagzeilen

Empfehlung: Handbuch und Checkliste Konzertorganisation

Neunter Band in der VDKC-Schriftenreihe

Thumbnail imageHandbuch und Checkliste Konzertorganisation

Ein Ratgeber für die Planung und Durchführung von musikalischen Veranstaltungen
Edition VDKC Nr. 9, Schriftenreihe des Verbandes Deutscher KonzertChöre

14,90 Euro Deutschland
ISBN 978-3-929698-09-1

Zu bestellen über den VDKC-Online-Shop

VDKC

Das Infoportal der Amateurmusik

Der schlaue Fuchs Amu (der Name steht für "Amateurmusik") gibt Antwort auf Fragen rund um die Amateurmusik. Das Infoportal bündelt zahlreiche Angebote zu Wissen, Praxis und Beratung:

www.frag-amu.de

Spenden an den VDKC

Wir bitten um Ihre Unterstützung

Wir engagieren uns für die Chormusik in unserem Land.

Bitte lesen Sie hier.

Konzertkalender für Chöre

<<  April 2024  >>
 Mo  Di  Mi  Do  Fr  Sa  So 
  1  2  3  4  5  6  7
  8  91011121314
15161718192021
2223242526
29     

Aus den Chören

weitere Beiträge

Aktuelle Veranstaltungen